Tools 4 Music 1 2016

Published on June 2016 | Categories: Types, Brochures | Downloads: 110 | Comments: 0 | Views: 2418
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Magazin für Musikergerman

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Content

leicht

impulstreu

laut

multifunktional

2 Betriebsmodi: S-/D-Mode
3 Stack-Varianten
Der neue High-Performance Subwoofer DH-18.
Ein mehr als wandlungsfähiger Schallwandler…
Er vereint zwei Betriebsmodi in einem Gehäuse,
um zeitgemäßen Anforderungen in Fragen wie
Output vs. Truckspace oder einer noch tieferen
Bassreproduktion wegweisend zu begegnen.
Directivity Modus: Das DH -18 erreicht eine überragend hohe Effizienz, da die Schallenergie bereits
im Einzelbetrieb ohne Leistungsverlust gebündelt
nach vorne abgegeben wird.
Space Modus: Erweitert die untere Grenzfrequenz,
womit eine noch kräftigere Infrabasswiedergabe
gewährleistet werden kann.

30-120Hz (+/- 3db)
104db / 1W / 1m

DREI VERSCHIEDENE STACK-VARIANTEN

Single 18" Hornsubwoofer · Gewicht: 58,5 kg · Abmessungen: 96,2 x 96,2 x 58,2 cm
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28-110Hz (+/- 3db)
102db / 1W / 1m

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tools

MAGA ZI N F Ü R B Ü H N EN- U N D STU DIOEQU I P M ENT

Calexico

DH-18

ZWEI BETRIEBSMODI: SPACE & DIRECTIVITY

tools

1.2016



music

tools4music

werde Bass…
„ Es…und
es ward Bass!

Ausgabe 1.2016 Februar/März

Ausgeschlafen?

Kleine große
Säule

tools

Top

300
ESTS

LD Systems „MAUI 5“

HST
VERGLEIC ELLEN
MIT AKTU N
PREISE

Wir können
auch anders …
Eine Karte,
alle Kanäle

Axel Ridtahlers
„RiPol“-Lautsprecher

Cymatic Audio
„uTrack-X32“

Immer besser?
All in
Alternative
IMG Stage Line WSA
Line-Funksystem

Fractal Audio „Axe-FX II/XL+“

Tascam US-20x20
Audio-Interface

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EDITORIAL ■ ■ ■

Gutmenschen
© Fathema Murtaza

Gibt es nicht. Nur die diffamierend gemeinte Umkehrung des ursprünglichen Wortsinns, jüngst als Unwort des Jahres 2015 gekürt.
„Gutmensch“ nimmt den Tenor vereinfachender Pauschalisierung
direkt vom Vorgänger auf: „Lügenpresse“ (Unwort 2014). „Lügenpresse“ scheint regelrecht zu einem Evergreen zu avancieren. Bereits in der nationalsozialistischen Propaganda gehörte diese Art der
Polemisierung zum festen Bestandteil antisemitisch begründeter
Hetzkampagnen.
Was das mit tools zu tun hat? Wenig, außer dass Redaktion und Autoren als „Schreiberlinge“ Teil dieser Lügenpresse sind. Das ist nicht
neu, taucht doch die Vermutung einer fremdgesteuerten redaktionellen Arbeit seit Jahren immer wieder in (virtuellen) StammtischDiskussionen auf: Alle Tests sind gekauft, durch Werbung finanziert,
von der Industrie manipuliert, indoktriniert …
Manchmal frage ich mich, ob es ein derartig tief verankertes Misstrauen überhaupt erlaubt, morgens beim Bäcker die Brötchen einzukaufen.
Nun zu den „Gutmenschen“, die es ja nicht gibt. Aber falls unbürokratische Hilfe für Flüchtlinge auch unter dieses Unwort fällt, hatte
ich in den vergangenen Wochen mit zweien zu tun. Vanessa Genesius
vom Shure-Vertrieb in Eppingen und Torge Schiers von Audio Pro in
Heilbronn. Beide unterstützen die Flüchtlingsunterkunft hier im
südlichen Niedersachsen großzügig mit dringend benötigter Kleidung, darunter zahlreiche Neuware wie T-Shirts und Hemden. Klasse
Aktion.
Davon ruhig mehr, denn das noch frische 2016 und speziell der Jahreswechsel mit den viel diskutierten Ereignissen in Köln und Hamburg sowie die mittelfristig kaum zu befriedenden Krisenherde in
Syrien und im Irak deuten an, dass es ein unruhiges Jahr werden
könnte.
Was bleibt? tools lesen! Um sich als kontrastreiche Abwechslung zu
den weltbewegenden Themen in die Geschichten rund um das „BigB-Trio“ (Bühne, Bands, Beschallung) zu vertiefen. Dabei gute Unterhaltung wünscht

Christoph Rocholl
Redaktionsbüro tools 4 music

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INHALT ■ ■ ■

tools 4 music 1.2016

22

FÜR JEDEN WAS DABEI:
JBL SRX-800 SERIE

Aktuelles
3
8
120

Editorial
News
Letzte Seite

Praxis
92
96
104

78

AUDIO-INTERFACE UND MEHR:
SPL „CREON“

Story
116

Einmal quer durch
Calexico

Serie
110

4 tools4music

Die Box neu erfunden?
Axel Ridthalers „RiPol“-Lautsprecher

62

Besser shoppen
tools Top 300 Vergleichstests mit aktuellen Preisen
Definitiv ohne Adele
Musik-Streaming-Anbieter im Vergleich
Wer darf wo?
Veränderungen bei den zur Verfügung stehenden
Funkfrequenzen im Jahr 2016

LIVE-RECORDING: CYMATIC UTRACK-X32
RECORDING CARD

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Inhalt
LATENZ? KEIN THEMA:
LYNX AUDIO-INTERFACES

54

Tests
18
22
30
36
42
50
54
62
68
72
78
82

68

Alles Banane?
PL Audio „Banana Wave“-Linienstrahler
Kräftig
JBL SRX-800 PA-System
Trickreich
LD Systems „MAUI 5“-Linienstrahler
Beinahe wie früher
IMG Stage Line PAB-312M Bühnen-Monitore
und STA-1000 DSP-Endstufe
Multicore war gestern
MOTU Stage B-16 digitale Stagebox

Sicherheit
mit einem Dreh:
»Ring Lock«

Überzeugend
IMG Stage Line WLAN Audio-Sendestrecke
(WSA-24T Sender/WSA-24R Empfänger)
Auf die Schnelle
Lynx „Aurora“ AES16e-50 PCIe-Karte
Wellness Recording
Cymatic uTrack-X32 Recording Card
Zeitlos
Drawmer 1978 Stereo Tone Shaping FET Kompressor
Mehr geht nicht
Tascam US-20x20 Audio-Interface
Anders
SPL „Creon“ Audio-Interface
Immer up-to-date
Fractal Audio „Axe-FX II/XL+“ plus MFC-101 Mk III

»Ring Lock« Stative und
Distanzrohre von König & Meyer.
Weil die Lautsprechermembran vibrieren
soll – und nicht die Box:
»Ring Lock« Produkte von König & Meyer
bieten Sicherheit beim Gig. Vom Stativ über
Distanzrohre bis hin zu Adaptern. Mit einem
Dreh am Spannring sitzt jede Box absolut fest

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NEWS ■ ■ ■

Impressum
tools 4 music
erscheint alle zwei Monate im
PNP-Verlag
media 44 music
Ringstr. 33
92318 Neumarkt
Tel.: 0 91 81 - 46 37 30
Fax: 0 91 81 - 46 37 32
Redaktionsbüro
Christoph Rocholl
(verantwortlich für den Inhalt - die Inhalte der Artikel spiegeln
nicht zwangsläufig die Meinung des Verlages wieder)

Postfach 6307
49096 Osnabrück
Tel.: 0541 - 44 11 08
Fax: 0541 - 44 11 09
Mail: [email protected]

O.H.R.C.A. kompakt
Schon bei der M-5000 und ihrer O.H.R.C.A.-Technologie (Open High Resolution
Configurable Architecture) stellte Roland laut eigener Aussage Flexibilität und
Benutzerfreundlichkeit ganz oben auf die „To-do-Liste“ eines modernen Digital-Mischpults. Die „C-Version“ ist der „kleine Bruder“ vom M-5000. Das neue
Roland-Produkt bietet 24 Bit/96 kHz und 128 frei definierbare Audiowege. Es
unterstützt die erweiterbaren Audio-Protokolle Dante, MADI, Waves Sound Grid
und REAC sowie Audiodaten der Videoschnittstellen SDI, DVI und SFP. Jeder
Kanal des neuen M-5000C kann als Mixing-Kanal, Aux, Matrix, Subgruppe oder
Mix-Minus-Bus konfiguriert werden, egal ob Input oder Output.
http://proav.roland.com

Roland M-5000C: Das „C“ in der Typenbezeichnung kennzeichnet den „kleinen
Bruder“ des M-5000 Digitalmischpults

Anzeigenleitung
Andreas Huthansl
(verantwortlich für den Anzeigenteil)
Tel.: 0 91 81- 46 37 30
Fax: 0 91 81 - 46 37 32
Mail: [email protected]
Geschäftsführung
PNP-Verlag
media 4 music
Thomas Kaufhold
Tel.: 0 91 81- 46 37 30
Fax: 0 91 81 - 46 37 32
Mail: [email protected]
Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe
Chris Adam, Christian Boche, Evi Fürst, Markus Galla,
Andreas Huthansl, Peter Ludl, Michael Nötges, Nicolay
Ketterer, Stefan Kosmalla, Frank Pieper, Fabian Reimann,
Petra Stiegler
Layout und technische Umsetzung
mediro Mediendesign
Iris Haberkern, Sandra Klein, Christine Glaser
Hopfenstr. 6
90530 Wendelstein
Tel.: 0 91 29 - 28 91 48
Mail: [email protected]
Druck
pva, Druck und Mediendienstleistungen
Industriestr. 15
76829 Landau
Bildquellennachweis
S. 96 © Photocreo Bednarek - Fotolia.com
S. 104 © bluedesign - Fotolia.com
Copyright für den gesamten Inhalt beim Herausgeber. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte wird keinerlei Haftung übernommen.
Bei Nichtveröffentlichung von Anzeigen wird kein Schadenersatz
geleistet.
Ebenso bei Nichterscheinen oder Verzögerung durch Störung des
Arbeitsfriedens oder höhere Gewalt. Namentlich gekennzeichnete
Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar; die
Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge selbst verantwortlich.

ISSN 1613-4443

8 tools4music

Gut zu lesen

Die Fachmagazine bass
quarterly, grand guitars,
sonic und tools 4 music
sind digital verfügbar

Sowohl für Android-Anwender (Smartphones, Tablets) als auch für Nutzer von
iPad und iPhone sind die Fachmagazine bass quarterly, grand guitars, sonic
und tools 4 music aus dem PNP-Verlag in digitaler Form erhältlich. Zudem stehen in unserem Archiv auf www.tools4music.de Tests und Vergleichstests
(2006 bis 2016) für Abo-Leser kostenlos zum Download.
www.tools4music.de; www.keosk.de

Mini Thunder
Powerhouse
Mit dem neuen 500-Watt-Powermixer EMX-2 erweitert Yamaha die
EMX-Serie. Bereits seit der Einführung von EMX-212S, EMX-312S und
EMX-512 SC bietet diese Produktreihe die Kombination aus Mischpult, Endverstärker, Effekten und Equalizer in einem kompakten Gehäuse. Der EMX-2 richtet sich besonders an Einsteiger, die nur wenig
Erfahrung beim Einrichten von Sound-Systemen gesammelt haben
und trotzdem ein qualitativ überzeugendes Ergebnis erwarten. Das
10-Kanal-Mischpult bietet vier Mikrofonanschlüsse sowie Phantomspeisung und Hi-Z-Kompatibilität sowie vier Reverb-Algorithmen, EQ
und einen internen Rückkopplungsschutz. Trotz der Features ist der
EMX-2 mit 37,5 x 22 x 15 cm kompakt gehalten. Das optionale RackMount-Kit RKEMX-2 erlaubt den Einbau in bestehende 19“-Racks,
mit einem entsprechenden Adapter lässt sich der Powermixer auf
einem Mikrofonstativ anbringen.
Der Yamaha EMX-2 ist ab sofort im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 463 Euro in Deutschland, das optionale Rack-Mount-Kit kostet 60 Euro
http://de.yamaha.com/de/products/proaudio/mixers/
powered-mixers/emx2

Yamaha stellt den
EMX-2 Powermixer
vor: ein 10-KanalMischpult mit 500Watt-Endverstärker
sowie EQ & Digitaleffekten

Die beiden größeren Modelle 8Pre und 8Pre X sind
schon eine Weile im Handel erhältlich. Jetzt gibt es
die Thunderbolt-Performance in kleinerer Form,
denn „Clarett 2Pre“ arbeitet mit der gleichen Technik
wie die beiden „großen Brüder“. Zudem ist die Latenz
des Interfaces laut Focusrite so gering, dass Anwender
damit alle Plug-ins schon beim Aufnehmen und Abhören einsetzen können, ohne dass dafür ein DSP
nötig wäre.
Das „Clarett“ arbeitet mit 24 Bit/192 kHz-Wandlung
bei einem Dynamikumfang von 119 dB. Das AudioInterface verfügt über zehn Audio-Eingänge und vier
Ausgänge, zwei Multi-Funktions-Eingänge und ein
Kopfhörerausgang befinden sich auf der Vorderseite.
Die Rückseite beherbergt vier Line-Ausgänge (von
denen ein Paar das Signal des Kopfhörer-Ausgangs
doppelt). Zudem bietet die ADAT-Schnittstelle acht
digitale Eingänge, über die beispielsweise acht Kanäle
eines digitalen Mikrofon-Preamps eingebunden werden können.
„Clarett 2Pre“ ist ab sofort für eine unverbindliche
Preisempfehlung von 559 Euro erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich auch die beiden „Red 2“ & „Red
3“ Plug-ins im AAX-, AU- und VST-Format, die Nachbildungen der Focusrite „Red“-Equalizer- und Kompressor-Hardware darstellen.
www.focusrite.com

Focusrite liefert mit
„Clarett 2Pre“ das kleinste
Thunderbolt-Interface der Serie aus
Anzeige

NEWS ■ ■ ■

Mix In-Tune
Die neuen analogen Peavey Mixer PV-10 AT und PV-14 AT bieten Zusatz-Features, die in dieser Preis-Leistungs-Klasse unüblich sind. Zunächst sind sie auf zwei respektive vier Monokanälen mit der Antares „Auto-Tune“ Software zur Tonhöhenkorrektur ausgestattet – falls der Gesang gerade an diesem
einen und wichtigen Abend dezent „neben der Spur“ liegen
sollte. Für die Bluetooth-Funktionalität (High Power) zum
Streamen von Musik bietet das Gehäuse eine Aussparung
zur Platzierung eines Tablets oder Smartphones. Das integrierte 2 x 2 USB Audio-Interface dient dem direkten
Anschluss an einen Computer. Zudem zeichnen sich die kompakten Mischpulte durch Referenz-Mikrofon-Preamps mit
0,0007 % THD aus und verfügen über eine patentierte Klangregelung mit „MidMorph“-Technologie. Aufgrund der Audioqualität, der Funktionsvielfalt und der kompakten Bauweise
eignen sich die Mixer für kleinere Live-Beschallungen und die
(Home-)Recording-Ausstattung.

Antares „Auto-Tune” inclusive:
die neuen Peavey Mixer der PV-Serie

Fakten

• 2 x 2 USB-B Interface zum direkten Anschluss an
einen Computer
• Antares „Auto-Tune“ in vier Monokanälen
• Aussparung zur Platzierung eines Tablets
oder Smartphones
• digitale Multieffekte
• Direktausgänge für Recording
• extrem flaches Design
• Gewicht: 5,52 kg
• High-Power Bluetooth-Funktionalität (große
Reichweite) zum Streamen von Musik









Hi-Z Gitarreneingang
Klangregelung mit „MidMorph“-Technologie
Kompressor-Schaltung in zwei bzw. vier Monokanälen
„Kosmos“-C Bass und Treble Enhancement
Maße (B x H x T): 411 x 56 x 440 mm
Mikrofon-Preamps mit 0,0007 % THD
USB-A Anschluss zum Abspielen von Musik vom
USB-Speichermedium
• Listenpreise: 618 Euro (PV-10AT) und 773 Euro
(PV-14AT)
www.musikundtechnik.de
www.peavey.de

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MBC 550 das Kalibrierund Messmikrofon

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Frankfurt am Main
7. – 10. 4. 2016

Shure-Aktion: UHF-R Funksysteme gegen ULX-D zu Sonderkonditionen
eintauschen

Angebot
Zum 1. Januar 2016 trat die Richtlinie über die Gewährung
von Billigkeitsleistungen im Zuge der „Digitalen Dividende II“
in Kraft. Betroffen ist der Frequenzbereich 694 bis 790 MHz,
der an Mobilfunkbetreiber versteigert wurde, die innerhalb
dieses Bereichs den Ausbau des LTE-Netzes vorantreiben. Das
kann in Zukunft zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Betrieb von Funksystemen führen, die in diesem Bereich arbeiten. Exklusiv für Anwender, die UHF-R Strecken im Frequenzbereich oberhalb von 694 MHz besitzen, bietet Shure ab Januar 2016 die Möglichkeit, UHF-R gegen das digitale Funksystem ULX-D zu Sonderkonditionen einzutauschen.
Mit dem Shure ULX-D erwerben – so die Hersteller-Information – bisherige UHF-R Anwender ein zukunftssicheres digitales Funksystem mit zahlreichen professionellen Features,
stabiler Signalübertragung und maximaler Spektrum-Effizienz.
Die ULX-D Trade-In Aktion gilt nur für UHF-R Drahtlossysteme
und läuft ausschließlich über autorisierte Shure-Partner. Bei
Inanspruchnahme der Aktion erfolgt der Wechsel von UHF-R
zu ULX-D pro Komponente (Empfänger gegen Empfänger,
Handsender inklusive Mikrofonkapsel gegen Handsender mit
Mikrofonkapsel nach Wahl, Taschensender gegen Taschensender). Kunden, die das Trade-In Programm für sich beanspruchen, erhalten die entsprechenden ULX-D Funkstrecken zu
Sonderkonditionen.
Darüber hinaus besteht für die Drahtlossysteme ULX-D, PSM1000 und PSM-900 die Möglichkeit, sie umrüsten zu lassen.
ULX-D:
www.shure.de/produkte/funk_system_konfigurationen/
ulx-d_digital-wireless
ULX-D Trade-In:
www.shure.de/supportdownload/frequenzen/ulx-d-trade-in
Frequenz-Sidegrade:
www.shure.de/supportdownload/frequenzen/shure-sidegrade
Informationen zu Funk-Frequenzen:
www.shure.de/supportdownload/frequenzen
www.shure.de

It’s my tune.

Seien Sie mit dabei und machen Sie die
Musikmesse 2016 zu Ihrem Event. Tauchen Sie
tief ein in die Welt der Musik, schließen Sie
neue Kontakte und treffen Sie Branchengrößen
hautnah. Vor allem aber genießen Sie erstklassige Musikvielfalt!
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NEWS ■ ■ ■

Genial?
Die auf der Prolight+Sound 2015 vorgestellte „Ingenia“Serie vereint laut Anbieter Skalierbarkeit und Vorteile der
Line-Array-Technologie mit der einfachen Handhabung
von Zwei-Wege-Systemen. Der eingebaute HochleistungsDSP soll eine phasenneutrale FIR-Filterung ermöglichen,
mit der sich die vertikale Abstrahlung optimieren lässt.
Das System ist ausgestattet mit 4 x 6,5“-Neodymium-Woofern und einem 1,4“-Kompressionstreiber sowie einer
Digipro G-3 Endstufe mit 900 Watt RMS. Mit der optional
erhältlichen Hardware lassen sich zwei „Ingenia“ IG-4T im
Head-Stack miteinander verbinden. Der Clou dabei: Das
integrierte Infrarot-Kommunikationssystem erkennt automatisch, ob ein zweites „Ingenia“-System verbunden ist.
Dabei steuert das unten angeordnete System automatisch
den DSP des oberen Systems und die Display-Anzeige
rotiert im Head-Stack automatisch um 180°. Mittels des
User-Interfaces (OLED Display mit Dreh-Encoder) lassen
sich die Parameter für die gewünschte akustische Wiedergabe, Schallverteilung und Schallabdeckung auswählen.
Darüber hinaus können Systeme mit und ohne Subwoofer
gespeichert und wieder aufgerufen sowie der integrierte
3-Band-Equalizer und Delay-Zeiten eingestellt werden.
Der deutsche dBTechnologies-Vertrieb bezeichnet „Ingenia“ IG-4T als ein außerordentlich leistungsfähiges Beschallungssystem, welches in Sachen Größe, Gewicht und
Handling Maßstäbe setzen soll.

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dBTechnologies
„Ingenia“ IG-4T

Fakten
• 1,4“-Kompressionstreiber
• 4 x 6,5“-Neodymium Woofer
• 56 Bit Hochleistungs-DSP
• digitale Endstufe mit 900 Watt-RMS
• digitale Schallrichtungslenkung (Steering Coverage)
• Flughardware (optional)
• Gewicht: 19,4 kg
• IG-4T – 2-Wege-Aktiv-Lautsprecher mit
900 Watt Digipro G-3 Endstufe
• Infrarot-Sensor-System zur Erkennung
angeschlossener Komponenten (EPD – Element
Position Detection)
• Maße: 195 x956 x 271 mm
• OLED-Display mit Drehregler zur Parameter-Eingabe
www.dbtechnologies.de/serien/ingenia/94/ingenia-ig4t

WSA-24T und WSA-24R nennt IMG Stage Line seine
neuste Stereo-Line-Funkstrecke. Diese Drahtlosverbindung kann beispielsweise an einen Mischpultausgang angeschlossen werden und somit aufwendige
und unschöne Verkabelung zu AktivlautsprecherSystemen überflüssig machen. Ebenso kann von einer
nicht unmittelbar zugänglichen Audioquelle ein Signal zum Ort des Geschehens geholt werden.
Der Sender WSA-24T besitzt als Eingang für LinePegel 6,3-mm-Klinkenbuchsen L/R und 3-Pol-XLR
L/R. Eingespeiste Signale können laut Hersteller mit
einem Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz wahlweise als Stereo- oder Mono-Signal an beliebig viele
Empfänger (WSA-24R) übertragen werden. Zur Übertragung wird der Kanal 25 im 2.4-GHz-Bereich genutzt und reicht bei Sichtverbindung etwa 30 Meter.
Die Latenz vom Signal-Input bis zur Ausgabe am
Empfänger liegt bei 18 ms.
Der WSA-24R kann entweder fest verschraubt werden
oder haftet durch seine Magnete an geeigneten Flächen. Die 6,3-mm-Klinkenbuchsen des Empfängers
werden dann über ein Audiokabel an den Eingang des
nachfolgenden Gerätes angeschlossen. Die Pair-Funktion von Sender und Empfänger wird bei der ersten
Inbetriebnahme benötigt, um beide Geräte zu verbinden. Anschließend erfolgt die Identifizierung nach
dem Einschalten automatisch (übrigens: Christian
Boche hat das System bereits für diese tools-Ausgabe
getestet.

Listenpreise
IMG Stage Line WSA-24T
(Sender): 89,90 Euro
IMG Stage Line WSA-24R
(Empfänger): 72,90 Euro
www.monacor.de

IMG Stage Line WSA-24T und WSA-24R
Line-Funkstrecke (siehe auch Test in dieser
tools-Ausgabe)

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Einfach einfach

NEWS ■ ■ ■

Alles neu?
Die Tickets für die Musikmesse in Frankfurt sind im Vorverkauf
bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Kauf an der Kasse günstiger.
Am Donnerstag orientiert sich das Rahmenprogramm besonders
an den Ansprüchen der Fachbesucher. Erstmals bietet die Musikmesse eine eigene „Business-meets-Business“-Halle, die exklusiv
für Fachpublikum zugänglich ist. Die Musikmesse sieht sich laut
Presse-Information nicht nur als internationaler Handelsplatz,
sondern darüber hinaus als ein weltweit einzigartiges MusikEvent. Am Samstag und Sonntag stehen vergünstigte Privatbesucher-Tickets zur Verfügung. Ebenso gibt es für alle Musikbegeisterten ein attraktives Zweitagesticket für das gesamte Wochenende mit über 1.000 Veranstaltungen auf den Bühnen des
Freigeländes sowie in den Themenhallen. Vergünstigte Tickets bietet die Musikmesse zudem für Gruppen, Familien und Kinder. Übrigens: Die Prolight + Sound findet vom 5. bis 8. April 2016 und
somit am Donnerstag und Freitag parallel zur Musikmesse statt.
An diesen Tagen berechtigt die Eintrittskarte der Musikmesse
auch zum Besuch der Prolight + Sound.

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Tickets für die Musikmesse 2016:
bis zu 30 Prozent Preisvorteil im
Vorverkauf (Foto: Frankfurter Messe)

Preise
Tageskarte für Donnerstag, 7. April 2016:
40 Euro im Kassenverkauf
30 Euro im Vorverkauf / Online-Ticketing
Tageskarte für Freitag, 8. April 2016:
30 Euro im Kassenverkauf
25 Euro im Vorverkauf / Online-Ticketing
Tageskarte für Samstag, 9. April und
Sonntag, 10. April 2016
30 Euro im Kassenverkauf (Fachbesucher)
25 Euro im Vorverkauf / Online-Ticketing (Fachbesucher)
30 Euro im Kassenverkauf (Privatbesucher)
20 Euro im Vorverkauf / Online-Ticketing (Privatbesucher)
Wochenendkarte gültig vom 9. bis 10. April
25 Euro im Vorverkauf / Kassenverkauf
Tickets aus dem Vorverkauf berechtigen zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Rhein-Main-Verkehrsverbund
(RMV).
Gruppen ab 25 Personen profitieren von einem reduzierten
Tageskartenpreis (16 Euro an allen Tagen). Kinder bis 5 Jahre
haben freien Eintritt. Für Kinder im Alter von 6 - 14 Jahren
steht ein reduziertes Ticket für 8 Euro im Kassenverkauf zur
Verfügung. Für Familien (bis zu zwei Erwachsene und ein bis
drei Kinder) gibt es eine spezielle Tageskarte für 30 Euro. Am
Samstag und Sonntag sind Familien-Wochenendkarten (gültig an beiden Tagen) für 50 Euro erhältlich.
www.musikmesse.com/online-ticket

„nuPro A-500/A-700“:
Die neuen Spitzenmodelle
von Nuberts AktivboxenSerie sind ausschließlich
im Direktvertrieb erhältlich (Foto: Nubert)

Direkt

Nubert krönt die „nuPro“-Baureihe mit zwei neuen Standboxen. Die „nuPro
A-500“ und „A-700“ empfehlen sich als Drei-Wege-Lautsprecher laut Hersteller
besonders für anspruchsvolle Musikfans und Studioanwender, welche die Vorteile
moderner digitaler Aktivtechnologie mit den traditionellen Stärken großzügig
dimensionierter Schallwandler verbinden möchten.
Die „nuPro A-500“ präsentiert sich als Säulenlautsprecherbox mit Bassreflextechnik und Langhubchassis. Die „nuPro A-700“ ist das Spitzenmodell der Serie
– durch vier Tief- und Mitteltöner mit 180 mm Durchmesser sowie einer Musikleistung von zweimal 110 und einmal 380 Watt demonstriert sie die Leistungsfähigkeit der „nuPro“-Plattform. Beide Aktivboxen basieren auf Nuberts digitaler
Verstärkertechnologie und sind vorbereitet auf die digitale Medienwelt. CD-Player
finden genauso Anschluss wie aktuelle Smartphones oder Tablets. Erweitert um

die im Zubehörprogramm erhältlichen Zusatzmodule lassen sich die „nuPro“Lautsprecher ins Heimnetzwerk einbinden oder drahtlos per Bluetooth bespielen. Ein neuer USB-Ausgang stellt dabei die Stromversorgung der Adapter sicher.
Am Computer dienen die Aktivboxen direkt als Ausgabegerät – beispielsweise
für Musiker und Studioanwender, welche die Lautsprecher im (semi-)professionellen Produktionsfeld einsetzen. Akustisch zeichnen sich die „nuPro A-500/A700“ wie bereits ihre Vorgänger (vgl. Test in tools 4 music, Ausgabe 4/2014)
durch eine möglichst neutrale Abstimmung aus, welche die natürliche, unverfälschte Wiedergabe von Audio-Signalen begünstigt. Der integrierte Digitale
Signalprozessor (DSP) erlaubt umfangreiche Klangkorrekturen, um die Wiedergabecharakteristik an die Räumlichkeiten oder persönlichen Hörvorlieben anzupassen.
Die Steuerung gestaltet sich dank der beiliegenden Infrarotfernbedienung einfach. Häufig genutzte Funktionen wie Lautstärkeregelung, Eingangswahl oder
Klanganpassung lassen sich über den neu gestalteten Signalgeber aufrufen.
Detailliertere Einstellungen erfolgen mithilfe eines Steuerkreuzes an der Gehäusefront. Eine gut ablesbare Flüssigkeitskristallanzeige gibt Auskunft über
Menüoptionen und Betriebszustand. Es stehen zwei Farbvarianten zur Wahl:
Schleiflack in Schwarz oder Weiß. Schwarze Stoffabdeckungen für die Front
sowie Standsockel für die sichere Aufstellung der Lautsprecher gehören zum
Lieferumfang.
Die neuen „nuPro“-Modelle A-500 und A-700 sind ab sofort zum Stückpreis
von 895 Euro (A-500) respektive 1.265 Euro (A-700) ausschließlich im Nubert
Direktvertrieb erhältlich.
www.nubert.de
www.youtube.com/watch?v=iW46YC5rwbw

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NEWS ■ ■ ■

Schwerkraftmaschine
Zur Einstimmung auf diese Neuvorstellung gebe ich das Wort an
die Schöpfer der „Schwerkraftmaschine“: „Lange haben wir geplant, konstruiert, getestet, programmiert, ausprobiert und vor
allem gehört. All unser Know-how ist eingeflossen sowie die
Rückmeldungen, die wir zum VTC bekommen haben.“ Herausgekommen ist ein Master-Kompressor – der vollanaloge StereoSignalweg entspricht dem des „Vari Tube“-Kompressors aus
gleichem Hasuse; mit vier Röhren und sechs Übertragern. Die
Erzeugung des Regelsignals übernimmt ein DSP. Damit ist es
möglich, jedes Regelverhalten existierender Kompressoren nachzubilden. Ziel ist aber nicht, speziell analoge Vorbilder zu emulieren, sondern Regelprogramme, die mit analogen Mitteln nicht
oder nur mit großem Aufwand umsetzbar sind, bereitzustellen.
Zudem bietet die „Schwerkraftmaschine“ ein Side-Chain-Filter
(Lowcut 6 von 0 - 300 Hz regelbar) und einen Tilt-EQ, um die
Kompression an das Audiomaterial anzupassen.
Alle Regler sind mit Servomotoren ausgestattet und lassen sich
über Netzwerk per DAW-Plug-in (VST, AU, AXX) oder den eingebauten Webserver fernsteuern. Damit sind alle Einstellungen der
Schwerkraftmaschine pro Song speicherbar. Selbst der Automatisierung der einzelnen Parameter im Mix steht nichts im Wege.
Laut Hersteller kann die Schwerkraftmaschine den Unterschied
zwischen „ganz gut gemischt“ und „klingt perfekt“ ausmachen.

Eigenschaften
• Frequenzgang: 20 - 40.000 Hz +/- 1,5dB
• Höhe: 132 mm (3 HE), Breite: 483 mm, Tiefe: 250 mm
• interne Stromversorgung (25 Watt) mit hochwertigem
Ringkerntransformator
• Stereo-Gerät
• trafosymmetrischer Ein- und Ausgang (XLR)
• Listenpreis: knapp 3.500 Euro
www.tegeler-audio-manufaktur.de

START

In Frankfurt und Berlin eröffnen Anfang März die ersten Abbey
Road Institutes in Deutschland

In Frankfurt und Berlin eröffnen die ersten Abbey
Road Institutes in Deutschland. Am 7. März 2016 starten hier zwölfmonatige Kurse mit jeweils 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die im Lehrgang „Music
Production and Sound Engineering“ unterrichtet werden.
„Das Abbey Road Institute profitiert von der 80-jährigen Erfahrung der Studios. So haben wir unsere
Kenntnisse in einen Lehrplan gegossen, um ihn im
Klassenverband theoretisch und im Studio praktisch
zu vermitteln. Ich bin überzeugt, dass das Institute
eine neue Generation professioneller Audiospezialisten hervorbringen wird”, erklärt Peter Cobbin, Senior
Director of Engineering der Abbey Road Studios. Sie
zählen zu den weltweit bekanntesten Aufnahmestudios und sind nicht nur mit legendären Musikproduktionen der Beatles verbunden, sondern auch mit dem
Soundtrack zu Filmen wie „Herr der Ringe“ oder
Computer-Games wie „Halo 4“.
Der Lehrplan des Abbey Road Institute wurde von
Lehrkräften aus dem Audiobereich in Zusammenarbeit mit Technikern der Abbey Road Studios erstellt. Er
beinhaltet theoretische und praktische Unterrichtseinheiten, welche die Teilnehmer auf ihre Arbeit als Produzenten und Tontechniker in der professionellen
Audiowelt vorbereiten. Ein Besuch in der Londoner
Abbey Road ist Teil des Kursprogrammes. Das zwölf
Monate dauernde Vollzeitstudium schließen die
Studenten mit einem „Advanced Diploma In Music
Production And Sound Engineering“ ab.

Tegeler Audio-Manufaktur „Schwerkraftmaschine – der Kompressor“

16 tools4music

https://abbeyroadinstitute.com

TEST ■ ■ ■

Foto Merlin Morzeck

Der Ton ist
eine Kurve

PL-Audio „Banana Wave” Line Array mit festem Curving
Von Markus Galla

Es gibt Worte, die werden nicht nur in unserem Alltag
inflationär gebraucht, sondern auch in der Welt der Beschallungstechnik. Line Array und Säulen-Array dürften gute Kandidaten für das Tontechnik-Unwort des
Jahres 2015 sein. Als HK Audio das „Elements“-System
vorgestellte und Bose mit seiner Säule sich anschickte,
die Welt der Alleinunterhalter und Tanzbands zu erobern, habe ich mich zu der Prophezeiung hinreißen
lassen, dass innerhalb von zwei Jahren jeder Hersteller
ein solches System im Portfolio haben wird. Es kam wie
es kommen musste, und es drängt sich heute der Eindruck auf, dass die Alternativen vor lauter Säulen kaum
noch wahrgenommen werden. Vielleicht war das der
Grund, warum das PL-Audio-Team rund um Uli Lüsebrink einen ungewöhnlicheren Namen gewählt hat –
schließlich muss man sich von der Masse absetzen.
Aber natürlich nicht nur mit der Modellbezeichnung.
Mal hören, ob und wie beides zusammenpasst.

18 tools4music

Der Name „Banana“ kommt nicht von ungefähr. Bei
diesem „Wave Array“ handelt es sich um ein bananenförmig gebogenes Gehäuse aus 19-mm-Multiplex Birkenholz – es handelt sich also um ein festes Curving
des innenliegenden Arrays. Die Verarbeitung ist tadellos, und wer andere Farben als das übliche Schwarz
mag, darf sich gerne an PL-Audio wenden.
Ein durch Akustikschaum verdecktes Stahlgitter
schützt das Innenleben vor Beschädigungen. Per Stativ-Gabel oder Flugbügel nimmt das „Banana“-Top
seinen Platz ein. Die genaue Ausrichtung auf das Publikum kann sehr leicht durch Kippen des mittels Stativ-Gabel montierten Systems erfolgen, sodass trotz
des festen Curvings die Schallausbreitung gut kontrolliert werden kann. Die Rückseite ist schlicht mit
zwei Speakon-Buchsen, eine zum Anschluss an die
Endstufe und eine weitere zum Durchschleifen des
Signals an ein zweites „Banana“ Array, ausgestattet.
Die beiden Seitenwände des „Banana Wave“ Array
ragen über die Rückseite hinaus. Sie dienen als Standfüße, sodass trotz des gebogenen Gehäuses der Lautsprecher zum Transport gut auf die Rückseite gestellt

werden kann. Zwei Griffmulden rechts und links ermöglichen das bequeme Tragen. Im Flugbetrieb kann
ein zweites „Banana“ Array angehängt werden, um die
Array-Wirkung zu vergrößern.
Bleibt noch die Größe: Die Bilder auf der PL-Audio
Website täuschen über die tatsächliche Größe des
Systems hinweg. Mit 400 x 555 x 340 mm (B x H x T)
ist das Top wesentlich kleiner, als es auf den Fotos den
Anschein hat. Mit lediglich 21 kg hält sich das Gewicht in angenehmen Maßen und mit zwei Leuten ist
der Aufbau schnell erledigt.

Innerlich
Befreit man die „Banane“ von ihrer Schale, präsentieren sich sechs 6,5“ Sica Custom Made Lautsprecher
und drei 1“-Hörner mit RCF-Treibern. Vom Aufbau
her haben wir es mit drei Line-Array-Elementen zu
tun, die jeweils aus zwei 6,5“-Lautsprechern und
einem 1“-Horn in der Mitte bestehen. Der vertikale
Öffnungswinkel beträgt 25°, der horizontale 110°. Der
Frequenzgang reicht laut PL Audio von 80 Hz bis 20
kHz, bei 101 dB SPL (1W/1m) und erstaunlichen 135
dB Maximalpegel. Da es sich um ein passives 2-WegSystem für Bi-Amp-Betrieb handelt, werden entsprechendes Amping und ein Controller vorausgesetzt.
PL-Audio-Kunden finden dies in Form der „Powerpac
DSP-4003“-Endstufe, den aktiven Subwoofern der
DSP-4000-Serie oder im Systemrack mit SP-48 Controller und D-Serie-Endstufen. Natürlich können
Controller und Endstufen anderer Hersteller verwendet werden. Für diesen Test kamen zwei aktive
„Gorilla“ Mini Sat Bässe mit 15“-Langhub-Woofer
zum Einsatz, die speziell für den Betrieb
mit dem „Banana Wave“ dahingehend modifiziert wurden, dass die zwei Ausgänge
des Subwoofers auf einen vierpoligen Speakon-Anschluss zusammengeführt wurden,
um zusätzliche Adapter zu vermeiden.

Beim „Banana Wave“ Array handelt es sich um ein transportables 2-Weg-Array mit festem
Curving – es kann beispielsweise mit den PL Audio „Gorilla DSP-4000“ Bässen (hier die 15“Version) kombiniert und von deren Endstufen angetrieben werden

Mit 1.000 Watt RMS und 2.000 Watt Peak
braucht sich das „Banana“-Top nicht zu
verstecken – zusammen mit dem Subwoofer warten fast 4.000 Watt pro Seite. Einen
guten Wirkungsgrad vorausgesetzt, wird
hier eine Menge Luft bewegt. Am Rande erwähnt werden soll, dass der Subwoofer
einen kompletten Controller enthält, der
mittels USB- und Netzwerk-Technik zugänglich ist (Interessenten finden einen
Test des Subwoofers in tools 4 music, Ausgabe 6/2015).

Praxis
PL-Audio stellte uns das „Banana Wave“System für ein großes Konzert mit über 80
beteiligten Musikern (Chor plus Band) zur
Verfügung. Zu beschallen war erneut die
große Stephanus Kirche in Herne, die an
diesem Abend komplett ausverkauft war.
Für ein großes Adventskonzert arbeiteten
die Worship Combo Complete und zwei

Seitlich sind Griffmulden zum Tragen eingelassen –
außerdem finden sich Gewinde für das Anbringen
eines Flugbügels oder der Stativ-Gabel

Da es sich um ein passives System handelt, zieren die Rückseite lediglich zwei vierpolige Speakon-Buchsen – die Seitenteile sind über die Rückseite hinaus verlängert und ermöglichen Transport und Lagerung der Boxen auf der Rückseite

tools4music 19

TEST ■ ■ ■

die Bässe waren für die Veranstaltung einfach zu viel des Guten, sodass hier etwas
abgesenkt wurde. Nach dem ersten Einschalten zeigte sich ein deutliches Grundrauschen, welches sich allerdings durch
ein Anpassen der werksseitigen ControllerEinstellungen schnell beheben ließ, da lediglich die Eingangsverstärkung komplett
aufgedreht war. Über den Tag hinweg
wurde das System mehrfach mit Musik aus
dem Rechner getestet, abends folgte dann
eine Probe mit einem der Chöre zu vorproduzierten Backing Tracks. So war dann
schon eine Hälfte der Mikrofone in Betrieb.
Mit einigen wenigen Handgriffen am EQ
ließen sich diese selbst bei hoher Verstärkung nahezu rückkopplungsfrei betreiben.

Die PA stand inmitten der Podeste für Chor und Band – dennoch gab es kaum Probleme mit Rückkopplungen

Fakten
Anbieter: PL-Audio
Modell: „Banana Wave“
Bauform: Line Array mit
festem Curving
Eingänge: 4-Pol-Speakon
Ausgänge: 4-Pol-Speakon
Frequenzgang: 80 Hz - 20 kHz
Impedanz: 5.3 Ohm
Belastbarkeit laut Hersteller:
1.000 Watt RMS/2.000 Watt Peak
Schalldruck: 101 dB SPL
(1 W/1 m), 135 dB Peak
Abstrahlwinkel: 110° x 25°
(horizontal x vertikal)
Montagepunkte:
6 x M10, 2 x M8
Bestückung: 6 x 6,5“ Sica
Custom Made, 3 x Horn 1“ RCF
Optionales Zubehör: Flug- und
Stativbügel, Schutzhülle, Case
Maße (B x H x T):
400 x 555 x 340 mm
Verkaufspreis:
Gesamtsystem bestehend aus
2 x „Banana Wave“,
2 x 15“ „Gorilla Bass“: 7.990 Euro

20 tools4music

Gospelchöre aus Herne und Dortmund, die ich gemeinsam mit meiner Frau leite, zusammen. Begleitet wurden sie erneut von professionellen Musikern
(Schlagzeug, Bass, E-Gitarre, Keyboards). Schon
ohne Verstärkung lieferten Chor und Band eine beachtliche Klangkulisse, die nun unterstützt vom
„Banana Wave“-System gleichmäßig auf die gesamte, recht breite Kirche verteilt werden sollte. Ein
nicht ganz so einfaches Unterfangen, denn aufgrund
der Größe des Chores und des architektonischen
Aufbaus der Kirche ist es unumgänglich, dass sich
Band und Teile des Chores vor der PA befinden. In
der Konzertwoche wurde dienstags die Bühne gebaut, am Mittwoch galt es, Instrumente und die PA
von mir vorzubereiten, sodass alles sofort für den
„Banana Wave“-Anschluss vorbereitet war. Besonders gefreut hat mich, dass ein Mitarbeiter von PLAudio die PA persönlich vorbeibrachte und mit mir
gemeinsam installierte. Auf diese Weise vorbereitet
lief die erste Inbetriebnahme reibungslos: Bässe positionieren, Distanzstange einschrauben, das „Banana Wave“-Top auf die Stange setzen, hochkurbeln,
anwinkeln, Speakon-Kabel einstecken, Subwoofer
mit Strom versorgen – fertig.
Im Beisein des PL-Audio-Mitarbeiters unterzog ich
die Anlage einem ersten Funktionstest. Die Musik aus
der Konserve offenbarte ein sehr druckvolles Klangbild und gleichermaßen tiefe wie kräftige Bässe. Das
Ergebnis wirkte bereits wie aus einem Guss. Lediglich

Für den Donnerstag wartete die Generalprobe mit allen Beteiligten und Band. Die
Chöre wurden mit sechs Mikrofonen abgenommen: vier beyerdynamic MCE-530
Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone
für Sopran und Alt sowie zwei Sennheiser
MD-441 für den Tenor. Am Schlagzeug
kamen vier Mikrofone (BD, Snare und
Overheads) von Sennheiser und AKG zum
Einsatz. Die Gitarre wurde mit einem
Shure SM-57 abgenommen, der Bass und
die Keyboards gingen direkt per DI-Box
oder DI-Out am Verstärker in die Stagebox.
Insgesamt waren am Behringer „X32 Producer“ 23
Kanäle belegt, die nun ihren Weg zum „Banana Wave“
finden mussten. Ich habe in letzter Zeit viele Säulensysteme in den Fingern gehabt, doch war selten so
begeistert. Stimmen werden klar und druckvoll übertragen, ohne spitz zu wirken oder Volumen vermissen
zu lassen. Die E-Gitarren-Abbildung zeigte sich ebenfalls von ihrer besten Seite. Hier machten sich die angenehmen Mitten des „Banana Wave“ positiv bemerkbar. Die Subwoofer ergänzten die Tops perfekt,
ein Bruch zwischen Top und Subs ab ein paar Metern
Abstand ist nicht zu hören, der Übergang wirkte fließend, was für eine gute werksseitige Abstimmung
spricht.
Beim Bass-Solo drückte es ordentlich, ohne zu wummern – daran sind sicherlich auch die 15“-Speaker
(im Vergleich zu 18“) verantwortlich. Schon nach der
Generalprobe zeigten sich die mitwirkenden Musiker
begeistert vom Klang. Die zahlreichen Besucher profitierten dank der breiten Abstrahlung und hohen
Reichweite vom guten Sound bis in den letzten Winkel. Angenehmer Nebeneffekt – Bassist und Gitarrist
konnten auf einen eigenen Monitor verzichten, da
ihnen der Klang des FoH-Systems genügte. Wie
immer ist die Wahrnehmung und Beurteilung von
Klang natürlich eine subjektive Größe, aber: Als
Langzeit-Seeburg-User nutze ich die mir bekannten
Seeburg-Systeme gerne als Referenz. Im Vergleich
zum im Herbst beim Konzert in gleicher Kirche eingesetzten Acoustic Line GL-24 gefällt mir die Abstim-

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mung des „Banana Wave“ tatsächlich besser. Die PLAudio Subwoofer klingen druckvoller und wirken effizienter im Zusammenspiel mit dem „Banana Wave“.
Das dürfte insbesondere auf den integrierten Controller zurückzuführen sein, der keine Wünsche hinsichtlich der individuellen Anpassungsmöglichkeiten
übriglässt. Es gilt aber im Hinterkopf zu behalten,
dass dies Kritik auf sehr hohem Niveau ist. Beide
Hersteller liefern erstklassige Produkte mit gutem
Preis-Leistungs-Verhältnis – der Vergleich ist interessant.

Finale

Dass dieses System in Zukunft eine Rolle auf dem
deutschsprachigen Markt spielen wird, dessen bin
ich mir sicher. Das hat in erster Linie damit zu tun,
dass „Banana Wave“ bei kleinen Veranstaltungen genauso gut funktioniert wie bei etwas größeren
Events, sprich: Die Cover-Band kann damit vor 200
Leuten oder vor 500 spielen, ohne sich Gedanken
über Dimensionierung und Transport machen zu
müssen. Darüber hinaus kann bei den aktiven Bässen zwischen 15“- und 18“-Versionen gewählt oder
pro Seite mit jeweils zwei „Banana Wave“-Tops und
-Bässen gearbeitet werden. Der Verkaufspreis von
knapp unter 8.000 Euro für das getestete Komplettsystem aus zwei „Banana Wave“ und zwei aktiven
15“-„Gorilla“-Bässen ist im Sinne einer professionellen Nutzung als günstig zu bezeichnen. Immerhin
reden wir hier von einem deutschen Anbieter – gepaart mit erstklassigem Service spricht einiges für
diese Investition, ohne als Band gleich die PrivatPKWs zur Finanzierung verkaufen zu müssen.
Oft höre ich Kritik, dass ein festes Curving unpraktisch sei, da auf den „Beam“ kein Einfluss mehr genommen werden kann. Das ist für längere Arrays
sicherlich richtig. Dieser Einwand wird den Tontechniker, der regelmäßig kleinere Hallen, Kirchen oder
Plätze zu beschallen hat, jedoch weniger interessieren. Ihm ist es wichtiger, dass überhaupt ein Curving
vorhanden ist (im Vergleich zu vielen geraden Säulen ohne jegliches Curving). Wird als Band oder Beschallungs-Dienstleister die Anschaffung eines kompakten Line Arrays erwogen, darf das „Banana
Wave“-System ruhig auf der Liste stehen (falls vor
Ort keine Systeme über den Handel zur Verfügung
stehen, ist PL-Audio bei Fragen zu Vorführ- und
Demo-Möglichkeiten behilflich).


Du hast einen
Weltstar in der
Band

So sehen
sehen Kultklassiker
Kultklassiker aus:
aus: Mikrofonstative
Mikrofonstative von
von
So
König &
& Meyer.
Meyer. Auf
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Pro & Contra
+ Handling
+ Klang
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+ Service und Betreuung
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NACHGEFRAGT
Uli Lüsebrink
von PL-Audio:
„Herzlichen Dank
an alle Beteiligten
für den sehr ausführlichen Test.“

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TEST ■ ■ ■

Return To Forever
JBL SRX-800 PA-Serie

Von Christian Boche

Mit der SRX-700 Serie gelang es der Firma JBL vor Jahren, eine populäre Boxenserie am
Markt zu etablieren. Leicht, laut und mit moderater Preisgestaltung wurde sie zum Hit
bei ambitionierten Bands und kleineren wie mittleren Verleihbetrieben. Aber die Zeiten
ändern sich und damit die Anforderungen der Kundschaft. Aktivboxen mit Netzwerkanschluss sind derzeit schwer angesagt und JBL hat reagiert. Unter der Bezeichnung
SRX-800 schickt der kalifornische Hersteller einen potenziellen Nachfolger ins Beschallungs-Rennen. Mal hören, ob das System der Headline dieses Artikels gerecht wird.
Zum Test stehen uns zwei SRX-812P Topteile und zwei
SRX-818 SP Subwoofer zur Verfügung, die bekannt
beliebte Kombination aus einem Single 18“-Subwoofer und einem 12“-Topteil, verbunden durch eine Distanzstange. Schon beim Auspacken fällt auf, dass
Topteile und Subwoofer über recht große Gehäuse verfügen – das schlägt sich im Gewicht nieder. Gut, dass
JBL großzügig dimensionierte Griffe eingesetzt hat –

22 tools4music

das Top besitzt derer drei, der Bass sogar vier. Alle mit
gummierten Griffstegen, um die bekannt „zarten Tontechniker-Hände“ zu schonen. Dem Autor gefällt die
klassische Optik: Das bekannte orangefarbene JBLLogo findet sich in kleiner Form auf dem Amp-Modul
wieder, ansonsten überwiegt die PA-Trendfarbe
Schwarz. Die Lautsprechergitter sind pulverbeschichtet und mit Akustikvlies hinterlegt.

Bitte wählen sie jetzt!
Die JBL SRX-800 Serie umfasst neben dem SRX-812P Top und dem
Single Bass SRX-818 SP drei weitere Modelle. Freunde „flatternder
Hosenbeine“ dürften beim Anblick des 2 x18“-Subwoofers SRX-828
SP feuchte Augen bekommen. Immerhin wird der maximale Schalldruckpegel mit beachtlichen 141 dB angegeben. Ein passendes Top
dazu wäre beispielsweise das SRX-835P, eine 3-Wege-Konstruktion
mit 15“-Tieftöner, 6,5“-Mitteltontreiber und dem 1,5“-Hochtontreiber. Laut JBL steht ein SPL mit 137 dB zur Verfügung. Die SRX815P ist hingegen die 15“-Variante zu unserem SRX-812P Testkandidaten. In Bauform und Leistung geringer dimensionierte Varianten wie ein 10/1“- Top oder auch 15-Bässe sind in der SRX-800
Serie nicht vorgesehen. Wer allerdings ein Freund der passiven Betriebsart ist, der dürfte sich freuen, dass alle Modelle auch als passive
Boxen erhältlich sind.

Das SRX-812P Top gehört zur Spezies der klassischen
Multifunktionsbox mit asymmetrischer Gehäuseform.
Vier Gummifüße auf der Unterseite und vier weitere
auf der abgeschrägten Seitenwand sorgen für sicheren
Stand auf einem Bass oder als Monitor auf der Bühne.
Ein dualer Stativflansch bietet dem Anwender zwei
Winkel, falls die Box auf einer Distanzstange oder
einem Lautsprecherstativ thront. Durch zahlreiche
M10-Flugpunkte ist die Box zudem flugfähig. Die
Flugpunkte sind dabei ordentlich mit Stahlwinkeln
verstärkt, was ein Blick in die Box offenbart. Hier
zeigte sich bei der Testbox, dass einige Übergänge
etwas „liebevoller“ geschliffen sein könnten. Ist das
Lautsprechergitter montiert, bleibt diese Unsauberkeit
verdeckt. Von innen ist die Box nicht lackiert, wurde
aber sorgfältig mit Dämmmaterial ausgestattet. Die
Treiber sind über Einschlaghülsen verschraubt und
mit Dichtband versehen. Die Tieftontreiber aus der
2270ziger Serie sind eigens für die SRX-800 entwickelt
worden und besitzen einen leistungsstarken Doppelspulenantrieb mit vergleichsweise kleinen Ferritmagneten. Im Hochtonbereich setzen die Entwickler auf
den bewährten JBL 2432H Hochtöner, einen 1,5“-Neodymtreiber mit 75-mm-Schwingspule.
Mittlerweile auch in dieser Preisklasse nicht mehr
selbstverständlich: Die Bässe sind bereits für die Auf-

nahme von 100-mm-Transportrollen vorbereitet. Einfach die vorhandenen Schrauben herausdrehen, Rolle
aufsetzen und wieder festschrauben. Fertig. Gut, dass
auch eine Distanzstangenaufnahme samt M-20 Gewinde nicht vergessen wurde. Die Class-D-Amp-Module sind versenkt angebracht und sitzen abgedichtet
in einem geschlossenen Gehäuse. Das eingebaute Display lässt sich gut ablesen und wird über einen Push
Encoder + Back Taste editiert. Dieser Encoder dient
zudem als Master-Volume-Regler, der die zwei separaten Eingänge (in jedem Amp-Modul der SRX-800 Serie
vorhanden) kontrolliert. Beide Eingänge besitzen
Combo-Buchsen, Gain-Regler und je eine XLR-LinkOut-Buchse – alle Buchsen stammen aus dem Hause
Neutrik. Jeder Eingang kann als Line In (+4 oder -10
dB) oder Mikrofoneingang verwendet werden. Somit
agiert das Amp-Modul im Bedarfsfall als Zweikanal
Mischpult, das eine Mikrofondurchsage mit gleichzeitiger Hintergrundmusik selbst ohne externen Mixer
ermöglicht.
Der Mix von Kanal 1&2 kann zudem über eine weitere
XLR-Mix-Out-Buchse abgegriffen werden. Diese
Buchse fehlt allerdings an den Amp-Modulen der Subwoofer, bei ansonsten identischer Ausstattung. Die
Stromversorgung aller SRX-800 Modelle wird über
verriegelbare Kaltgerätekabel (im Lieferumfang) sichergestellt. Allen Boxen gemeinsam ist eine einzelne
Ethercon Netzwerkbuchse, welche den DSP der Aktivmodule in ein „HiQnet“-Netzwerk einbindet.

„HiQnet“
Keine Box mehr ohne Netzwerk-Einbindung und Remote App für den Tablet Rechner. JBL hat dabei den Vorteil, auf eine bereits bestehende Hard- und SoftwareStruktur namens „HiQnet“ zurückgreifen zu können.
Das „HiQnet“ ist ein Kommunikations-Protokoll, das es
kompatiblen Produkten aus dem Harman Konzern (JBL,

tools4music 23

TEST ■ ■ ■

Die Flugpunkte sind mit Metallwinkeln verstärkt, die Box ist von innen nicht lackiert
Ferrit Magnet des 12“-Treibers

JBL 2432H Neodym-Hochtontreiber

Crown, AKG, BSS) ermöglicht, Daten innerhalb eines
Netzwerkes auszutauschen. Der Harman-Konzern bietet
gleich mehrere Software-Lösungen für das „HiQnet“
über die Website (http://hiqnet.harmanpro.com) an.
Zum Ausprobieren habe ich die kostenlose Software
„Audio Architect“ installiert, um die SRX-800 Boxen hinsichtlich der „Netzwerktauglichkeit“ auszuprobieren.

Architekt
Die umfangreiche „Audio Architect“-Software enthält
Datensätze von über 150 „HiQnet“-fähigen Geräten,
welche sich frei in einem Netzwerk konfigurieren lassen. Dabei kann die Software weit mehr, als nur Boxen
in einem Netzwerk zu verbinden. Ich interessiere mich
für die Fernsteuerung der SRX-800 Boxen über einen
PC. Zur besseren Übersicht verbinde ich zunächst nur
eine Box mittels LAN-Kabel an einen Laptop. Die Installation der Software nimmt ein wenig Zeit in Anspruch, da das Programm umfangreich ist und
entsprechende Anforderungen an die Rechner-Hard-

24 tools4music

ware stellt. Harman empfiehlt, dass auf dem PC eine
64-Bit-Version von Vista, Win 7, 8.1 oder Win 10 installiert sein sollte und acht oder mehr GB RAM bereitstehen. Wer allerdings nur einige Boxen mit dem „Audio
Architect“ verwalten möchte, der kommt auch mit weniger ambitionierten „Rechenknechten“ aus. So kann
der Lenovo T-410 (i5, Win 7, 4 GB RAM) des Autors die
Kandidaten problemlos mithilfe der Software fernsteuern. Die SRX-800 Modelle finden sich schnell neben
weiteren Boxen und „HiQnet“-Devices in der linken
Übersichtsspalte. Man zieht die passende virtuelle Box
auf die rechte Seite in das Konfigurationsfeld und sollte
gleich mit der Box in Verbindung stehen, falls beim
Start der Software die Netzwerkeinstellungen auf „Auto
Detect“ eingestellt und in der oberen Befehlszeile das
„Run“-Icon aktiviert wurde. Ein Doppelklick auf die virtuelle Box eröffnet den Menü-Zugang. Hier lassen sich
alle Funktionen wiederfinden, die in dem DSP der Box
angelegt sind: Ein- und Ausgangspegel, Presets laden
und speichern, Laufzeiten-Delay, Signal-Generator,
Kompressor und die 20 (!) verfügbaren vollparametrische EQ-Bänder – all dies steuert der „Audio Architect“.
Das Ganze lässt sich in den Presets der einzelnen Box
abspeichern oder als „Audio Architect Preset“ mit
gleich mehreren Boxen im Verbund. Die Software reagiert ohne Verzögerungen auf unsere Eingaben und
macht im Test einen stabilen Eindruck ohne Hänger
oder Abstürze – so macht Netzwerken Laune.

SRX Connect App
Neben dem sehr umfangreichen „Audio Architect“ gibt
es für die SRX-800 Serie eine weitere Option der Netzwerk-Steuerung. Die für iOS- und Android-Systeme erhältliche SRX „Connect“ App stellt eine drahtlose
Fernsteuerung für Tablet Computer dar. Durch den ge-

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mit amtlichem Material


   Hochflexible, belastbare Multipair- 



   Robuste, individuelle Stageboxsysteme



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9. – 12. Februar 2016
Stand 7-D173

Der DSP ist einfach zu bedienen und bietet individuelle Speicherplätze

ringeren Funktionsumfang im Vergleich zum „Audio
Architect“ ist die App vergleichsweise übersichtlicher
und dadurch einfacher zu bedienen. Hier können ebenfalls alle Funktionen der Boxen-DSPs verwaltet werden.
Bis zu 36 SRX-800 Boxen kann die App ansprechen.
Dazu dient ein dreistufiges Setup. Befinden sich die
Boxen und das Tablet im gleichen Netzwerk, sind die
Boxen unter dem Tab „Create System“ sichtbar. Durch
„drag & drop“ werden einzelne Boxen in das Systemfeld
gezogen, um sie verschiedenen Aufgaben zuzuteilen
(Main Speaker, Main Subs, Front Fill, Rear Fill oder
Monitor).
Die Lautsprecher lassen sich einzeln umbenennen, aus
der Konfiguration entfernen oder lokalisieren. Die „Locate“-Funktion ist in größeren Setups sinnvoll, um zu
überprüfen, ob gerade der richtige Lautsprecher angepasst wird (das Display der jeweiligen Box blinkt zur
Identifikation). Die Boxen lassen sich einzeln oder in
ihren Funktionsgruppen editieren, was das Setup deutlich beschleunigt. Ist das System komplett voreingestellt, aktiviert der Tab „Run Show“ den Modus, der
während der laufenden Performance genutzt werden
kann. Die App schaltet dabei Funktionen wie den Signal-Generator vorsorglich ab und schränkt die Reaktivität der Bedienelemente ein.
So soll verhindert werden, dass beispielsweise drastische Pegelsprünge bei Betätigung eines Volume Faders
in einem SPL-Inferno enden. Fertige Setups lassen sich
über Save & Load-Funktion im Tablet abspeichern und
können somit jederzeit wieder hergestellt werden.

Robustes  
Speaker-Multicore

Multi Channel  
Speaker Systems

Fiber-Adapter für alle 
marktüblichen Systeme

Praxis

Der Niederrhein ist eine Karnevalshochburg, weshalb
einige Veranstaltungen des hier ansässigen Beschallungs-Dienstleisters in diesem Rahmen stattfinden
(also Pappnase auf und durch …). Demnach dürfen die
GRATISKATALOG ANFORDERN !

SOMMER CABLE GmbH

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TEST ■ ■ ■

Fakten
Hersteller

JBL

JBL

Modell

SRX-812P

SRX-818 SP

Konstruktion

2-Weg Bassreflex

Bassreflex Subwoofer

Treiber

12“ Ferrit 1,5“ Neodym

18“ Ferrit

Frequenzgang (-3 dB)

48 Hz - 20 kHz

35 - 120 Hz

Abstrahlwinkel

90° x 50°

Omni

Amp-Modul

Class D, 2.000 Watt Peak-Leistung,
Weitbereich Netzteil (100 - 240 Volt)

Class D, 1.000 Watt Peak-Leistung, Weitbereich Netzteil (100 - 240 Volt)

SPL max.

136 dB

135 dB

Abmessungen

638 x 415 x 429 mm

575 x 684 x 683 mm

Gewicht

26,4 kg

39,5 kg

Listenpreis

1.890 Euro

2.199 Euro

Verkaufspreis

1.699 Euro

2.099 Euro

Info

www.jblpro.com, www.audiopro.de

Das SXR-812P Topteil
kommt auch mit zwei
Bässen klar – zusammen
ergibt das einen ansehnlichen Turm von annähernd 1,80 m Höhe

vier SRX-800 Boxen mit auf eine klassische Sitzung,
wo das System 400 Anwesende tontechnisch versorgen
soll. Eine Karnevalssitzung zeigt sehr schnell, ob eine
Beschallungsanlage etwas taugt, denn die Anforderungen sind weit gefächert. Neben reiner Sprachbeschallung mit Handsendern und Headsets kommen
diverse Zuspieler zum Einsatz, Halbplayback-Auftritte
und einige Live-Bands. Alles wird über die SRX-800
Boxen im klassischen rechts/links Stack-Betrieb verstärkt. Schon beim Soundcheck fällt auf, dass die
Boxen richtig laut spielen können. Die letzten Jahre
wurde die gleiche Veranstaltung mit JBL SRX-700Boxen „angefeuert“ (angetrieben mit Crown „I-Tech
6000“-Verstärkern), demgegenüber brauchen sich die
SRX-800 nicht zu verstecken. Weder hinsichtlich der
Leistung noch klanglich. Prominente Mitten, ohne zu
nerven, und selbst wenn die Beschallung des einen
oder anderen Live Acts kurz vor der Limiter-Schwelle
operiert, bleibt das System tonal integer. Sprich: Auch
bei hohen Lautstärken behalten die Boxen ihren

Nicht nur „Jeckentauglich“: JBL
SRX-812P

Die JBL SRX-800 PA machte im Test klanglich einen hervorragenden Job – egal ob mit
einem Zuspieler, bei Moderationen, Reden, einem Halbplayback oder kompletter Band

26 tools4music

Alternativ zur SRX „Connect“ App können die Boxen über die PC-Software „Audio Architekt“
gesteuert werden

Grundsound, was den eigentlichen Mixjob vereinfacht. Man muss den Boxen zugestehen, dass sie
klanglich und vom maximalen Schalldruck her in dieser Preisklasse mit zum Besten gehören, was dem
Autor bislang zu Ohren kam. Hinsichtlich des Handlings fällt das Urteil ambivalenter aus. Die Box ist mit
26,4 kg kein Leichtgewicht, was allerdings durch die
große Anzahl gut platzierter Griffe aufgefangen wird.
Die Stromversorgung über Kaltgerätekabel statt
PowerCon mit Durchschleifmöglichkeit stört mich
hingegen schon mehr. Ohne Mehrfachsteckdose hinter den Stacks kommt man nicht weiter, ein einfaches
Durchschleifen wie bei PowerCon Buchsen ist nicht
möglich. Das Gleiche gilt für die Netzwerk-Verkabelung. Nutzt man ein übliches Stack mit zwei Subwoofern und einem Topteil, sind eine Dreiersteckdose und
ein Netzwerk-Switch/Router erforderlich und das pro
Seite. Optisch nicht der „Bringer“ und beim Aufbau
unnötige Arbeit.
Arbeitserleichterung verspricht dagegen die SRX Connect App, falls man ein bis zwei Dinge berücksichtigt,
bevor die Show beginnt. Soll beispielsweise aus dem
„Run Show“-Tab heraus etwas geändert werden, wechselt der Anwender dazu auf den Tab „Tune Show“. Dieser Wechsel wird mit einem etwa drei Sekunden
dauernden System-Mute quittiert. Gleiches gilt für das
Laden von Presets während der Show, welches ebenfalls für einen Moment „Ruhe“ sorgt. Aufgefallen ist
im Testbetrieb das Phänomen, dass die Bedienung bei
aktiviertem Line Delay der App verzögert reagiert. Deshalb sollte dieses besser vor der Veranstaltung in Aktion versetzt werden (die maximale Delay von zwei
Sekunden ist übrigens üppig ausgefallen).
Wird, wie wohl von den Entwicklern angedacht, nur
der „Run Show“-Modus während der Veranstaltung
genutzt, läuft das System reibungslos. Die Boxen
bringen eine Menge DSP-Power mit, sodass externe
Controller selbst bei aufwendigeren Setups überflüssig sind. In akustisch schwierigen Räumen lässt sich
durch die integrierten DSP-Möglichkeiten noch eini-

Die SRX „Connect“ App wird auch für iOS und Android Geräte angeboten

ges an Klangqualität herausholen. Auch Festinstallationen profitierten von den hier vorgestellten umfangreichen Netzwerkmöglichkeiten.

Finale
Was Klang und Output betrifft, ist die Serie ganz klar
ein Profi-Produkt. Die Boxen klingen sauber bis zur
Limiter-Schwelle, bieten einen aufgeräumten, angenehm „fetten“ Grundsound, der in dieser Preis-Leistungs-Klasse seinesgleichen sucht. Der eingebaute
DSP ist einfach zu bedienen und glänzt mit sinnvollen
Features. Und obendrein ist die Netzwerksteuerung
gleichermaßen umfangreich wie komfortabel und
kann drahtlos mittels Tablet-Rechner oder via PC erfolgen.
Wem also die Stromversorgung via Kaltgerätekabel
statt PowerCon mit Durchschleifmöglichkeit und das
Fehlen einer Netzwerk-Ausgangsbuchse nicht „aufstößt“, der darf bei der SRX-800 Serie im Rahmen
eines individuellen Tests ruhig genauer hinhören. Obwohl der Verkaufspreis des SRX-812P Tops deutlich
unter 2.000 Euro liegt, dürfte klar werden, dass seitens JBL an den essenziellen Voraussetzungen für
eine außergewöhnlich gute Performance nicht gespart wurde. Und genau damit kommt die „Butter aufs
Brot“.


Pro & Contra
+ klasse Sound, der in dieser
Preis-Leistungs-Klasse
seinesgleichen sucht
+ hoher Maximalpegel
+ gute Netzwerksteuerung
+ flugfähig
+ einfach zu bedienender
Onboard-DSP
+ 50 Speicherplätze pro Box
+ integrierter 2-Kanal-Mixer
-

fehlender Durchschleifpunkt für
Netzwerk und Netzversorgung

NACHGEFRAGT
Carsten Peter von Audio Pro, dem deutschen JBL-Vertrieb:
„,(...) mit zu dem Besten gehört, was dem Autor bislang zu Ohren kam‘, liest sich man nicht häufig.
Vielen Dank! In der Tat überzeugen die SRX-800 Systeme durch druckvollen, ausgewogenen Sound bei
sehr attraktiven Preisen. Der DSP und das Netzwerk machen sie zudem flexibel und überall einsetzbar.
Alle netzwerkfähigen Selfpower-Lautsprecher benötigen Strom-, NF- und Netzwerkanschluss. Wir empfehlen hierfür Hybrid-Kabel, die dies alles in einem Kabel vereinen. Das ermöglicht eine saubere Verkabelung und die vermeintlich fehlenden Durchschleifpunkte am Lautsprecher werden erst gar nicht
benötigt. Einen sehr positiven Gesamteindruck ergab sich auch bei unserer SRX-800 Demotour. Auf der
Facebook-Seite von Audio Pro Heilbronn haben sich Dutzende Anwender in kurzen Filmchen sehr beeindruckt gezeigt. Den Link und viele weitere Infos und Testberichte über SRX-800 findet man unter
audiopro.de.“

tools4music 27

MUSIC IS OUR PASSION

TEST ■ ■ ■

High five

Vier Einzelteile gehören
zum „MAUI 5“-System

LD Systems „MAUI 5“
kompakter Linienstrahler mit integriertem Mixer
Von Peter Ludl

Aktive Säulen-PAs haben sich einen festen Platz in der Beschallung-Branche erobert. Die
Systeme punkten durch komfortable Transportmöglichkeiten, schnellen Aufbau und unaufdringliche Optik gegenüber klassischen Lautsprecherboxen. Entsprechend erweitert
sich das Sortiment ständig – so auch in der „MAUI“-Serie von LD Systems. Der Neuzugang nennt sich schlicht und einfach „MAUI 5“, in der – um das Geheimnis der Namensgebung zu lüften – fünf Lautsprecher verbaut sind.

Das Entwickler-Team am Standort
der Adam Hall Group (LD Systems
ist eine Eigenmarke) im hessischen
Neu-Anspach hat mehrere Anforderungen an den jüngsten Spross der
„MAUI“-Familie gestellt: Geringes
Gewicht, für die Größe bestmöglicher Klang und zeitgemäße Übertragungs-Technik wie Bluetooth sollten
ihren Weg in die „MAUI 5“ finden.
Inklusive leichtem Handling und
guten Transporteigenschaften.

LD Systems
„MAUI 5“

30 tools4music

Das Ergebnis: Mit wenig mehr als
11 kg Gewicht ist aus der „MAUI 5“
ein ultrakompaktes PA- und Monitorsystem geworden, das laut Hersteller 800 Watt Spitzenleistung
liefert und einen Schalldruck von
120 dB erzeugen kann. Die vier
Komponenten aus ABS Kunststoff
sind in Sekundenschnelle aufgebaut. Drei kurze Säulen (insgesamt
etwa 3 kg) werden dazu auf den

Subwoofer aufgesteckt. Eigens entwickelte Multipin-Verbinder sorgen
für Halt bei gleichzeitiger Übertragung der Signale, denn eine Kabelverbindung vom Subwoofer zur
Säule ist auch bei diesem System
nicht erforderlich.
Die Elektronik und ein 4-KanalMixer mit DSP und Bluetooth sind
im 305 x 405 x 395 mm (B x H x T)
großen Subwoofer intergiert. Das
Bassreflexgehäuse (Gewicht 8,3 kg)
beherbergt nicht nur den 8-ZollTieftöner. Die lüfterlose Class-DEndstufe mit verschiedenen Schutzschaltungen sowie die sogenannte
LECC-Signalbearbeitung mit Limiter, Equalizer, Kompressor und Frequenzweiche (Crossover) sind dort
ebenfalls untergebracht. Zwei der
drei steckbaren Säulensysteme dienen lediglich als Abstandhalter, also
ein optisch passender Ersatz für eine
Distanzstange. Sie übertragen nur

Integriertes 4-KanalMischpult und Tragegriff

die Signale an das Abschlusselement, das die Säule nach oben hin
begrenzt. In diesem oberen Element
arbeiten vier 3-Zoll-Lautsprecher
mit Neodym-Magneten zwecks Gewichtseinsparung. Das einzige Säulenelement mit Lautsprechern kann
auch mit nur einem Zwischenstück
zum Einsatz kommen, was die Anlage optisch kleiner erscheinen lässt

Anzeige

(Alternative bei Präsentationen oder
wenn mit Podesten gearbeitet wird).
Nach der Montage aller Elemente
beträgt die Höhe fast zwei Meter
(1.985 mm).
Verabschiedet hat man sich bei der
„MAUI 5“ vom etwas kantigen Design der bisherigen „MAUI“-Formgebung. Der optische Eindruck ist
runder, fließender und damit zumindest für mein Empfinden eleganter. Trotz des relativ kleinen
Basslautsprechers soll schon die
Wiedergabe ab 50 Hz möglich sein,

Die „MAUI 5“ im
Live-Einsatz

wobei die Physik sicherlich ein Tieftongewitter verhindert. Nach oben
hinaus liegt die Grenze des Frequenzbereichs bei 20 kHz. Der reibungslosen Wiedergabe im Tieftonbereich widmet sich die LECC-Signalverarbeitung, die je nach Lautstärke die Basswiedergabe anpasst
und mit optimierter Kompressor-/
Limiter-Schaltung hohe Lautstärken ermöglichen soll, ohne dabei
stressig zu klingen. Den Abstrahlwinkel gibt LD Systems mit 120º x
20º (horizontal x vertikal) an, also

TEST ■ ■ ■

Fakten
Hersteller und Vertrieb: LD Systems/Adam Hall

Verstärker: Class-D

Modell: „MAUI 5“ aktive Kompakt-Beschallung

Verstärkerleistung System (RMS): 200 Watt

Max. SPL (continuous): 114 dB

Verstärkerleistung System (Peak): 800 Watt

Max. SPL (Peak): 120 dB
Frequenzgang: 50 bis 20.000 Hz

Schutzschaltungen: Überspannung, Kurzschluss,
DSP-basierter Multiband-Limiter, Überhitzung

Abstrahlwinkel (H x V): 120° x 20°

Kühlung: Konvektion

Höhe: 1,985 m

Bedienelemente: Mic Level, BT Pairing-Knopf,
Line Level, BT Level, Main Level, MP3/Hi-Z Level, Sub Level

Gewicht: 11,3 kg
Weitere Eigenschaften: 4-Kanal-Mixer, DSP-gestützte
Signalverarbeitung, Bluetooth (kein apt-X Codec)
Tieftöner: 8 Zoll, Ferritmagnet
Gehäusebauart: Bassreflex
Gehäusematerial: ABS Kunststoff
Abmessung Subwoofer: 305 x 405 x 395 mm (B x H x T)
Größe Mittentöner: 4 x 3-Zoll, Neodym-Magnete
Impedanz Mid/Hi System: 4 Ohm

Anzeigeelemente: Signal, Protect
(Schutzschaltung aktiv), On, Limit
Stromversorgung: Schaltnetzteil
Line-Eingänge: 2 x Stereo
Line-Eingangsanschlüsse: XLR; 6,3-mm-Klinke
Mic-Eingangsanschlüsse: 1 x XLR; 6,3-mm-Klinke
MP3-Eingänge: 1 x 3,5-mm-Klinke
Hi-Z-Eingangsanschlüsse: 1 x 6,3-mm-Klinke
Wortbreite AD/DA Wandler: 24 Bit

Gehäusebauart Mid/Hi System: geschlossen

Sampling-Frequenz: 48 kHz

Gehäusematerial Mid/Hi-System: ABS Kunststoff

Listenpreis: 599 Euro

Abmessungen Mid/Hi-System:
82 x 535 x 105 mm (B x H x T)

Verkaufspreis: 549 Euro
www.ld-systems.com

breite Streuung in der Horizontalen und geringe Streuung in der
Vertikalen. Das ist ja schließlich
einer der Systemvorteile dieser
Bauart – wobei wiederum aufgrund
physikalischer Gesetzmäßigkeiten
Abstriche im Vergleich zu „ausgewachsenen Linienstrahlern“ aufgrund der geringen Zeilenlänge
gemacht werden müssen.

einfach, weswegen ich vorerst mein
Schraubendreher-Set in der Schublade lasse.
Von oben zugängig ist das Vierkanal-Mischpult eingebaut. Es gibt
einen verriegelnden Combo-Eingang für Mikros (ohne Phantomspeisung) mit fest eingestelltem
100-Hz-Lowcut, einen hochohmi-

Subwoofer
Werfen wir einen näheren Blick auf
das Herzstück, den Subwoofer. Das
von oben betrachtet tropfenförmig
gestaltete Gehäuse lässt sich an
dem optisch integrierten Griff mit
gummierter Unterlage prima tragen. Zudem schützt der Griff durch
seine Ausführung das rückseitig
eingearbeitete Anschlussfeld. Hier
finden sich die Anschlüsse (verriegelnde Combo-Buchsen) für LineSignale links und rechts, also für
beispielsweise die Ausgänge eines
externen Mixers.
Hinter dem Schutzgitter mit hinterlegtem Akustikschaum verbergen sich der Tieftöner und die
Bassreflexöffnung. Sichtbar ist
nichts von beidem, abmontieren
lässt sich der Frontschutz nicht so

32 tools4music

gen Hi-Z 6,3-mm-Klinkeneingang
für Akustik- oder E-Gitarre und eine
3,5-mm-Miniklinke (Stereo) für
MP3-Player, Smartphones oder andere Stereo-Zuspieler.
Stereosignale werden übrigens
summiert, das betrifft auch rückseitige Line-Eingänge (Mono-Betrieb
über den linken Eingang). Regler
gibt es für Line, Mic, MP3/ Hi-Z und
die Bluetooth-Übertragung. Die
MP3- und Hi-Z-Eingänge können
parallel genutzt werden, das Lautstärkeverhältnis wird in diesem Fall
mit dem Zuspielgerät oder an der
Gitarre geregelt. Mit Hi-Boost lässt
sich die Hi-Shelf-Filterung (Kuhschwanz) zur Anpassung an die
Raumakustik aktivieren. Rechtsdrehung hebt die Höhen stufenlos an.
Über den Sub-Level-Poti regelt sich
das Verhältnis zwischen Subwoofer
und Säule, stellt also den gewünschten Grad der Basswiedergabe ein. Die Gesamtlautstärke
wird über den Main-Regler justiert.
Und vier Kontroll-LEDs informieren über die Zustände On, Signal,
Limit und Protect.
Die Bluetooth-Verbindung lässt
sich über einen Taster herstellen,
den ich beim ersten Mal recht lange
(etwa fünf Sekunden) drücken
muss, bis schließlich die Verbindung steht. Der für optimierte
Audio-Übertragung stehende apt-X
Codec wird nicht genutzt.Die Oberfläche des Mixers ist praxisgerecht
gestaltet, mit deutlich sichtbaren
weißen Markierungen, die sich
selbst in abgedunkelten Umgebungen gut ablesen lassen. Der haptische Eindruck der leicht rastenden
Drehregler und gummierten Potiknöpfe ist gut.

Stecksystem

Zwei Line-Inputs auf
der Rückseite des Subwoofers

Interessant bei den 57 cm langen
und steckbaren Säulenelementen
ist die Ausarbeitung der Steckmechanik. Erstens lässt sich bei der
Montage nichts verkehrt machen,
zweitens werden die Elemente
damit sicher zusammengehalten.
Auch die Verbindung der gesamten
Säule zum Subwoofer macht einen
stabilen Eindruck. Obgleich es sich
um Kunststoffteile handelt, die hier
als Verbindungselemente dienen.
Das ist ein Unterschied zu den bisherigen MAUIs, bei denen Säulen

aus Aluminium zum Einsatz kom- dem Design des Subwoofers und nicht mehr zurückdrehen – es
men und fingerdicke Stahlstifte die vervollständigen so das Gesamtbild klingt jetzt viel offener. Der „Strat“
mit ihrem „eleganten Touch“.
kommt die voll aufgedrehte HöVerbindungen sicherstellen.
henregelung ebenfalls sehr entgegen. Die bevorzugte Position
Was verbirgt sich in der Top-Säule Höreindruck
mit den vier Lautsprechern? Also Die Anlage ist wie heute üblich bei zwischen Steg- und Mittel-PU
muss ich doch mein Schrauben- derart kompakten Systemen sofort klingt jetzt richtig „perlig“. Wenndreher-Set bemühen. Viel zu sehen einsatzbereit: Elemente aufstecken, gleich ich hier betonen möchte,
ist nach Abnahme des oberen Ver- Netzkabel anschließen, fertig. Pro- dass die „MAUI 5“ natürlich kein
schlusses nicht, entsprechend ge- duzierte Musik aus unterschiedli- Gitarrenverstärker ist. Aber der Hiwährt unser Foto nur oberfläch- chen Genres klingt beim ersten Z-Eingang macht einen guten Job,
lichen Einblick. Erkennbar ist da- Hörtest gut. Durch die Bluetooth- das stelle ich später auch mit meirauf das rundlich geformte Schutz- Verbindung lässt sich ohne Kom- ner Yamaha Elektro-Akustik fest.
gitter mit der dicken Lage Akustik- plikationen Musik übertragen und Was mir aufgefallen ist: Bei gerinschaum. Auf der Kunststoffschall- per integriertem Mischpult (Stich- gerem Abstand zur Anlage, also im
wand ist einer der vier 3-Zoll-Trei- wort Karaoke) zum Mikrofonsignal Nahbereich, fließt der Sound speziell bei Mikrofoneinsatz und geber zu erkennen und dahinter, anpassen.
sozusagen im schlanken Lautspre- Im direkten Anschluss kommen ein ringer Lautstärke nicht zusammen.
chergehäuse, das Material zur Be- Shure SM-58 sowie meine Fender Hörbar ist vielmehr die Trennung
dämpfung. Die knapp gehaltene „Strat“ an die Reihe. Beides Klassi- zum oberen Teil der Säule, wo
Bedienungsanleitung spricht von ker in ihren Bereichen, die ich schließlich auch die Treiber posivier Hoch-/Mitteltönern mit Neo- gerne zu Testzwecken einsetze. tioniert wurden. Nun darf allerdym-Magneten. In der Gestaltung Erst nachdem die Hi-Shelf-Rege- dings nicht vergessen werden, dass
folgen die Säulenelemente mit lung komplett aufgedreht ist, der Abstand bei voller Bauhöhe
ihrer Formgebung konsequent möchte ich diesen Klangregler zwischen Basslautsprecher und

Pro & Contra
+ Bluetooth
+ elegantes Design
+ Gewicht
+ Hi-Z-Eingang
+ Höhenregler
+ Klang
+ Kompaktheit im
zerlegten Zustand
+ MP3-Eingang
+ schnell aufzubauen
+ Vierkanal-Mischpult mit DSP
-

keine Phantomspeisung

-

Klangbild im Nahbereich bei
kompletter Zeilenlänge

Anzeige

tools4music 33

TEST ■ ■ ■

Kontrolle des Höreindrucks mit Rosa Rauschen bei 77,7 dB SPL

Blick in die Lautsprechersäule

NACHGEFRAGT
Benjamin Lampert,
Research & Development Manager:
„Mit der ‚MAUI 5‘ wollten wir
optisch, funktionell aber auch
preislich in eine Dimension
vorstoßen, die es möglichst
vielen Interessenten ermöglicht, die Vorzüge der Säulentechnologie kennenzulernen.
Gerade mobilen Anwendungen, die normalerweise aus
klassischen Boxen, DreibeinStativen und Kleinmixer bestehen, wollten wir eine
ernsthafte Alternative entgegensetzen. Wir freuen uns,
dass die tools das genauso
sieht.“

34 tools4music

„Top-Teil“ gut und gerne 1,4 m beträgt. Dieser Effekt war im Test übrigens bei lauter Wiedergabe von
CDs nicht so ausgeprägt. Hier lassen die kräftigeren Bässe den
Sound homogener zusammenfließen. Obgleich ich grundsätzlich im
Test festgestellt habe, dass ein gewisser Hörabstand zur „MAUI 5“
von Vorteil ist. Um diesem Effekt
entgegenzuwirken, bietet sich an,
eines der Abstand-Säulenelemente
einfach versuchsweise wegzulassen, um die Länge der Säule zu verkleinern. Das kann im Nahbereich
von Vorteil sein oder wenn die Anlage beispielsweise auf einem Tisch
oder Podest steht.

Messung
Ein Tieftöner und vier relativ kleine
Mittel-Hochtöner, die zudem noch
in erheblichem Abstand vom Basslautsprecher agieren – wie sieht es
mit der Wiedergabe der Mitten aus?
Mit dem Phonic PAA-3 Analyser

Weil beim Auftritt die Akustikgitarre das einzige Begleit-Instrument ist, wird der Subwoofer nicht
speziell gefordert. Auch im LiveTest bleibt die bereits erwähnte
Klang-Einstellung bestehen – der
Bassregler ist auf Mittelposition,
der Höhenregler mit KuhschwanzCharakteristik fast ganz aufgedreht. Der Sound setzt sich durch
und bildet den Gesang des Duos
gut ab, die Lautstärke reicht voll
und ganz aus, es bleiben sogar
noch Leistungs-Reserven. Nach
zwei Sets und etwas mehr als zwei
Stunden Spielzeit mit einem Programm quer durch unterschiedliche Musik-Genres freut sich das
und Rosa Rauschen gehe ich dieser Duo über die positive Resonanz –
Frage nach. Alles nicht unter klini- speziell auch zum Gesamtklang der
schen Testbedingungen im reflexi- Anlage.
onsarmen Raum oder im Freifeld,
sondern im ganz gewöhnlichen Finale
Umfeld, wo die „MAUI 5“ auch im Betrachtet man den Verkaufspreis
Normalfall zu hören ist. Der Ab- von 549 Euro und das, was die akstand des Messmikros zur Anlage tive „MAUI 5“ mit 200 Watt RMS
beträgt rund 4 m, ausgerichtet auf bietet, bleibt bis auf die fehlende
die Mitte des Systems. Der Hi- Phantomspeisung wenig zu wünBoost ist in diesem Fall bis zum schen. Die Anlage ist ausgesproAnschlag aufgedreht, der Bassreg- chen leicht, sie passt zur Not sogar
ler steht mittig. Das für meine Er- auf den Pkw-Sitz. Hinstellen, zuwartungshaltung überraschende sammenstecken und loslegen, so
Ergebnis: Selbst bei unterschiedli- lautet die Devise. Natürlich ist die
chen Lautstärken ist kein ausge- „MAUI 5“ nicht für die Mega-Raveprägtes „Mittenloch“ festzustellen Beschallung mit hohem Pegel und
(vgl. Abbildung).
drückenden Tiefbässen gemacht.
Kleinere Veranstaltungsräume bis
200 qm dagegen lassen sich im
Live
Beim Auftritt des Akustik-Duos Ro- akustischen Duo- oder Trio-Betrieb
senRot mit zweimal Gesang und stressfrei beschallen. Ob ModeraAkustikgitarre besteht die „MAUI 5“ tion, Live-Musik oder Backgroundeinen Live-Test unter realen Praxis- Musik, ja sogar bis hin zur Parbedingungen. Die symmetrischen ty-Beschallung auf kleineren FeiAusgänge des externen Kleinmixers ern, überall da kann ich mir dieses
speisen hier direkt beide Eingänge System gut vorstellen. Obendrein
der „MAUI“. Etwas seitlich der bei- sieht die „MAUI 5“ für mein ästheden musikalischen Akteure aufge- tisches Empfinden gut aus und
stellt, beschallt die Säulenanlage passt wegen der eleganten Erscheifür etwa zwei Stunden ein Café nung auf die Bühne ebenso wie als
mit etwa 60 Gästen. LD Systems Allrounder auf Event-Messen oder
spricht in seinen Empfehlungen Präsentationen.
für die „MAUI 5“ bei Mono-Anwendung im Live-Betrieb von einer Be- Wem die gebotene Leistung nicht
schallungs-Größenordnung von ausreicht, der schaue sich in der
100 Zuhörern (Background Music wachsenden Familie derartiger
Mode) beziehungsweise 50 Zuhö- Kompakt-Beschallungs-Systeme
rern (Party Music Mode) bei rund nach Alternativen um. Beispiels200 qm Raumgröße. Das Testum- weise bei weiteren Mitgliedern der
feld ist also optimal, denn die „MAUI“-Familie – hier werden AusGröße des Auftrittsortes passt wahl und Flexibilität groß geschrieben.
ebenfalls ziemlich genau.


QH 5045

Hybridarraytechnologie

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TEST ■ ■ ■

Hört,
hört!
IMG Stage Line STA-1000 D
und PAB-312M Monitore

36 tools4music

Von Uli Hoppert

Der Mainstream steckt sich ja inzwischen was ins Ohr – will sagen, nutzt in aller Regel immer häufiger
ein In-ear-System, um sich auf der Bühne selbst zu kontrollieren. Landläufig (in virtuellen Foren und
an realen Stammtischen) als einfacher und problemloser protegiert, hat das In-ear-Monitoring dem
klassischen Wedge als Kontrollinstanz auf der Bühne und praktischer Fußablage für den Bassisten
scheinbar über die Jahre immer mehr den Rang abgelaufen. Dabei ist guter Monitormix aus einer Reihe
Wedges durchaus nicht zu verachten – die Kisten bieten Platz für die Setlist, taugen wie oben schon
erwähnt als Fußablage und erlauben gymnastische Einlagen im Rahmen der Bühnenshow – solange
sie stabil genug und rutschfest stehen. Aber da muss doch noch mehr sein? Wir begeben uns auf die
Suche nach ein paar guten Gründen für ein Pärchen Wedges im Zeitalter des „Knopf im Ohr“.
Der Bremer Vertrieb für Licht- und Audiotechnik
unter dem Dach von Monacor International schlägt
genau passend für unsere Suche die Kombi aus einem
Pärchen PAB-312M vor, angetrieben durch die Digitalendstufe mit integriertem DSP-Controller namens
STA-1000D. Wer bereits den Blick auf den Datenkasten geworfen hat, weiß, worum es hier geht: zwei 12er
Wedges in Koax-Bauform und dazu eine kompakte
Endstufe mit 2 x 500 Watt und ein paar Extras unter
dem Gehäusedeckel.

Alles inklusive
Unser Augenmerk gilt zunächst der mitgelieferten Endstufe – mit der STA-Serie hat man bei IMG Stage Line
ja mehrere Endstufen unterschiedlichster Leistungsklasse auf den Markt gebracht, die eine oder andere war
bereits in tools 4 music zum Test vertreten.
Im Inneren unseres Probanden steckt neben einer Endstufe nach Class-D-Bauart ein vollwertiger Audioprozessor, mit dem sich anliegende Signale umfangreich
bearbeiten und aufbereiten lassen. Kluger Schachzug
dabei – das funktioniert nicht nur für die beiden Endstufenblöcke an Bord, sondern zusätzlich für einen
weiteren Line-Ausgang, der auf der Rückseite der Endstufe symmetrisch abgenommen werden kann. Zugang
zu besagtem Controller und den Funktionen erhält der
Nutzer wahlweise über die Oberfläche des Verstärkers
– hierzu gibt es einen platzbedingt wenig inspirierenden

Weg mittels zweier Tipptaster und einem Encoder rund
um ein kleines Display in der Mitte. Deutlich angenehmer erweist sich die Einstellung der Parameter über die
mitgelieferte Software und ein via Ethernet oder USBVerbindung aufgebautes Netzwerk – Anschlüsse für
beide Varianten stehen auf der Gehäuserückseite bereit.
Die Software dafür ist flott installiert, die Erkennung
der Komponenten erfolgt schnell und sicher, sobald die
Verbindung hergestellt ist. Dies gilt – zumindest verspricht die Software das – nicht nur für die zum Test
vorliegende Endstufe, sondern zugleich und parallel
auch für weitere aktuelle Produkte aus dem Portfolio
von IMG Stage Line wie die aktive „Mega“-Serie sowie
die Controller der DSM-Baureihe (Test in Ausgabe
4/2015, für Abo-Leser kostenfrei verfügbar in unserem
Archiv auf www.tools4music.de).
Der Funktionsumfang der Steuerungs-Parameter ist
üppig, aber unbedingt sachdienlich. Eingangsseitig gibt
es pro Kanal zehn vollparametrische Filter plus einen
High- und einen Lowcut, ein Delay für bis zu 263 m
Laufzeitanpassung sowie eine Frequenzweiche, mit der
den Signalen entsprechende Arbeitsbereiche zugewiesen werden können. Einfachstes Einsatzbeispiel hier –
zwei passive Topteile an der internen Endstufe und ein
zusätzlicher aktiver Sub am Line-Ausgang.
Ähnlich üppig ausgestattet zeigt sich die Seite mit den
drei Ausgängen – auch hier sind zehn parametrische
Filter pro Kanal verfügbar, der High- und Low-Pass aus

Alles bunt
Alles so schön bunt hier

Fußablage de luxe – es fehlt nur der
Akustikschaum vor der Schallwand

Bei IMG Stage Line haben neue Bedienungsanleitungen
Einzug gehalten: zweisprachig (Deutsch/Englisch), gut
strukturiert und mit farbigen Grafiken zu allen wirklich
wichtigen Belangen ausgestattet. So was liest man gerne
und zügig, die Aufteilung ist übersichtlich und alle wichtigen Daten sind enthalten. Dafür gib es von mir das Prädikat „nachahmenswert“. Das Lob bezieht sich auf die
STA-1000 DSP, bei den PAB-312 M fehlte allerdings eine
Dokumentation. Hier half der Blick auf der Homepage von
Monacor International weiter.

tools4music 37

TEST ■ ■ ■

Die Passivweiche der PAB-312 M: links oben im Bild die
Schutzschaltung für den Hochtöner

Fakten
Hersteller: IMG Stage Line

Aktiver Schutz für passive
Komponenten

Modell: STA-1000 DSP
Leistung: 2 x 500 Watt/4 Ohm;
2 x 280 Watt/8 Ohm,
1 x 1.000 Watt/8 Ohm
Klirr: < 0,05%
Kanaltrennung: 100 dB bei
Nennleistung @ 8 Ohm
Störabstand: > 119 dB
(A-bewertet)
Abmessungen:
19 Zoll, 2 HE
Gewicht: 5,85 kg
Anschlüsse: 3 x Neutrik Speakon,
2 x Neutrik XLR In, 1 x Neutrik XLR
Out, LAN, USB
DSP: Input-Gain, HP/LP-Filter,
10 x PEQ, Delay, Kompressor, Limiter,
Phase Reverse
Listenpreis: 829 Euro
Verkaufspreis: 770 Euro
Modell: PAB-312 M passive
Multifunktionsbox
Leistung max.: 500 Watt
Leistung RMS: 250 Watt
Bestückung: 12 Zoll/1 Zoll koaxial
Frequenzbereich: 65 - 20.000 Hz
Schalldruck: 98 dB
(1 Watt/1 Meter), 123 dB Peak
Impedanz: 8 Ohm
Abmessungen (B x H x T):
48 x 38 x 50 cm
Gewicht: 18 kg
Anschlüsse: 2 x Neutrik Speakon
Listenpreis: 579 Euro
Verkaufspreis: 550 Euro
www.monacor.de

38 tools4music

Im Rahmen unserer neugierigen Blicke ins Innere der PAB312 M ist uns eine scheinbar aktive Schaltung auf der Frequenzweiche aufgefallen – zumindest deuten die vier
Dioden in Brückenschaltung und ein Triac oder Thyristor
darauf hin, dass auf der Platine etwas passiert, was zumindest etwas Strom zum Funktionieren benötigt. Ein
Blick ins Manual und eine Rückfrage beim Vertrieb bestätigen dies: Im Hochtonweg des Monitors sitzt anstelle
eines PTC oder der sonst oft verwendeten Soffitte gegen
Überlastung eine aktive Schaltung, die den Pegel im Hochtonweg anpasst. Diese Art der Absicherung – bei der zunächst die nötige Betriebsspannung für die Elektronik aus
dem Lautsprechersignal selbst abgezweigt wird – stammt
wie die Koaxial-Technik aus den 1970er und 80er Jahren.
Eines der Patente hierfür liegt beim Straubinger Unternehmen Dynacord, ein weiteres bei den Holländern von Stage
Accompany, die seinerzeit sogar die Bändchenhochtöner
der PA mit einer Lüfterkühlung versorgten – gespeist aus
dem Tonsignal.

dem Eingang finden sich ebenfalls wieder. Das Delay
pro Kanal bietet hier eine maximale Verzögerung von
2,7 m, anstelle der Weichenfunktion ist ein Limiter mit
den Parametern Threshold und Release implementiert.
Zusätzlich kann das Signal invertiert werden und –
hört, hört – es gibt einen Minimischer, mit dem alle Inputs auf alle Ausgänge geroutet werden können, also
eine kleine Minimatrix inklusive.
Angenehm fällt auf, dass alle Parameter praxisnah gewählt sind – das lange Delay im Eingang für den Aufbau von zeitlich verzögerten Lautsprecherlinien ist
zum Beispiel deutlich größer gerastert, das kurze
Delay im Ausgang eignet sich hingegen mit kleinerem
Maximalwert, aber dafür höherer Genauigkeit für die
fast schon millimetergenaue Anpassung von Subs zu
Tops. Der EQ im Eingang wird vornehmlich den globalen Soundkorrekturen im System dienen, die Filter

Blick auf den Gusskorb

in den Ausgängen richten sich eher an die einzelnen
Ausspielwege, passen Wege eines aktiven Mehrkanalsystems an oder – wie bei unserem Test – tweaken die
Wedges auf der Bühne auf maximal mögliche Koppelfreiheit.

Wer pfeift eigentlich noch ein?
Meine Wenigkeit – obwohl diese Technik ja tatsächlich
aus einer Zeit rührt, in der Monitore, Mikrofone oder
Beschallungsanlagen alles andere als linear arbeiteten.
Und dennoch – der Griff zum 31-Band-EQ im Monitorweg gehört für mich heute noch dazu. Wenngleich am
Ende immer häufiger die Erkenntnis steht, dass der
Zugewinn an „Gain before Feedback“ meist marginal
ist, da kaum mehr Frequenzausreißer zu bändigen sind
– zeitgenössisches Equipment ist dafür inzwischen einfach zu gut geworden. Ob dies auch bei unseren Probanden so sein würde, wollen wir im Probenraum der
Lillis rausfinden – die Band aus den Suburbs des Westerwaldes hat sich freundlicherweise und spontan bereit erklärt, mit unserem Test-Setup eine Bandprobe
und bei Gefallen gleich einen anstehenden Gig mit dem
Material zu absolvieren.
Wie die Bezeichnung vermuten lässt, haben wir es mit
einem 12er Wedge zu tun, der Hochtöner sitzt koaxial, also im Zentrum des 12-Zöllers angeordnet, und
verfügt über einen kleinen, unter der Staubschutzkalotte erkennbaren Trichtervorsatz. Von einer echten
Hornladung wollen wir also erst mal noch nicht reden
und stattdessen schauen, wie sich die Box später in
Sachen Abstrahlcharakteristik schlägt. Das vergleichsweise große Gehäuse legt zwei Vermutungen
nahe – nämlich einmal die Möglichkeit, später vielleicht noch eine 15-Zoll-Variante anzubieten, oder alternativ den Monitor demnächst auch noch aktiv
verfügbar zu machen – der notwendige Platz für ein
Endstufenmodul wäre durchaus verfügbar. Ansonsten
hat das Wedge fast alles, was ein guter moderner Monitor braucht: recht flaches Design, rutschfeste Gummifüße sowie ein strapazierfähig wirkendes Gitter
und einen ebensolchen Lack. Zudem gibt es einen
Stativflansch und optional Montagebügel – tatsächlich sehe ich aber den primären Einsatzzweck dieser

Bündig eingesetzte Einschlagmuttern halten den Korb, Holzauflagen mit einer
Lage Gummi sorgen für Stabilität beim Schutzgitter

Gitter ab – freier Blick auf den KoaxialTreiber mit achteckigem Korb

Box als Floor-Monitor. Auf den ersten Blick vermisst
habe ich den Spritzschutz vor der Schallwand in
Form von Schaum oder Fließ.

Einfach mal loslegen
Trotz räumlicher Enge im Probenraum der Lillis finden die beiden Wedges Platz zu Füßen der beiden
Sängerinnen und der Abteilung Bass-Gitarre-Keyboard, die Summe der sonst genutzten Gesangsanlage
wird auf die Endstufe von IMG geroutet und zwei
Speakon-Kabel gesteckt. Dem Mutigen gehört
schließlich die Welt, wer braucht da angepasste Pegel
oder gar den Griff zum Equalizer. Erster direkter Höreindruck: ganz anders. Sonst kommt in diesem Probenraum eine aktive QSC Gesangsanlage zum Einsatz
und die bollert mächtig. Geschuldet ist das der Tatsache, dass sowohl Bassist Philip als auch Keyboarder
Marcel auf eigene Amps oder Boxen verzichten – im
Probenraum ebenso wie auf der Bühne. Wie Philip
sagt „muss da also schon etwas Party beim Sound
sein“ – und der fehlt der neuen Monitorlösung zunächst. Dafür macht sich Staunen auf einer ganz an-

deren Ebene breit, nämlich in Sachen Auflösung und
Kontrolle. Mit einem Hauch Brillanz und Glitzer bei
4 kHz und um 6,5 kHz bekommen die beiden Wedges
schlagartig die passende Auflösung und Staffelung,
ohne dabei aufdringlich zu wirken. Damit die Herren
am Bass und Keyboard auch ihren Spaß haben, ergänze ich am unteren Ende des Übertragungsbereiches, rund um 80 bis 100 Hz, ganz monitoruntypisch
ebenfalls etwas an und senke die obligatorischen 125
Hz (die überall in diesem Universum immer zu viel
sind) einen Hauch ab – fertig steht ein schöner runder
Sound für das Ohr, der selbst bei üppiger Lautstärke
noch immer keine Anstalten macht, zu koppeln.
Scheinbar war das Einpfeifen wirklich gestern. Und
sogar die Partyfraktion nickt zufrieden bei diesem
Kompromiss. Bisher habe ich nur das „Flat-Preset“
aus der Endstufe benutzt und die drei, vier Eingriffe
bei den Frequenzen über die Bedienoberfläche am
Gerät erledigt. Wer feiner tunen will, dem sei an dieser Stelle der Editor ans Herz gelegt, mit dem all das
wesentlich flinker und optisch gefälliger von der Hand
geht – obwohl sich mein Windows standhaft weigerte,
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TEST ■ ■ ■

Guter Sound hat
„eine Quelle“

Für den Test im Probenraum der Lillis teilen sich Nathalie und Lilli ein Wedge, den zweiten Monitor bekommt
Keyboarder Marcel

das entsprechende Fenster wirklich zu maximieren
und im Vollbildschirm darzustellen.

Pro & Contra
+ aktiver Hochtonschutz
+ als Paket durchaus erschwinglich und flexibel einsetzbar
+ flaches Design für ungestörten
Blick auf die Bühne
+ kompakter Monitor mit gutem
Grundsound und schöner
Auflösung
+ leichtgewichtige Endstufe mit
flexiblem Controller an Bord
+ Software verwaltet auch andere
Controller und Systeme
- kein Schaumstoff vor der
Schallwand (unter dem Gitter)
- zu kleines Browser-Fenster
in Windows

Einfach mal durchstarten
Kann man natürlich machen – bis die LEDs an der Endstufe langsam rot werden, denn zu diesem Zeitpunkt
fangen auch unsere beiden Probanden an, angestrengt
zu klingen. Ein Blick auf das Datenblatt mag da eine Erklärung liefern – im 8-Ohm-Betrieb bleiben 280 Watt,
was für einen modernen 12er mit einer Belastbarkeit
von 250 Watt RMS und zusätzlichen 50 Watt RMS für
den Hochtöner womöglich etwas dünn ist. Reizvoll wäre
an dieser Stelle, so einen Monitor mal mit einer kräftigeren Endstufe zu betreiben und zu vergleichen, inwieweit sich dann das Klangbild verändern und womöglich
verbessern würde – und hier gehört wieder dem Mutigen die Welt. Wir schalten die STA-1000 DSP in den
Brückenmodus und hören uns das Ergebnis an. Keine
Bange, ein gut und sicher arbeitender Limiter und eine
aktive Schutzschaltung im Hochtonweg nehmen uns
bereits im Vorfeld die Sorgen, irreparablen Schaden zu
verursachen. Tatsächlich erweist sich der Klang an der
gebrückten Endstufe als der angenehmere, zumindest
bei hohen Abhörlautstärken. Nun ist es wie immer
schwierig, diesen Eindruck zu beschreiben, dennoch
soll der Versuch gewagt werden: offener, transparenter
und differenzierter, insbesondere im Bass und in den

Koaxial-Systeme waren in den 1970er und 80er Jahren
schwer angesagt. Als Weiterentwicklung der „Breitbandlautsprecher“ mit den aufgesetzten Hochtontrichtern sorgten die ersten bühnentauglichen Koaxe für allgemeines
„Aufhorchen“, denn insbesondere auf der Bühne, beim
Monitoring, führten sie durch das Bauprinzip mit einem
akustischen Zentrum und den deswegen praktisch nicht
mehr vorhandenen Phasenproblemen für ein völlig neues
Monitorgefühl. Aber jede Medaille hat zwei Seiten – beim
Koaxial-Treiber lässt es sich häufig nicht vermeiden, die
Laufzeit zwischen Bass- und Hochtontreiber anzupassen,
was seinerzeit mit den verfügbaren, elektronischen Möglichkeiten nur sehr rudimentär zu lösen war. Im Hi-Fi- und
auch im High-End-Bereich gab es entsprechend ausgefuchste, teure und dennoch wenig belastbare Varianten, für
die PA- und Monitor-Systeme dagegen waren solche Lösungen im vertretbaren finanziellen Rahmen nicht verfügbar.
Aus der technischen Weiterentwicklung im Lautsprecherbau
resultieren Möglichkeiten, Laufzeitprobleme in den Griff bekommen. Moderne Magneten sind kompakter, die Schwingspulen belastbarer – somit fällt der Tiefenversatz eines
Koaxial-Treibers geringer aus. Entsprechend weniger Laufzeit
muss durch die Frequenzweiche kompensiert werden. Und
auch die wird heute dank Simulationsmöglichkeiten bei der
Entwicklung und durch die Verwendung hochwertiger Bauteile meist so optimal auf den Treiber angepasst, dass im Endresultat kaum noch hörbare Artefakte wahrnehmbar sind.

Mitten. Da, wo die Stimmen wichtige Frequenzen
haben, klingt der PAB-312 M jetzt schlagartig anders.
Und anders ist hier besser. Richtig groß, richtig gut!

Finale
Knapp 2.000 Euro für ein Pärchen Wedges und eine
kompakte Endstufe mit Controller an Bord. Und dabei
betrachten wir an dieser Stelle nur einen kleinen Ausschnitt der Palette, die dieses Set tatsächlich anbietet.
Der echte Knüller ist der flexible Controller, mit dem
sich weit mehr erreichen lässt, als nur ein paar Monitore zu entzerren. Kein Zweifel – das kann er gut, aber
wie oben schon erwähnt steckt da mehr drin, angefangen vom aktiven Satellitensystem bis hin zum
kompakten Mehrweg-Antrieb für größere Systeme.
Die Netzwerkfähigkeit und die Option, mit einer
Oberfläche gleich mehrere verschiedene Komponenten zu überwachen, macht dieses Setup flexibel und
damit interessant.


NACHGEFRAGT
Björn Westphal, Media-Referent bei Monacor International GmbH & Co. KG:
„Auf den ersten Blick vermisst … – zu Recht können wir da nur sagen und an dieser Stelle kundtun, dass wir uns um den vermissten Schaum
vor der Schallwand kümmern werden. Auch die noch im Bremer Zentrallager befindlichen Monitore werden wir hier vor Ort mit einem Schaumstoffvlies ausrüsten, wie es die aktive Variante (PAK-312M/SW) bereits seit der Produktion besitzt. Anwendern, die komfortabel die zahlreichen
Features des DSPs der Endstufe STA-1000DSP nutzen wollen, empfehlen wir die kostenfrei verfügbare App DSP-Control.“

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TEST ■ ■ ■

Dreifach
Mark of The Unicorn „Stage B-16“
Multi-Stagebox
Von Christian Boche

Die MOTU „Stage B-16“ vereint drei Produkte in seinem zwei Höheneinheiten großen
19“-Gehäuse. Einerseits die DSP bestückte digitale Stagebox samt AVB-Netzwerkanschluss, zudem einen fernsteuerbaren 48-Kanal-/12-Bus-Mixer sowie ein USB-AudioInterface. Klingt nach „viel“, aber ist „viel“ auch „gut“?
Der Kandidat ist die jüngste Hardware-Einheit, die
MOTU im Rahmen seiner AVB-Audio-Reihe präsentiert. Neben der „Stage B-16“ gibt es zehn weitere AVB
Interfaces/Devices, die eine Vielzahl an Anwendungsgebieten abdecken. Bevor das Gerät genauer betrachtet wird, möchte ich kurz erklären, was es mit dem
AVB-Audio-Format auf sich hat.

AVB Audio
Die MOTU AVB-Version setzt auf den AVB-Standard
auf, der im Grunde eine erweiterte Ethernet-Spezifikation ist. AVB ist das Akronym für „Audio Video
Bridge“. Im Gegensatz zum Standard-Ethernet bietet
AVB den Vorteil, dass Audio- und Video-Daten im
Netzwerk bevorzugt werden. Zudem ist AVB ein offener Standard, der Audio- und Videodaten mit einem
Zeitstempel überträgt – mit einer Latenz runter bis
zu 0,25 ms und einer maximalen Abtastrate von 192
kHz. Der größte Vorteil von AVB gegenüber digitalen
Audioschnittstellen wie ADAT oder MADI, die Punktzu-Punkt-Verbindungen darstellen, liegt in der Möglichkeit, alle Signale innerhalb eines AVB-Netzwerkes
für jede angedockte Hardware verfügbar zu machen.
Prima, dass AVB zudem eine vorhandene EthernetVerkabelung nutzen kann. Um zwei MOTU AVB-Netzwerk zu verbinden, wird lediglich ein Netzwerkkabel
benötigt. Interessant wird die ganze Geschichte, falls

42 tools4music

mehrere Interfaces im Verbund arbeiten. Ein Gerät ist
dabei der Master, der die Audiodaten via USB oder
Thunderbolt (nur möglich mit MOTU 1248, 8M oder
16A) oder via AVB an den Rechner schickt. Alle MOTU
Interfaces werden über Netzwerkkabel (maximale
Länge = 100 m ohne Switch) gekoppelt und schicken
ihre Signale als AVB Stream an das Master Interface.
Kommen mehr als zwei MOTU Interfaces zum Einsatz, wird ein AVB Switch benötigt, ein normaler
Ethernet Switch funktioniert leider nicht. Der besagte
MOTU AVB Switch verwaltet bis zu fünf AVB Interfaces und bei Bedarf einen WLAN-Router, wobei sich
wiederum bis zu sieben AVB Switches miteinander
verbinden lassen. Somit lassen sich dezentral beeindruckend große Systeme aufbauen. Eine Punkt-zuPunkt-Verbindung innerhalb eines AVB-Netzwerks
kann bis zu 256 Kanäle (128 In, 128 Out) umfassen.
Mit der entsprechenden Anzahl an Hardware-Einheiten und MOTU AVB Switches sind sogar 512 Kanäle
möglich. Das MOTU AVB-Netzwerk gibt als geringstmögliche Latenz den Wert von nur 0,625 ms aus.
Darüber hinaus besitzt jedes MOTU AVB Interface
einen 48-Kanal-Softwaremixer, der parallel nutzbar
ist. Mac User haben einen Vorteil, falls sie einen Mac
mit Thunderbolt-Anschluss besitzen. Ab OSX 10.10
soll der Mac fähig sein, direkt mit dem AVB-Protokoll

über die eingebaute RJ45 Netzwerkbuchse zu kommunizieren – das habe ich ausprobiert.

Audio Interface
Ist gerade kein Mac mit Thunderbolt-Schnittstelle zur
Hand, um die Audioübertagung via AVB zu nutzen,
kann die „Stage B-16“ alternativ über die integrierte
USB 2.0 Schnittstelle (kompatibel mit USB 3.0) an
einen Computer der Wahl andocken. Einige der größeren MOTU AVB Interfaces wie das 1248 oder das
16A besitzen zusätzlich noch Thunderbolt, das auch
zur Audioübertragung genutzt werden kann. Dafür
gibt es auf der MOTU Website passende Audiotreiber
für Mac und PC. Darüber hinaus sind die Interfaces
Class Compliant und können mithilfe eines optionalen „Camera Connection Kit“ als High-End-Soundkarte für iPad und iPhone dienen.

jedem Rechner oder Tablet/Smart Phone im Netzwerk.
Puh – vorweg möchte ich zu Protokoll geben, dass die
App so umfangreich ist, dass hier nur einige Kernfunktionen berücksichtigt werden können. MOTU scheint
sich dessen bewusst zu sein und bietet daher auf der

Firmware und Konfiguration
Befindet sich das AVB Interface in einem Netzwerk mit
Internet-Anschluss, ermittelt es automatisch den
Stand der Firmware und bietet dem Anwender ein Update an, falls eine neue Version erhältlich ist. Mit zwei
Mausklicks ist das Testgerät auf die neueste Firmware
gebracht. Natürlich lässt sich das Gerät auch offline
aktualisieren. Um loszulegen, installiert man den passenden MOTU AVB-Audio-Treiber, verbindet die „Stage
B-16“ entweder über USB oder AVB (Mac mit Thunderbolt-Schnittstelle und mindestens OSX 10.10) und
startet die AVB Discovery App. Dort wird das passende
AVB Interface und aus einer Reihe unterschiedlicher
Anwendungsbeispiele die passende Konfiguration gewählt (in unserem Fall das „Stage B-16“). Während
man bei einem Windows-Rechner unter Programme
auf das MOTU AVB WebUi Setup Icon klickt, damit sich
die Remote Software im Standard-Webbrowser öffnet,
musste der Autor etwas länger suchen, bis er das passende Widget als kleines Icon in der oben Befehlsleiste
seines Mac gefunden hatte.

Lieferumfang MOTU „Stage B-16“

Web App
Einen ungewöhnlichen Weg zur Fernsteuerung der
Hardware geht MOTU mit der AVB Control Remote
Software. Diese ist im Grunde kein separates Programm, sondern eine Web-Applikation, die in der
Hardware selbst läuft. Somit kontrolliert der Anwender die Preamps, den Onboard-DSP, das Routing und
vieles mehr über eine Web Seite. Das Interface und der
Rechner müssen sich dafür nur im gleichen Netzwerk
(LAN oder WLAN) befinden. Wir haben die MOTU AVB
Control Application mit „Firefox“ und „Safari“ getestet. Im Grunde funktioniert die Fernsteuerung aber
mit jedem Gerät, das über einen Web-Browser verfügt
(auch Android Tablets oder Smart Phones). Für iPad
und iPhone gibt es die kostenlose MOTU AVB Discovery App, die allerdings sehr ähnlich aussieht wie ihr
Web-Pendant. Schön ist, dass sich die AVB Control
Web App automatisch von der Auflösung an das jeweilige Device anpasst und auf allen Geräten die gleichen
Funktionen bereitstellt. Alle editierbaren Parameter
sind durch die Web App einstellbar und zwar von

Die „Stage B-16“ inklusive aufgeklebtem Quick Start Guide

Als Audioschnittstelle bietet der Kandidat USB und AVB an

tools4music 43

TEST ■ ■ ■

Presets ersparen dem Einsteiger die Konfiguration

Im Device Tab werden die hervorragenden Mikrofonvorverstärker und die Ausgänge geregelt

Die Möglichkeiten dieser App sind zu umfangreich für
den Bildschirm. Daher gibt es auf der linken Seite vier
Tabs, welche direkt die passenden Inhalte auf den Bildschirm bringen.
„Device“ führt zu grundlegenden Einstellungen der B16: Sample Rate, Clock Modus oder 16 Mikrofon-Preamps (Gain, Phase, 48 Volt, PAD) sowie AVB-Streams
und Ausgänge (Phones, Analog 1-8, und AES/EBU).
Auch das Quick Setup findet hier Platz, falls eine andere Funktion benötigt wird. Der zweite Tab „Routing“
öffnet mit einer bekannten Kreuzmatrix, deren Funktion zwar einfach zu verstehen ist, aber in der Menge
schnell unübersichtlich wird, falls sich mehrere AVBEinheiten im Netzwerk befinden. MOTU lässt dem Anwender viele Möglichkeiten hinsichtlich des
individuellen Routings. So können beispielsweise Eingänge direkt auf Ausgänge geroutet werden, ohne erst
den Umweg über den Mixer gehen zu müssen.

Besteht eine Verbindung zum Internet, lassen sich Firmware-Updates sehr einfach durchführen

eigens eingerichteten Webseite www.MOTU.com/avb
jede Menge Anwendungsbeispiele, Quick Start Guides
und Videos, welche die Remote Software im Detail erklären. Für die „Stage-16B“ stehen im Quick Start
Mode folgende Voreinstellungen bereit: Audio-Interface, Stand Alone Mixer, Interface + Mixer, Live Recording + Monitor Mixing, Stagebox, Stagebox + Monitor
Mixing und Stagebox „Analog Snake“. Uff, da muss ich
erst mal grübeln. Natürlich lässt sich die Auswahl
nachträglich ändern. Ich beginne mit der Voreinstellung „Interface + Mixer“ und erkunde die Control App.

44 tools4music

Der dritte Tab „Mixing“ öffnet den gut ausgestatteten
48 Kanalmixer mit pro Kanal durchstimmbarem High
Pass Filter, Gate, Kompressor, 4-Band parametrischem EQ, dazu 14 Aux Sends (stereo und mono
schaltbar) und einen Hall-Effekt. Schön, dass sich für
jede dieser Funktionen ein eigenes Preset pro Kanal
abspeichern lässt. Ungewöhnlich dagegen ist das Post
Fader Metering des Mixers. Ist der Kanalfader runtergezogen, wird kein Pegel angezeigt, auch wenn ein
Signal am Kanal anliegt – für mich wäre eine
Pre/Post-Option wünschenswert. Der Mixer besitzt
das Layout eines analogen Mischpults, was die Bedienung zwar vereinfacht, jedoch sehr platzeinnehmend
im GUI (Graphical User Interface) ist. MOTU mildert
diesen Umstand ab, da sich komplette Sektionen aus
ein- und ausblenden lassen. Das bedeutet etwas Vorkonfiguration am iPad, bis der Mixer für den Gig oder
die Recording Session eingestellt ist. Was mir fehlt,

ist die Möglichkeit einer Gesamtübersicht des Mixers.
Selbst auf dem 27“-Monitor des Autors (Auflösung
1920 x 1080) ist der Mixer nicht komplett darstellbar.
Das iPad des Autors zeigt maximal 13 Kanäle sowie
das Low & Mid Band des Kanal-EQs an.

Live mixen?
Um einige Mikrofone und ein bis zwei Monitore zu bedienen, reicht der Onboard-Mixer aus. Komplette
Band Setups mit mehreren Monitorwegen würde ich
nicht mit dem MOTU-Mixer verwalten wollen. Tritt
unvermittelt Feedback auf, gibt es keine Möglichkeit,
die Audio-Engine schnell und wirksam stummzuschalten. Mute-Gruppen, um alle Monitor-Sends mit
einem Klick muten zu können, sind nicht vorgesehen.
Aber in jedem Ausgang ist ein 4-Band-EQ zu finden,
um Monitore und Front-PA entzerren zu können.
Hinderlich für den Live-Betrieb ist die Tatsache, dass
das Umschalten zwischen den Tabs zu lange dauert.
Gutes Stichwort: Der vierte TAB „Aux Mixing“ ist für
das Erstellen von Monitor-Setups oder als Kopfhörermixer gedacht. Ich notiere eine „Sends on Fader“-Ansicht, die deutlich übersichtlicher und genauer wirkt
als der Versuch, die Aux-Wege über die sehr kleinen
Fader im Hauptmixer zu steuern. Leider kostet das
Umschalten zwischen den Ansichten „Aux Mixing“ zu
„Mixing“ zu viel Zeit. Auf dem iPad des Autors dauert

Als Audio-Interface im AVB Betrieb läuft die „Stage B-16“ mit 32 Samples

das Umschalten aus der „Aux“-Ansicht zurück zum
Mixer über zehn Sekunden.

Hardware
Kommen wir zum wesentlichen Merkmal. Die „Stage
B-16“ besitzt sechzehn XLR-Eingänge und acht XLRAnzeige

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TEST ■ ■ ■

Funktioniert auch als reines USB Audio-Interface

Der integrierte DSP-Mixer bietet viele Features, ist aber unübersichtlich und umständlich zu bedienen

Fakten
Hersteller

MOTU (Mark of the Unicorn)

Modell

„Stage B-16“

Hergestellt in

USA

Format

2 HE im 19“-Format

Eingänge

16 x XLR-Eingänge mit fernsteuerbaren Mikrofonvorverstärkern

Ausgänge

8 x XLR analoge Line Outs, 2 x AES EBU Digital Outs,
1 x RJ 45 Netzwerk, AVB-Ausgang, Kopfhörerausgang, USB

MIDI-Schnittstelle

MIDI In/Out

Stromversorgung

eingebautes Schaltnetzteil (100 - 240 Volt) mit Kaltgerätebuchse

Mikrofoneingänge
Phantomspeisung

+48 Volt, schaltbar einzeln für jeden Eingang

PAD

ja, -20 dB via Relais, schaltbar einzeln für jeden Eingang

Dynamic Range, A gewichtet

117 dB

THD+N

-110 dB (0,0003 %)

Frequenzgang

+0, -0,1 dB, 20 Hz/20 kHz

Maximaler Eingangspegel

+24 dBu

Verstärkung

maximal +63 dB in 1-dB-Schritten

Ausgänge
Ausgangsimdepandz

100 Ohm

Dynamic Range

123 dB

THD+N

-110 dB (0,0003 %)

Frequenzgang

+0, -0,1 dB, 20 Hz/20 kHz

Maximaler Ausgangspegel

+20 dBu

Sample Rates

44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192 kHz

Abmessungen

61 x 35,6 x 17,8 cm

Listenpreis

1.949 Euro

Verkaufspreis

1.839 Euro

Info

www.motu.com/products/avb/stage-b16
www.klemm-music.de/motu/avb/stage-b16

46 tools4music

Ausgänge (Amphenol-Buchsen) mit Abtastraten bis zu
192 kHz und einer Dynamik von 123 dB in den analogen Ausgängen. Die Mikrofonvorverstärker bieten einzeln schaltbare Phantomspeisung, eine -20-dB-Absenkung und können in 1-dB-Schritten eingestellt und
abgespeichert werden. Neben den acht analogen XLRAusgängen notiere ich zwei Stereo AES/EBU-Ausgänge und einen Kopfhöreranschluss. Die Netzwerkbuchse dient entweder als Anschluss für einen
Router oder für die AVB-Übertragung. Die Rückseite
beherbergt eine MIDI-Schnittstelle, einen USB-Ausgang und eine Kaltgerätebuchse samt Netzschalter.
Das Gerät ist sehr leicht, nur die Frontplatte besteht
aus Metall, das Gehäuse ist größtenteils aus Kunststoff
gefertigt. Auf der Vorderseite lassen sich alternativ
zwei beiliegenden Griffe montieren.

Praxis
Ich habe die „Stage B-16“ mit einem Windows Laptop
(Win7, i5, 4GB RAM) und einem Mac Book Pro (2011,
OSX 10.11, i7, 8GB RAM, SSD) ausprobiert. Auf dem
kleinen Lenovo Laptop installierte ich zuvor noch die
passenden Audio-Treiber, um den Kandidaten als
Audio-Interface zu nutzen. Ein DAW-Projekt mit 32
Spuren spielt der Rechner mit 128 Samples und niedrigem Sicherheits-Buffer sauber ab. Die Gesamtlatenz
liegt dabei unterhalb der 10-ms-Grenze – für ein USB
2.0 Interface ein guter Wert. Cool ist, dass die USBVerbindung auch die Remote App mit der „Stage B-16“
verbindet. Somit lässt sich nur über das USB-Kabel die
Audio-Verbindung herstellen und gleichzeitig die Remote App im „Firefox“ Browser aufrufen. Allerdings
erhöht der Parallelbetrieb deutlich die Last auf den
Prozessor des Rechners – die Buffersize muss auf 512
Samples erhöht werden. Da die AVB-Buchse noch unbelegt ist, docke ich dort einen WLAN-Router an,
schließe die Remote App auf dem Laptop und nutze
stattdessen ein iPad zur Fernsteuerung. Nun lässt sich
die Buffersize auch wieder auf 128 Samples reduzieren.
Werden derartig niedrige Latenzen nicht benötigt, ist
der gleichzeitige Zugriff mit iPad und Laptop auf die
Remote App möglich. Noch nicht genug …? Ich verbinde das Mac Book Pro und die „Stage B-16“ mittels
Netzwerkkabel und streame ein DAW-Projekt an die
„Stage B-16“, während der Lenovo Laptop ein weiteres
Projekt via USB abspielt. Beide Projekte lassen sich im

Pro & Contra
+ Audio-Interface-Betrieb und
Mixerapplikation über nur ein
USB- oder Netzwerkkabel
möglich
+ Class Compliant, Aufnahmen
auf einem iPad möglich
+ DSP Mixer läuft auf allen
Geräten mit Web Browser (PC,

Anschlussmöglichkeiten MOTU
„Stage B-16“ (Abbildung: Klemm Music)

MAC, Android, iOS)
+ einfache Firmware Updates
+ Eingänge können direkt auf
Ausgänge geroutet werden,
ohne Umweg über den Mixer

virtuellen Mixer steuern. Dort liegen sie auf separaten
Fadern („AVB Stream from Mac“ & „From Computer
1“). Kommt ihr noch mit? Auf dem Mac habe ich währenddessen ein DAW-Projekt mit 20 Audiospuren und
25 VST Plug-ins geladen und die Buffersize mutig auf
32 Samples gestellt. Mit einer Gesamtlatenz von knapp
über 4 ms läuft das Projekt stabil. Das änderte sich
auch nicht, als der Autor zusätzlich die AVB Control
App im „Safari“ Browser öffnete.
Ein potenter Prozessor ist definitiv von Vorteil, schon
weil das Umschalten vom „Aux Mixing“ in den „Mixer“Tab doppelt so schnell wie auf dem iPad vonstatten
geht. Befindet man sich innerhalb einer Aufnahme
oder mischt gerade einen kleinen Gig, sollte bedacht
werden, dass das Aktivieren von AVB Streams oder das
Hinzufügen weiterer AVB Interfaces die Audioausgabe
für wenige Sekunden unterbricht.
Während des Testzeitraums darf sich das „Stage B16B“ als Interface für die Demo-Produktion einer
Rockband beweisen. Die Klangqualität ist tadellos.
Punkt. Manche Mikrofonklassiker, wie das Sennheiser
441 oder ältere Bändchenmikrofone, brauchen teilweise absurd hohe Gain-Einstellungen, um vernünftige Aufnahmepegel zu generieren. Das führt oftmals
zu (leicht) wahrnehmbarem Rauschen. Die MOTU
„Stage B-16“ verhält sich dagegen vollkommen still,
was für die Qualität des Kandidaten spricht.

Finale
Die MOTU „Stage B-16“ ist eine sinnvolle Erweiterung der bestehenden MOTU AVB-Serie und bringt
viel Mehrwert und ausgefuchste Features ins Rack.

Das Produkt lässt sich als klassische Stagebox, als
Audio-Interface, als Mischpult oder als Kombination
von diesen nutzen. Die fast unbegrenzten Möglichkeiten erfordern allerdings, dass sich der Anwender
eingehender mit der MOTU AVB-Materie befasst. Der
Kandidat ist daher weniger für Hobbymusiker und
Freizeit-Tontechniker geeignet, die ab und an mal
Song-Ideen aufnehmen und kleinere Club-Konzerte
mischen.
Das Gerät richtet sich meiner Ansicht nach eher an
Studiobesitzer, Installationsbetriebe, professionelle
Tontechniker – kurzum an User, welche die Möglichkeiten der AVB-Technik in einem flexiblen Arbeitsumfeld benötigen. Diese werden mit einem Produkt
belohnt, das in Anbetracht seiner Feature-Dichte, der
Klangqualität und Mix-Möglichkeiten mit fairem
Preis aufwartet.


+ flexibel in der Anwendung
und Konfiguration
+ Mixer erlaubt das Erstellen von
Presets für einzelne Sektionen
(EQ, Kompressor usw.)
+ sehr gute Klangqualität, sehr
rauscharm
+ Zero Latency Monitoring
-

Einarbeitungszeit in die

-

das Hinzufügen von Geräten

AVB-Materie
oder Routern bedingt einen
kurzen Audio Dropout
-

Software-Mixer nur bedingt
„live“-tauglich

NACHGEFRAGT
Michael Voß von Klemm Music Technology, dem
deutschen MOTU-Vertrieb:
„1. Das 112D verfügt ebenfalls über eine ThunderboltSchnittstelle;
2. Aktuelle Macs ohne Ethernet-Anschluss können auch per
Ethernet/Thunderbolt-Adapter mit dem AVB-Protokoll kommunizieren;
3. Um die Umschaltzeiten zwischen den vier Ansichten zu eliminieren, empfiehlt es sich, diese vorher in vier verschiedenen
Tabs zu öffnen.“

tools4music 47

SC 400

SC 440 USB

SC 450

SC 450 USB

SC 600

SC 1100

RB 500

Retro Tube II

RM 700

SCT 700

SCT 800

- klingt gut.
Erhältlich bei thomann und online unter www.thomann.de

SCT 2000

TEST ■ ■ ■

Verlängerung
IMG Stage Line WLAN Audio-Sendestrecke
(WSA-24T Sender/WSA-24R Empfänger)

Von Christian Boche

Je länger ein Tontechniker unterwegs ist, desto mehr nerven sie ihn – immer im Weg, oftmals defekt und störrisch in der Handhabung: Kabel! Hinsichtlich „Nervfaktor“ nur dann zu toppen, falls
es die Umstände erst gar nicht zulassen, dass man Audiokabel vernünftig verlegen kann. Entweder
der Untergrund ist nicht kabelfreundlich (Rasen, Kies, Wasserflächen) oder das Ziel nur schwer
erreichbar (Balkone, anderes Stockwerk oder Gebäude). In diesem Fall sind unorthodoxe Lösungen
wie die drahtlose Audiosignal-Übertragung gefragt. Von Neutrik wird das professionelle „Xirium“System angeboten – aber es gibt Alternativen, beispielsweise von IMG Stage Line. Zum Test standen
mir der WSA-24T Sender und ein WSA-24R Empfänger bereit.

bracht, könnte der Sender optisch
glatt als DI-Box durchgehen. Die
Bedienelemente sind schnell aufgezählt. Für jeden Kanal (links/rechts)
stehen je eine XLR- und eine Klinkenbuchse bereit. Über einen Taster
lässt sich einstellen, ob das Sendesignal in stereo oder mono übertragen wird. Die Pair-Taste samt dazugehöriger Status-LED wird benötigt,
um Sender und Empfänger zu koppeln. Zwei Peak-LEDs dienen als
Kontrolle, wenn zu hohe Pegel an
den Eingängen anliegen. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes
Sender
Der WSA-24T Transmitter besitzt ein 9-Volt-Netzteil, für dessen Stecker es
Metallgehäuse und wäre am Gehäuse keine Zugentlastung am Gehäuse
nicht eine fixe WLAN-Antenne ange- des Senders gibt.

Das IMG Stage Line Drahtlossystem
besteht in der Grundkonfiguration
aus einem Empfänger und dazu passendem Sender. Beide Einheiten arbeiten stereo und übertragen LineSignale. Gesendet wird im anmeldefreien 2.4-GHz-WLAN-Bereich, wobei das System ein automatisches
Frequenz-Hopping zwischen 25 Kanälen betreibt. Theoretisch lassen
sich beliebig viele Empfänger mit
einem Sender koppeln, was Flexibilität verspricht.

50 tools4music

Empfänger
Der WSA-24R Empfänger ist von
den Gehäuseabmessungen her
etwa halb so groß wie der Sender
und in einem Kunststoffgehäuse
untergebracht, dadurch ist er gerade einmal 120 g schwer. Komisch
– für den Stecker des ebenfalls notwendigen externen Netzteils ist im
Gegensatz zum Sender eine Zugentlastung vorhanden. Gute Sache,
wird doch der Empfänger idealerweise in unmittelbarer Nähe des
Amp-Moduls einer Aktivbox platziert, um den Verkabelungsaufwand gering zu halten. Somit ist
etwas Zug auf dem Netzkabel zu erwarten. Aufgrund des geringen Ge-

wichts würde der Empfänger sogar
nur durch die Audiokabel (der
WSA-24R weist zwei Klinkenausgänge auf) halten. Wer eine sichere
Befestigung bevorzugt, kann den
Empfänger mittels der integrierten
Montage-Vorrichtung (Öse) anbinden oder anschrauben. Alternativ
haftet der Empfänger auch auf Metalluntergrund, da auf der Unterseite zwei Magnete in das Gehäuse
eingelassen sind. Die fest montierte
Antenne lässt sich bei Bedarf in
einem Radius von 180° drehen. Das
einzig aktive Bedienelement ist die
beleuchtete „Pair“-Taste.

Verkuppeln
Damit Sender und Empfänger miteinander sprechen können, sollten
diese bei der ersten Inbetriebnahme nebeneinander platziert
und aktiviert werden, was der Sender mit einer blinkenden StatusLED quittiert. Nun wird die PairTaste des Senders für drei Sekunden gehalten, bis die Status-LED
schneller zu blinken beginnt. DaWäre die Antenne nicht, würde der Sender auch als DI-Box durchgehen – das Gehäuse des WSA-24T Transmitters besteht
nach bleiben etwa 10 Sekunden
komplett aus Metall
Zeit, die Pair-Taste am Empfänger
zu drücken (3 Sekunden lang), bis einem Signalton die erfolgreiche nommen wird. Ist diese Art der Inibeide Pair-Tasten-LEDs konstant Kopplung bestätigt. Klasse ist, dass tialisierung erledigt, verbinden sich
leuchten und der Empfänger mit dieser Vorgang nur einmal vorge- Sender und Empfänger automatisch, sobald die Kandidaten mit
Strom versorgt werden. Übrigens:
Ein Stereosender funkt bei Bedarf
gleich an mehrere Empfänger.

Praxis

Der Sender kann sowohl stereo als auch mono senden – dafür stehen wahlweise zwei XLRund zwei Klinkeneingänge bereit

Zum Test verbinde ich einen MP3Player mit dem Sender, den Empfänger positioniere ich zusammen
mit einer Aktivbox gut 25 Meter
entfernt vom Sender. Die Bedienungsanleitung dokumentiert eine
maximale Reichweite von 30 Metern, falls direkte Sichtverbindung
besteht. So einfach möchte ich es
dem Kandidaten aber nicht machen. Der Sender muss durch zwei
vollgepackte Hochregale und um
eine Gebäudeecke herum senden
und zwar vier Stunden lang – diese
Zeit nutzt der Autor, um Patchkabel und Adapter zu löten. Nachdem
der Empfänger mit Strom versorgt
ist, steht die Sendestrecke nach
einer kurzen Boot-Zeit von zwei
Sekunden – gut zu wissen, dass
nach einem eventuellen Stromausfall das System sehr schnell wieder

tools4music 51

TEST ■ ■ ■

stören oder unterbrechen. Anders
ausgedrückt: Mit einem 2.4-GHzSystem sollte man vielleicht nicht
unbedingt die nächste Weihnachtsansprache des amtierenden Bundespräsidenten übertragen.

Fakten
Hersteller: IMG Stage Line
Modell: WSA-24 Funkstrecke zur
Übertragung von Line-Signalen

Davon mal abgesehen (hier handelt
es sich um eine allgemeine, theoretisch mögliche Einschränkung
von allen Produkten, die in diesem
Frequenzbereich arbeiten) zeigt
sich das IMG Stage Line System im
Test als stabile und unkomplizierte
Lösung, Line-Signale zu streamen.

Frequenzgang: 20 - 20.000 Hz
Klirrfaktor: < 0.3%
Kanaltrennung: > 90 dB
Eingänge: 2 x Klinke + 2 x XLR,
maximaler Eingangspegel 1.35 V
Übertragungsfrequenz:
2.4-GHz-Bereich, anmeldefrei
Reichweite: bis 30 Meter bei
direkter Sichtverbindung

Finale

Systemlatenz (In/Out): 18 ms
Stromversorgung: 9-VoltSteckernetzteil (im Lieferumfang)
Abmessungen ohne
Antenne/Gewicht
WSA-24R Empfänger:
116 x 35 x 86 mm/118 g
WSA-24T Sender:
130 x 54 x 130 mm/470 g

Dank eingebauter Magnete haftet der Empfänger auf Metalloberflächen, was eine Befestigung
deutlich vereinfacht

Listenpreise:
WSA-24R Empfänger: 72,90 Euro
WSA-24T Sender: 89,90 Euro
www.monacor.de

Pro & Contra
+ automatische Frequenzsuche
(Frequenz Hopping)
+ automatischer Mute bei
Audioartefakten
+ einfache Bedienung
+ günstiger Preis
+ Klangqualität
+ Magnethalterung (Empfänger)
+ mehrere Empfänger pro
Sender nutzbar
+ robustes Metallgehäuse
-

(Sender)
keine Zugentlastung für den
Netzstecker am Sender

52 tools4music

den Betrieb aufnehmen kann. Innerhalb der vierstündigen Testphase arbeitete das System tadellos,
was vermutlich damit zusammenhängt, dass es ein automatisches
Frequenz-Hopping verwendet, um
jeweils den stärksten WLAN-Kanal
zu nutzen. Aber was passiert, falls
die Sendestärke nicht mehr ausreicht? Dazu habe ich den Sender
in ein Case verfrachtet und letzteres in einen geschlossenen Raum
geschoben. Empfängt der WSA-24R
kein Signal mehr, fadet er das Musiksignal ohne Nebengeräusche
aus. Ist die Verbindung wieder herstellt, wird die Musik elegant über
ein Fade In wieder eingeblendet.
Sehr gut! Dass die Fades so weich
und unauffällig verlaufen, hängt
wohl auch mit der System-Latenz
von 18 ms zusammen, die zwischen Sender und Empfänger besteht. Das gibt dem System genügend Zeit, um die ankommenden
Signale zu interpretieren. Für den
Anwender bedeutet das in der praktischen Anwendung etwas Kopfrechnen. Nutzt man die Sendestrecke, um damit beispielsweise
Delay Lines anzusteuern, gilt es,
diesen Wert im Hinterkopf zu be-

halten. Auditive Grobmotoriker wie
der Autor berechnen die SchallLaufzeit mit der einfachen Faustformel: 1 m = 3 ms Verzögerung.
Somit hat das System bereits eine
Verzögerung von sechs Metern eingebaut. Dieser Wert ist beim Aufbau von Beschallungsanlagen und
Delay Lines ebenso zu berücksichtigen wie die Tatsache, dass Übertragungen im anmelde- sowie
gebührenfreien und deshalb populären 2.4-GHz-Bereich durch den
weiter steigenden Traffic von diversen Gerätschaften beeinträchtigt
werden können. Andere WLANRouter und 2.4-GHz-Funkstrecken
könnten im ungünstigsten Fall die
Übertragung unseres Kandidaten

Die Verkabelung von dezentralen
Beschallungsanlagen ist unter Tontechnikern eine gefürchtete Disziplin. Manchmal ist das Verlegen von
NF-Kabeln nicht nur umständlich
und zeitaufwendig, sondern sogar
unmöglich. In diesen Fällen bietet
sich das IMG Stage Line WSA-24
Funksystem als unkomplizierter
und kosteneffizienter Helfer an. Für
160 Euro ist diese Stereo-Lösung
eine preisgünstige Alternative zu
den eingangs erwähnten professionellen Produkten. Zwar findet die
Signalübertragung im stark frequentierten 2.4-GHz-Bereich statt,
aber im Testbetrieb leistete das intelligente Frequenz-Hopping ganze
Arbeit und überzeugte durch stabile
Übertragung. Dennoch ist es ratsam – wie in der Bedienungsanleitung beschrieben –, auf eine direkte
Sichtverbindung zwischen Sender
und Empfänger zu achten und die
Komponenten nicht weiter als 30
Meter voneinander entfernt zu betreiben.
Meine Meinung: Dieser kompakte
Problemlöser gehört in den gut
sortierten „Erste-Hilfe-Koffer“ des
Audio-Dienstleisters.


NACHGEFRAGT
Björn Westphal, Media-Referent bei Monacor International:
„Wieder so ein kleines gelungenes Helferlein! Wir sagen danke für diese Einschätzung.
Wie ganz richtig erkannt, liegen die Ansprachen von Staatsoberhäuptern ganz sicher nicht
im Fokus der Einsatzmöglichkeiten unseres WSA-24-Stereo-Funkübertragungssystems.
Vielmehr denken wir an all jene, die auf ihren Veranstaltungen gern auf die eine oder andere Stolperfalle verzichten mögen. Einmal eingerichtet, ist dies eine unkomplizierte Lösung, die offensichtlich auch über Stunden hinweg zuverlässig funktioniert und deren
Klangeigenschaften unauffällig gut sind.“

„Live-Sound ist pure Energie, die
von den Musikern auf der Bühne
über das PA System direkt zu
jedem Einzelnen im Publikum
strömt. Ich liebe es, diese Energie
zu kontrollieren.“

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TEST ■ ■ ■

Lynx „Aurora 8“ Audio-Interface ...

Antreiber

... und AES16e-50 PCIe-Karte

Lynx „Aurora“ AES16e-50 PCIe-Karte
Von Christian Boche

Manchmal liegt die Sensation im Kleingedruckten verborgen. So vermeldete vor Kurzem der amerikanische Soundkarten-Hersteller Lynx eher beiläufig in einer Pressemitteilung, dass eine neue Generation an
Audio-Treibern für ausgesuchte Lynx-Produkte zur Verfügung steht. Diese Meldung versetzt den Audioenthusiasten nicht zwangsläufig in Ekstase, aber in der direkten Anwendung muss sich der Autor (so viel
sei verraten) zusammenreißen, um nicht direkt mit der inflationären Bezeichnung „Sensation“ diesen
Artikel zu beginnen. Denn was Lynx hinsichtlich der Performance zu bieten hat, ist beeindruckend, wie
wir im Test mit dem „Aurora 8“-Wandler samt LT-TB Thunderbolt-Einschubkarte und einer Lynx AES16e50 PCIe-Soundkarte feststellen durften.

Die Firma Lynx ist für professionelle Audio-Produkte
bekannt. Vor allem der Lynx „Aurora“ AD/DA-Wandler hat viel zum exzellenten Ruf der kalifornischen
Firma beigetragen. Der schon seit einigen Jahren erhältliche Wandler ist aufgrund seiner Klangqualität
bei Profis beliebt und bekommt zudem stets passende „Frischzellenkuren“ verpasst, falls der Zeitgeist nach neuen Audioschnittstellen verlangt.
Idealerweise können der „Aurora 8“ (acht Kanäle Analog In/Out + 8 Kanäle AES In/Out) und der 16-kanalige
Bruder „Aurora 16“ mit optionalen Einschubkarten
verschiedene Digital-Formate bedienen. Die Auswahl
ist beeindruckend, denn neben ADAT- und Firewire-

54 tools4music

Einschubkarten bietet Lynx zudem noch ProTools
HD-, USB- und MADI-Karten an. Die neueste Einschubkarte trägt den Namen LT-TB und ist eine
Thunderbolt-Karte, passend für „Aurora“- und
„Hilo“-Wandler. Für diese Karte wurden jetzt neue
Thunderbolt-Treiber veröffentlicht, und zwar für
Mac und Windows parallel, was die Firma Lynx zu
einem der wenigen Anbieter macht, die konsequent
beide Plattformen für Thunderbolt unterstützen. Die
neuen Treiber stehen zudem für die Lynx PCIe-Karten
(AES16e, E44 und E22) zur Verfügung, weshalb wir
gleichzeitig eine AES16e-50 in einem Windows Rechner getestet haben.

Hardware
Der eine Höheneinheit große „Aurora 8“-Wandler besitzt ein 19“-Metallgehäuse. Die Bedienelemente auf
der Vorderseite bieten direkten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Neben der wählbaren SampleRate (44,1, 48, 88.2, 96, 176,4 sowie 192 kHz) und der
Sync-Quelle (intern, extern, AES A&B oder von der
Einschubkarte) ermöglichen zwei Taster, welche Signale an den drei verbauten Sub-D-Anschlüssen auf der
Rückseite anliegen sollen. Eine LED-Meterbrigde
zeigt die wichtigsten Pegelverhältnisse an und lässt
sich in der Ansicht zwischen analogen und digitalen
Quellen umschalten. Der analoge Bezugspegel ist via
Taster zwischen +4 dBu und -10 dBV einstellbar.
Komplettiert wird die Ausstattung auf der Rückseite
durch eine MIDI-Schnittstelle (In/Out), zwei BNC-Anschlüsse (In/Out) für eine Wordclock-Verkabelung
und durch die optionale im L-Slot befindliche LT-TB
Thunderbolt-Einschubkarte, welche zwei Thunderbolt Ports zur Verfügung stellt. Im Gegensatz zu
preisgünstigeren Thunderbolt Audio-Interfaces bietet
Lynx ein richtiges Daisy Chaining (Durchschleifen)
von Thunderbolt-Einheiten an, mit erstaunlichen Ergebnissen. Ein Datenstrom bis zu 10 Gigabit pro Sekunde kann zwischen maximal sechs „Aurora“- oder
„Hilo“-Wandlern via Thunderbolt transferiert werden.
Das bedeutet bis zu 192 Audiokanäle (96 analog + 96
digital) in einer Auflösung mit bis zu 196 kHz können
am Rechner mit Thunderbolt Port andocken. Besitzt
der Anwender einen neuen Mac Pro mit sechs Thunderbolt Ports, sind theoretisch 1.152 Audiokanäle
machbar. Verwaltet werden die Kanäle über den Lynx
Software-Mixer, der für die AES16e-50 Karte und die
Thunderbolt Interfaces identisch ist. Thunderbolt ist
im Grunde eine PCIe-Verbindung, was wiederum den
hohen Datentransfer dieser Schnittstelle erklärt. Der
Lynx Mixer verwaltet gleichzeitig „Aurora“- und
AES16e-Karten mit einer Oberfläche und kann zudem
IDs für angeschlossene Interfaces vergeben. Somit ist
selbst bei größeren Setups gewährleistet, dass die Reihenfolgen und Sync-Einstellungen stets richtig geladen werden. Natürlich lassen sich auch Presets
speichern und abrufen. Die Oberfläche ist für Windows und Mac User identisch – wer in beiden Welten
zu Hause ist, dürfte das besonders begrüßen. Ebenso
wie das Zero Latency Monitoring über den Mixer.
Allerdings sind weder Klangregelung noch Dynamics
oder Effekte vorgesehen. Also erstellt man die gewünschte Kopfhörermischung samt Klangregelung
und Effekten direkt in der DAW, wobei dann natürlich
eine möglichst niedrige Latenz der Sound-Karte von-

Fakten
Hersteller

Lynx Studio

Modell

„Aurora 8“

Herkunft

USA

Eingänge

8 x Eingänge über 25 Pin D-Sub Buchsen,
8 x AES/EBU über 25 Pin D-Sub Buchsen

Ausgänge

8 x Ausgänge über 25 Pin D-Sub Buchsen,
8 x AES/EBU über 25 Pin D-Sub Buchsen

Wordclock

ja, BNC In/Out

MIDI

ja, In/Out

Analog In Performance
Frequenzgang

20 Hz - 20 kHz,+0/-0,1 dB

Dynamikumfang

117 dB (A-gewichtet)

Kanalübersprechen

-120 dB maximum (1 kHz Signal, -1 dBFS)

THD+N

-108 dB (0,000 4 %)@ -1 DBFS-104dB(0.0006%)@ -6 DBFS,
1-kHz-Signal, 22 Hz - 22 kHz BW

Analog Out Performance
Frequenzgang

20 Hz - 20 kHz,+0/-0,1 dB

Dynamikumfang

117 dB (A-gewichtet)

Kanalübersprechen

-120 dB maximum (1 kHz Signal, -1 dBFS)

THD+N

-107 dB (0,00045 %) @ -1 DBFS -106 dB (0.00050 %) @ -6 DBFS,
1-kHz-Signal, 22 Hz - 22 kHz BW

Netzversorgung

Kaltgerätebuchse

Abmessungen

4,45 cm x 48,25 cm x 22,86 cm

Gewicht

5,5 kg

Erhältliche Karten für den L-Slot

Madi, Firewire, USB, ProTools HD, ADAT, Thunderbolt

PCIe-Karte
Modell

AES16e-50

Ein-Ausgänge

16 x AES/EBU + 32 Kanäle via AES50

AES/EBU

Sub D-Anschluss

AES50 Port

24 Bit Audio, 100 Mbit/Sekunde über CAT5e oder
CAT6 Kabel an RJ45 Netzwerkbuchse

Treiber

Windows alle Version ab XP, inkl. WDM. MAC OSX inkl. 10.11

Software-Mixer

64 x 32 Kanäle @ 48 kHz und 96 kHz, 34 X 32 Kanäle @ 192 kHz

Listenpreise
„Aurora 8“

2.199 Euro

„Aurora 16“

3.199 Euro

LT-TB

699 Euro

AES16e-50

1.059 Euro

Bundel-Preise
„Aurora 8“ + LT-TB

2.499 Euro

„Aurora 16“ + LT-TB

3.599 Euro

Info

www.lynxstudio.de
www.lynxstudio.de

Rückseite mit Anschlüssen
tools4music 55

TEST ■ ■ ■

Netzwerkkabel lassen sich Audiosignale verschicken,
wobei die Midas-Pro-Serie auf eine Sample-Rate von
96 kHz zurückgreift, die M-32- und X-32-Familie dagegen mit 44,1 oder 48 kHz ihren Dienst verrichtet.
Die Lynx AES16e-50 PCIe-Karte ist demnach eine interessante Möglichkeit, AES50-Signale aufnehmen zu
können oder als Schnittstelle für einen Computer zu
dienen, auf dem sich Plug-ins für den Live-Einsatz
hosten lassen. Als Plug-in Host sind niedrige Latenzen
eine Grundvoraussetzung. Interessanterweise lassen
sich mit einem externen PCIe-Gehäuse samt Thunderbolt-Ausgang (beispielsweise von der Firma Sonnet) die Lynx AES16e-50 Karten alternativ auch am
Thunderbolt Port eines Computers betreiben. Da Lynx
gerade aktuelle Treiber für Windows Rechner vorgestellt hat, ist es deutlich kostengünstiger, die Karte
direkt in einem kompakten Windows PC zu installieren. Genau das habe ich ausprobiert.

Im 96-kHz-Betrieb operiert die Lynx Thunderbolt-Schnittstelle an der Latenzschwelle von nur einer
Millisekunde

Der via Thunderbolt angeschlossene „Aurora“-Wandler spielt ein
Recording-Projekt mit 67 Audiospuren und 58 VST Plug-ins problemlos
mit einer Buffersize von 32 Samples
Auch an einem Windows Rechner mit Thunderbolt-Schnittstelle können die Lynx Treiber überzeugen

nöten wäre. Und genau darauf haben wir den HauptFokus im Praxisteil gelegt. Wie bereits erwähnt, wird
auch die AES16e PCIe-Karte von dem Lynx SoftwareMixer kontrolliert. Diese PCIe-Karte gibt es in drei
unterschiedlichen Varianten. Die Version AES16e bietet 16 Kanäle In/Out mit dem AES/EBU-Standard. Das
Modell AES16e-SRC eröffnet zusätzlich noch die Option der Sample-Rate-Konversion. Unsere Testkarte
ist eine AES16e-50, welche neben 16 Kanälen AES/
EBU In/Out zusätzlich noch 32 Kanäle In/Out im
AES50-Format verwalten kann. Das AES50-Format
dürfte einigen Lesern von den Digitalpulten aus dem
Hause Midas und Behringer bekannt sein. Über ein

56 tools4music

Praxis
Die AES16e-50 nahm Platz in einem selbst aufgebauten Kompakt-PC mit folgender Ausstattung: CPU i7,
16 GB RAM und Windows 8.1 als Betriebssystem. Das
Betriebssystem wurde bis dato nicht für den Einsatz
als Audiorechner optimiert, was generell bei allen
Windows Rechnern grundsätzlich zu empfehlen ist.
Somit ein echtes „Real World“-Szenario, basierend
auf der Annahme, dass der User einfach einen PC von
der Stange nimmt und direkt loslegen möchte. Zuvor
wird natürlich die aktuelle Treiberversion von der
Lynx-Seite installiert. Wie bei Lynx üblich, wird während der Audiotreiber-Installation der Lynx SoftwareMixer gleich mit installiert. Nach einem erforderlichen
Neustart ist die Karte samt Mixer einsatzbereit. Ich

lade den Mix eines „Cubase 7“-Projektes in 44,1 kHz
(32 Spuren & circa 30 VST Plug-ins) und schraube
die Buffersize Stück für Stück bis zur niedrigsten
Stufe von 32 Samples herunter. Die CPU-Last ist erwartungsgemäß schon im oberen Drittel angekommen, aber das Projekt läuft stabil, ganz ohne ASIO
Dropouts. Als Round Trip Latency ergibt sich der bemerkenswerte Latenz-Wert von 1,58 ms. Da die Karte
auch AES-50 Signale verwalten kann, dockte ich eine
Behringer S-16 Stagebox mit einem Netzwerkkabel
an die Lynx-Karte an, um anschließend das virtuelle
Mischpult SAC zu starten. Auch in dieser Konfiguration lässt sich die Karte mit 32 Samples betreiben
und die CPU-Last bleibt mit einigen VST Plug-ins erfreulich niedrig. Wenn sich jetzt noch die Preamps
der S-16 über das Netzwerkkabel fernsteuern ließen,
dann wüchse endlich zusammen, was zusammen gehört.
Mal sehen, ob das ebenso für die Thunderbolt-Schnittstelle gilt. Dazu testete ich den „Aurora“-Wandler samt
der verbauten LT-TB Thunderbolt-Einschubkarte am
Mac Book Pro und einem Windows Rechner. Zum Einsatz kam das mittlerweile nicht mehr ganz aktuelle
2011er MacBook Pro des Autors (i7, 8 GB RAM, OSX
10.11, SSD HD). Die Lynx Thunderbolt-Schnittstelle
Die Behringer S-16 Stagebox kommuniziert bestens über das AES50-Format mit der

AES16e-50 PCIe-Karte
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TEST ■ ■ ■

Dank der neuesten Windows Treiber für Thunderbolt lässt sich der „Aurora“-Wandler auch mit einem Windows Laptop nutzen

läuft nicht unter Core Audio und
bedarf daher eines exklusiven
Treibers, dessen Installation problemlos verlief. Nach dem erforderlichen Neustart öffnete ich
zum Test ein PreSonus „Studio
One V3“-Projekt mit 67 Audiospuren und 58 unterschiedlichen
VST Plug-ins in 44,1 kHz.

Pro & Contra
+ auch sehr umfangreiche
Setups möglich
+ Daisy Chain der ThunderboltSchnittstelle
+ hochwertige Verarbeitung
+ identischer Lynx Software-Mixer
für Mac und PC
+ sehr niedrige Latenzen
+ stabile Treiber
+ umfangreicher Support
-

Lynx Software-Mixer ohne
interne Klangregelung,
Dynamics oder Effekte

58 tools4music

Hier schraubte ich ebenfalls die
Buffersize stetig nach unten und
Über optionale Einschubkarten kann „Aurora“ an verschiedene Digitallauschte, ob Audioartefakte das
formate angepasst werden (im Bild die LT-TB Thunderbolt-Karte)
Ende der Fahnenstange signalisierten. Sogar in der niedrigsten
Einstellung von 32 Samples lief das Projekt ohne Pro- passenden Lynx Windows Treiber in wenigen Minuten
bleme. Die CPU-Last von 70 % zeigte allerdings, dass einsatzbereit. Dieser Rechner verfügte genauso wenig
das Ende der Fahnenstange in Sicht lag. Was kaum über ein für Audio-Aufgaben optimiertes Windows
verwundern dürfte, angesichts der Tatsache, dass der und gab sich mit dem ersten Testprojekt bei 44,1
Round Trip vom analogen Ein- zum analogen Aus- Sample-Rate (50 Spuren und ebenso viele Plug-ins)
gang abermals unter 2 ms lag. Mit leistungsstärkerer etwas weniger performant als das MacBook Pro.
Computer-Hardware und im 96-kHz-Betrieb, dürfte Wobei ich 3,6 ms Latenz für den Roundtrip immer
selbst die 1-ms-Grenze nicht ausgeschlossen sein. noch als überdurchschnittlich guten Wert bezeichnen
Eine Testaufnahme mit 32 Audiospuren in 96 kHz in möchte. Der Vorteil eines Apple Rechners liegt in den
der Software „Tracks“ von Waves zeigte jedenfalls eine überschaubaren Hardware-Komponenten, wobei der
Latenz von gerade einmal 1,3 ms an.
Windows Rechner aus einer nahezu unendlichen
Kombination von Hardware Parts bestehen kann.
Obwohl auch Intel an der Entwicklung der Thunderbolt-Schnittstelle beteiligt war, ist das Thema für PC Unser Testrechner hatte beispielsweise mit dem ProUser bis dato ein Trauerspiel. Ein Thema ist Thunder- blem zu kämpfen, dass das „Cubase 7“-Projekt beim
bolt lediglich bei Apple, nur wenige PCs weisen über- Öffnen von Waves Plug-ins stets abstürzte. Sehr wahrhaupt eine entsprechende Schnittstelle auf. Für den scheinlich lag das Problem an zwei intern verbauten
Autor war es nicht leicht, einen passenden Rechner Grafikkarten des Rechners. Neben der Standardkarte
aufzutreiben. Ein Kollege half mit seiner „aktuellen greift der Rechner bei 3D-Anwendungen auf eine zuRennmaschine“ aus dem Hause Lenovo. Der Lenovo sätzliche Nvidia Karte zurück und da die Waves PlugW-541 mit Windows 10, i7-4910 MQ CPU und 16 GB ins für die GUI-Darstellung die OpenGL Spezifikation
RAM besitzt eine TB-Schnittstelle und war mit dem benötigen, kam es dann vermutlich zu Konflikten.

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Ein zweites Projekt mit 32 Audiospuren (ohne Plugins) spielte der Rechner im 96-kHz-Betrieb mit einer
Gesamtlatenz von 0,98 ms ab. Somit ist es – trotz aller
möglichen Fallstricke durch unterschiedliche Softund Hardware – generell möglich, auch mit einem
Windows Rechner sensationell niedrige Latenzen zu
erhalten. Nur sollte man bereit sein, das Windows
Betriebssystem für den Audiobetrieb anzupassen, falls
die optimale Audio-Performance ganz oben auf der
Wunschliste steht.
Finale
Ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit! Mit neuen Treibern haucht Lynx seinen Hardware-Produkten „neues
Leben“ ein. Die Performance der Geräte ist, gerade in
Bezug auf Latenz und Stabilität, absolute Spitzenklasse. Hinzu kommt die Tatsache, dass bis zu sechs
Thunderbolt Interfaces problemlos kaskadierbar sind,
bei erstklassigen Treibern sowohl für Mac als auch für
Windows. Wer, wie der Autor, in beiden Audio-Welten
wandelt, dürfte das besonders begrüßen.
Verwaltet werden die Interfaces über den Lynx Software-Mixer, der ebenfalls für PC und Mac angeboten
wird, bei identischem GUI auf beiden Plattformen.
Einzige Einschränkung: Der Software-Mixer besitzt
weder Klangregelung noch Dynamics oder Effekte. Allerdings darf diese Aufgabe getrost der DAW überlassen werden. Mit den aktuellen Treibern lässt sich die
Hardware bei Bedarf sogar unterhalb von 2 ms betreiben – das ist schneller als manche professionelle Digitalkonsole.Wenig überraschend ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die aufgerufenen
Preise eher keine Schnäppchenjäger mobilisieren
dürften. Das wäre allerdings auch zu viel verlangt,
denn Porsche-Speed gibt es nicht zum Dacia-Preis. ■

NACHGEFRAGT
Konstantin Themelidis von der Digital Broadcast Systems TV-Studio Vertriebs GmbH, dem deutschen Vertrieb für Lynx Studio Technology Produkte:
„Vielen Dank für diesen praxisnahen und ausführlichen Bericht. Da bleibt mir eigentlich nicht mehr viel über Lynx Studio
Technology zu sagen. Was mich seit gut 18 Jahren an diesem
kleinen, aber feinen Hersteller von hochwertigen Audiowandlern fasziniert, ist, dass man dort die konsequente Strategie
verfolgt, wirklich langlebige und auf die Zukunft ausgerichtete Produkte zu entwickeln und zu bauen. Anschließend
pflegt man diese ebenso konsequent und mit Gespür für die
Bedürfnisse der Nutzer und hält sie für deutlich über zehn
Jahre völlig kostenlos aktuell. Das heißt für den Nutzer, dass
er für seinen zugegebenermaßen etwas tieferen Griff ins
Portemonnaie einen langlebigen Gegenwert erhält, der über
die Jahre hinweg gesehen deutlich günstiger bleibt als die oft
übliche jährliche Neuanschaffung von nicht so langlebigem
Gerät. Ein wirklich nachahmenswertes Beispiel für gelebte
Nachhaltigkeit!“

TEST ■ ■ ■

Cymatic Audio
„uTrack-X32“

Wellness Recording
Von Christian Boche

Mittlerweile umfasst das persönliche Datengrab des Autors knapp 2 TB an Wave Files,
verteilt auf verschiedene Laptops und Mac Books. Live Recordings auf Wunsch von Bands
und Künstlern, welche die „ach so wichtigen“ Aufnahmen später nicht abholen. Oder
sich genau dann melden, wenn man ein halbes Jahr später die Aufnahmen aufgrund von
Eigenbedarf von der Festplatte zwangsgeräumt hat. Einer der wenigen Nachteile der Digitaltechnik. Man nimmt auf, weil man es kann, und nicht, weil es zwingend erforderlich
wäre. Zumindest deutlich weniger nervig wäre diese Art der „Jäger und Sammler-AudioArchivierung“, falls dabei nicht der Laptop mitgeschleppt und einige Gigabyte Festplatten-Speicher geopfert werden müssten. Besitzer eines Digitalpultes aus der Behringer
X-32 oder Midas M-32 Reihe haben diesbezüglich gut lachen, denn Cymatic Audio bietet
mit der „uTrack-X32“ Einschubkarte eine elegante Lösung für dieses Problem.
Live Recordings sollten einfach und sicher sein. Mit der
Cymatic Audio „uTrack-X32“ verspricht der Hersteller,
diesem Ziel deutlich näherzukommen. Dank dieser
Karte können Besitzer eines X- oder M-32 Mischpultes
erstmals 32 Kanäle direkt auf eine externe USB-Festplatte aufnehmen, ohne den Umweg über einen Computer samt Recording Software gehen zu müssen. Das
bietet mehrere Vorteile. Zum einen kann die Kundschaft besagte Platte selbst mitbringen, zum anderen

62 tools4music

stellt ein Computer/Laptop eine potenzielle Fehlerquelle dar, die zudem noch einen Platz samt Netzversorgung am FoH-Platz einfordert.

Hardware Royale
Im direkten Vergleich zu der X-USB Karte aus unserem
„X-32 Compact“-Mischpult fällt zunächst die deutlich
dickere orangefarbene Frontplatte auf. Dennoch passen
die originalen Befestigungsschrauben der X-USB Karte

(wenn auch knapp) auf die „uTrack-X32“. Die Installation ist denkbar einfach. Besagte Kreuzschrauben der
X-USB Karte lösen, Karte vorsichtig rausziehen, die
„uTrack-X32“ in die Führungsschiene einstecken und
festschrauben. Die Karte ist sofort einsatzbereit, die Bedienelemente sind schnell aufgezählt. Rechts neben
einer RJ45 Netzwerkbuchse befindet sich eine USB
Standard B-Buchse, mit dem Aufdruck „Interface“. Die
Festplatte-Recording-Funktion besteht dagegen aus
einer USB Standard A-Buchse, einer mehrfarbigen Status-LED, einer versenkt angebrachten „Format“-Taste
und dem rot leuchtenden Recorder-Taster.

Wie es geht?
So einfach wie der Einbau, so einfach ist auch die
grundlegende Bedienung. Man nehme eine externe
USB-Platte und schließt diese an den Standard A USB
Port der Karte an. Ist die Festplatte nicht FAT-formatiert, muss diese mithilfe des „Format“-Tasters entsprechend formatiert werden. Logisch, dass die Formatierung alle vorhandenen Daten der Festplatte
löscht. Deshalb will der Format-Taster zur Sicherheit
auch zwei Mal gedrückt werden. Die Formatierung
geht selbst bei unserer günstigen, aber immerhin
1 Terrabyte (TB) großen Festplatte aus den Regalen
eines überregional bekannten Lebensmittel-Discounters sehr schnell. Nach wenigen Sekunden blinkt die
Status-LED grün und signalisiert Aufnahmebereitschaft. Mit einem beherzten Druck auf den Record-Taster startet die Aufnahme. Ob die Festplatte wirklich
aufnimmt, ist daran zu erkennen, dass die Status-LED
von Grün auf Rot wechselt. Wichtig zu wissen: Um die
Aufnahme zu stoppen, ist der Record-Taster etwas länger zu drücken. Drückt man den Taster nur kurz, erstellt die Karte automatisch einen neuen Ordner (Take)
und nimmt dort weiter auf. Das ist praktisch, falls später ohnehin geplant ist, die Aufnahme in einzelne
Songs zu unterteilen. Wird der Aufnahmetaster zwei,
drei Sekunden zu spät aktiviert, dann rettet der Recording Buffer die Aufnahme, da er stets einige Sekunden
des Recording-Streams im Zwischenspeicher „warm
hält“.

Soft
Neben der eher analogen Arbeitsweise (Festplatte anklemmen – Record drücken), gibt es alternativ noch
eine digitale Möglichkeit der Bedienung. Dazu kann
der User auf kostenlose Software aus dem Hause
Cymatic Audio zurückgreifen. Drei unterschiedliche
Programme/Applikationen stehen zur Verfügung. Zum
einen die Fernsteuerung „uRemote“, die Software
„uTool“ (um die Aufnahmen zu verwalten) und für
Windows-Nutzer die passenden Audio-Treiber. Um an
die Software zu gelangen, ist die Registrierung auf der
Cymatic Website erforderlich.
Die Systemvoraussetzungen für den Interface Betrieb
sind erfreulich niedrig: ein Windows Rechner mit
Windows 7, 8 oder 10 (32 oder 64 Bit), einer Pentium
IV CPU, einem USB Port und mindestens 512 MB RAM.
Das Treiberpaket enthält ASIO- und WDM-Treiber. Die
Installation ist einfach, der Anwender wird durch ent-

Beim Praxistest wurden zwei Bands auf 32 Spuren mitgeschnitten und vier Stunden Aufnahmematerial
problemlos von der Cymatic Audio „uTrack-X32“-Karte verwaltet

sprechende Dialogfenster geführt. Das Prozedere verlief
an unserem Testrechner (Win7, 64 Bit, i5 Prozessor,
4GB RAM) problemlos. Der Audio-Treiber stammt von
der Schweizer Firma Archwave, die auch den Treiber
für die X-32/M-32 Pulte codiert hat. Ein Test zeigte,
dass die Karte nicht mit dem originalen Behringer Treiber funktioniert, somit kommt man nicht um die Installation des Cymatic Audio-Treibers herum. Dessen
Control Panel informiert eindeutig, ob die Karte erkannt wird, und besitzt zudem ein ASIO Statistics-Feld,
das bei der Einstellung einer passenden Buffersize-Einstellung hilft. Als Sample-Rate stehen ausschließlich
44,1 und 48 kHz zur Verfügung. Mac User haben es einfacher, da die „uTrack-X32“ direkt unter Core Audio
lauffähig ist.
Die „uRemote“-Applikation ist eine Software-Fernbedienung für alle Cymatic Recorder. Somit kann „uRemote“ nicht nur die „uTrack-X32“-Karte, sondern
beispielsweise auch den Cymatic Audio „uTrack24“
Harddisk Recorder steuern. Da die Karte weniger Hardware-Funktionen im Vergleich zum „uTrack24“ Harddisk Recorder besitzt, lassen sich nicht alle Funktionen
der Software nutzen. Schade ist das hinsichtlich des
„Meterings“, denn die Software zeigt in Kombination
mit der „uTrack-X32“-Karte leider keine RecordingPegel an, weshalb nicht abzulesen ist, ob tatsächlich
Signale auf die Festplatte geschaufelt werden.
Auch die „uTrack-X32“-Karte ist abhängig von der Einstellung des „Card Out“-Tabs im Routing-Menü des
Mischpultes. Werden die digitalen Behringer Stageboxen (S-16, S-32, SD-8) genutzt, ist im „Card Out“-Tab
die Quellenauswahl von Local Inputs auf AES50a Inputs umzustellen, sonst funktioniert die Aufnahme

Fakten
Hersteller: Cymatic Audio
Modell: „uTrack-X32“
Herkunft: Deutschland
Format: Einschubkarte für
Behringer X-32 Mixer und Midas
M-32 Pulte
Bedienelemente: Record Taster,
Status-LED, USB A&B Buchsen und
RJ45 Netzwerkbuchse
Aufnahmemedium: FAT32
formatierte Festplatte oder Computer über Interface-Anschluss
Maximale Kanalzahl bei Aufnahme und Wiedergabe:
32 Eingänge oder 32 Ausgänge
unterstützte Sample-Rates:
44,1 kHz und 48 kHz
Aufnahmekapazität: abhängig
von der Größe der verwendeten
Festplatte
Listenpreis: 951 Euro
Verkaufspreis: 799 Euro
www.cymaticaudio.com

tools4music 63

TEST ■ ■ ■

nicht. Diese Einschränkung gilt allerdings generell bei
Aufnahmen mit den X-32/M-32 Pulten.

Die Oberfläche der Remote App ist einfach und selbsterklärend

Die Aufnahme lässt sich nach einer „höflichen Nachfrage“ beenden

Vorbildlich gelungen ist die plattformübergreifende
Verfügbarkeit der „uRemote“-Software. Das Programm
gibt es für Windows (ab Win 7) und Mac (ab OSX
10.9.5) sowie als App für iOS (iPhone, iPad) und Android (ab 4.2.2). Damit die „uTrack-X32“-Karte mit der
„uRemote“-Software gekoppelt werden kann, müssen
sich beide Spieler im gleichen Netzwerk befinden. Dazu
verbindet der Anwender die Karte mit einem LANKabel entweder direkt mit einem Computer oder mit
einem WLAN-Router. Die Variante mit dem WLANRouter dürfte sich für viele X-32/M-32 Unser anbieten,
da oftmals schon ein Tablet zur Fernsteuerung des Pultes vorhanden ist. Auch der Autor setzt ein iPad2 ein
und installiert zum Test die „uRemote App“, um Record- und Play-Funktionen der Cymatic Audio-Karte
drahtlos zu steuern. Beim Start der „uRemote“ dauert
es einige Sekunden, bis die Software die Karte im Netzwerk erkennt.
Das Transportfeld mit Play, Stop, Record, FFW und Rewind ist selbsterklärend. Es ist möglich, während der
Aufnahme Marker zu setzen oder nach Belieben für weitere Songs Ordner anzulegen. Die Aufnahmen können
mit der „uRemote“ auch in das Pult zurückgespielt werden, was für einen virtuellen Soundcheck eine feine
Sache ist. Der Play-Modus ist übrigens nur über die
„uRemote“ zugänglich, an der Karte selbst lässt sich
dieser nicht aktivieren. Die Aufnahmen unserer Testkarte erfolgen in einem besonderen Wave-File-Format
namens „Multitrack-WAV“. Normale Wave Files auf FATformatierten Festplatten haben das Problem, dass die
einzelnen Dateien nicht größer als 2 GB sein dürfen.
Cymatic Audio verwendet daher das sogenannte Multitrack-WAV Format, welches die aufgenommen Wave
Files automatisch an der 2-GB-Grenze in eine neue File
aufsplittet und alle Tracks in einem Ordner („Take“ genannt) abspeichert. In der Praxis bedeutet das für den
Anwender, dass dieser die „Takes“ in dem Cymatic Programm „uTools“ öffnen muss und erst von dort aus die
32 einzelnen Wave Files in die DAW seiner Wahl exportieren kann. Schade, denn so ist es nicht möglich, die
Wechselplatte mit dem kompletten Live-Konzert direkt
an seine DAW anzudocken, da diese das Multiwave-Format nicht einlesen kann.
Übrigens: Die Reihenfolge der aufgenommenen Spuren
entspricht denen der Pultkanäle – Spur 1 entspricht
demnach Kanal 1 des Mischpults und Spur 32 dem Signal, das am Mischpult auf Kanal 32 anliegt.

Praxis

Die „uTool“-Software kann sogar Aufnahmen wiederherstellen, bei denen das
Recording durch einen Stromausfall unterbrochen wurde

64 tools4music

Zum Test hat der Autor tief im Lager gewühlt und drei
verschiedene Consumer-Wechselplatten mit 80 GB,
320 GB und 1 TB Kapazität gefunden. Alle Platten laufen mit 5400 rpm und sollten heute aufgrund ihres
langsamen Arbeitstempos nicht unbedingt in einer
DAW Verwendung finden. An der Cymatic Audio-Karte
funktionierten alle drei Platten nach der empfohlenen
FAT-Formatierung jedoch tadellos. Das Aufnehmen
und Abspielen von 32 Spuren klappte ohne Probleme

und ist dank „uRemote“ komfortabel im Handling.
Laut Cymatic Audio wird das Aufnehmen auf USB
Sticks ausdrücklich nicht empfohlen. Bei einem Gig
meiner „Haus und Hof“-Band habe ich einfach mal ein
Set mitgeschnitten. Anderentags im Lager und mittels
der „uRemote“ spielte ich die Aufnahme zurück ins
Pult. Kleiner Tipp für die X-32/M-32 User: Unter
„Library“ --> „Routing“ finden sich Routing Presets,
mit deren Hilfe sich per Tastendruck zwischen den
Local Inputs, den AES50 Inputs und den Card Returns
schalten lässt. Wird „Card Returns“ angewählt, liegen
die 32 aufgenommenen Spuren direkt an den 32 Eingangskanälen des Mixers für einen virtuellen Soundcheck an. Über Sinn oder Unsinn eines virtuellen
Soundchecks lässt sich streiten, aber besser als kein
Soundcheck ist der Konserven-Check auf jeden Fall.
Zudem gibt es dem Tontechniker die Möglichkeit, Feineinstellungen und neue Effekte in Ruhe im Lager auszuprobieren. Als sehr hilfreich hat sich für den Autor
ein virtueller Soundcheck beim Monitorsound (gerade
bei In-Ear-Systemen) herausgestellt. Hier kann man in
Ruhe die Mixe ausmisten, Sounds transparenter gestalten und Signale angleichen. Dank der Cymatic AudioKarte gestaltet sich dieser Prozess denkbar einfach.
Festplatte andocken, Routing Preset laden und einfach
ausprobieren. Hilfreich ist dabei die Cycle-Funktion,

Die Aufnahme lässt sich direkt an der Karte starten

gerade um an Details (beispielsweise den Gates für
Toms) zu arbeiten.

Daneben
Nicht immer geht alles glatt auf einer Live-Baustelle.
So könnte es ja passieren, dass die Festplatte während
der Wiedergabe ihren „Archiv-Geist“ aufgibt oder jemand aus Versehen das USB-Kabel aus der Karte zieht.
Der Autor hat es ausprobiert und kann gleich Entwarnung geben. Die Wiedergabe verstummt einfach, ohne
Anzeige

Phonitor mini

www.bonedo.de

120-Volt-Kopfhörerverstärker mit Phonitor-Matrix
ear in 12/1 2015

phonitormini.spl.info

TEST ■ ■ ■

Pro & Contra
+ 5 Sekunden Pre-RecordingBuffer
+ Abziehen oder Defekt der
Festplatte im Play Mode verursacht keine Audioartefakte
+ ASIO Statistics-Anzeige im
Treiberfeld (nur WIN)
+ Aufnahme-Datei kann auch bei
Stromausfall wiederhergestellt
werden
+ einfache Bedienung
+ keine Treiber notwendig für
Mac OS
+ Playback-Modus bei

Mischpult und „uTrack-X32“-Karte sind jeweils per LAN-Kabel mit einem Router verbunden –mit einem iPad kann so die Aufnahme- &
Wiedergabe-Funktion der Karte ferngesteuert werden

aktiviertem Netzwerk
+ schnell einsatzbereit
+ WDM und Windows Treiber
-

(Windows)
Account notwendig, um
Software („uTool“) herunterladen zu können

-

keine Audiosignalanzeige in der
Remote Software

NACHGEFRAGT
Ralf Graebe, Produkt-Management und Product
Marketing bei Musik &
Technik, dem deutschen
Vertrieb von Cymatic Audio:
„Vielen Dank für den Test, er ist
wie gewohnt umfassend, fachlich
kompetent und sehr praxisnah.
Den negativen Kritikpunkt sehen
wir als Anregung und haben ihn
unverzüglich an den Hersteller
weitergeleitet.“

66 tools4music

störende Audio-Artefakte rumpelnd von sich zu geben
oder gar die Performance des Mixers zu beeinträchtigen. Perfekt! Bevor es am nächsten Tag zum eigentlichen Praxistest ging, wollte der Autor allerdings noch
ausprobieren, was passiert, wenn der Strom ausfällt.
Betreibt man das Digitalpult ohne USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung), dann ist die Aufnahme
ohne Autosave-Mechanismus in der Regel hin, da die
DAW keinen Header in die Aufnahme schreiben kann
und sich die Datei dadurch nicht mehr öffnen lässt.
Nicht so bei der Cymatic Audio-Karte. Die „uTool“-Software repariert eine unterbrochene Aufnahme automatisch und es fehlen lediglich die letzten 5 Sekunden vor
dem Stromausfall.
Jetzt zum Praxistest. Dies im Hinterkopf, soll der Auftritt einer größeren Blues Rock Combo mitgeschnitten
werden, eine Vorband gibt es außerdem, sodass alle 32
Kanäle am Pult belegt sind. Aus diversen Gründen
(immer das Gleiche …) ist die Zeit bis zum Einlass
knapp geworden und der Autor freut sich, nicht den
Laptop für das Recording aufbauen zu müssen. Dann
noch ein Projekt erstellen, das Routing einrichten und
hoffen, dass der Audio-Treiber auch erkannt wird. Alles
Dinge, die ungern unter Zeitdruck erledigt werden.
Den Stress spare ich mir, docke meine 1-TB-Platte an
und steuere die Aufnahme mit dem Laptop. Knapp
über vier Stunden nimmt die Platte willig auf, was die
Karte ihr an Audio-Daten zuschaufelt. Die Fernsteuerung über Ethernet funktioniert den ganzen Abend tadellos, sodass der Kopf frei bleibt, um einen vernünftigen FoH-Sound abzuliefern.

Finale
Die Cymatic Audio „uTrack-X32“ ist Audio-Wellness
für den Tontechniker. Die Karte lässt keinen Stress
aufkommen, falls die Dienstleistung „Live Recording“
zusätzlich auf dem Stundenplan steht. Wer kennt
nicht die Momente, wenn der Laptop eine Bierdusche
abbekommt, die Audio-Treiber nicht erkannt werden
oder am FoH kein Platz für den Rechenknecht bleibt?
USB-Wechselplatte andocken und den Record-Taster
betätigen – mehr braucht der „uTrack-X32“-Besitzer
nicht zu tun, um 32 Audio-Spuren sicher auf die Festplatte zu bannen. Sollte ein Stromausfall den FoHPlatz lahmlegen, lassen sich bis dato aufgenommene
Dateien in der „uTools“-Software automatisch wieder
herstellen.
Besitzer eines Behringer X-32 oder eines Midas M-32
Mixers, die regelmäßig Live Recordings oder virtuelle
Soundchecks machen, werden mit der Karte liebäugeln. Und … ja: 799 Euro Verkaufspreis sind eine
Stange Geld, versprechen als Gegenwert allerdings
Komfort und Betriebssicherheit.
Beim Gedanken an das „üppige Investment“ hilft vielleicht die Tatsache, dass es sich um ein Qualitätsprodukt Made in Germany handelt und dass dieses „Teil“
den beschriebenen Aufgabenbereich ungemein kompetent erledigt. Im Digitalzeitalter mit den bekanntnervigen Treiber-Problemen und Hardware-Konflikten ist derartige Funktionalität Balsam für die geschundene Audio-Seele. Und dieser Balsam hat seinen
Preis ...


TEST ■ ■ ■

Der Drawmer 1978 bietet auf nur einer 19“-Höheneinheit Features, die über
die Möglichkeiten der meisten Kompressoren hinausgehen: Mit Character,
Saturate und Shaping finden sich drei Möglichkeiten der „Klangformung“

Magic Bus Drawmer 1978
Stereo Tone Shaping FET Kompressor
Von Markus Galla

Audio-Dynamik scheint im digitalen Zeitalter für manche Tontechniker wie ein Schimpfwort zu
wirken. So pflastern sie die 100 aufgenommenen Spuren und jeden Bus der DAW gnadenlos mit
Kompressoren zu. Nicht, weil der Song das braucht, sondern weil sie es können. Natürlich darf am
Ende der Kompressor oder Brickwall Limiter auf dem Mix Bus nicht fehlen. Die Level-Anzeige steht
dann konstant bei 0 dB und regt sich kaum noch. Der Hörer allerdings auch nicht mehr. Damals
(seufz), in den analogen Tagen, waren Kompressoren ein teures Gut und nur ausgewählte Signale
durften sie passieren. Wenn nicht ohnehin der Stereo-Mix auf Band ausgespielt wurde, welches für
1 bis 2 dB Dynamikreduktion sorgte, um dem Mix etwas „Glue“ mitzugeben, kam ein Mix-BusKompressor zum Einsatz (wie der berühmte Mix-Bus-Kompressor aus den SSL Pulten der G-Serie).

Im Jahr 1978 war der im Alter von
96 Jahren kürzlich verstorbene Helmut Schmidt Bundeskanzler. Der
1. FC Köln durfte sich Deutscher
Meister nennen und Argentinien
Weltmeister. Bruce Springsteen
brachte mit „Darkness On The Edge
Of Town“ nach langem Rechtsstreit
mit seinem Ex-Manager den ersehnten Nachfolger zu „Born To
Run“. Drei Päpste lenkten 1978 die
katholische Kirche und meine Ehefrau erblickte das Licht der Welt.
Relevant für die Namensgebung des
Drawmer 1978 dürfte das alles
nicht gewesen sein. Anzunehmen
ist vielmehr eine Reminiszenz an
den berühmten Kollegen von Urei,
den 1178 Stereo Kompressor, quasi
ein „doppelter“ 1176 für den Stereo
Bus und ebenfalls ein FET-Vertre-

68 tools4music

ter. Ob es Zufall ist, dass ausgerechnet elf Regler die Frontplatte des
1978 zieren, mögen die Verschwörungstheoretiker, vielleicht auch
Musikwissenschaftler klären, die es
sich zur Aufgabe gemacht haben, in
Bachs Werken versteckte mathematische Formeln zu entdecken.

Volle Kontrolle
Unterteilt ist die Frontplatte in sechs
Bereiche: Kompression, Charakter,
Saturate, Shaping, Output und VU.
Der Bereich Kompression enthält die
üblichen Parameter Threshold, Ratio,
Attack und Release sowie das Gain
Reduction Meter (LED-Kette). Charakter vereint vier Buttons für PGM
(programmabhängige zweite ReleaseZeit, um Pumpen bei starker Kompression zu verringern), Smooth

(Verzögerung der Release-Phase bei
schnellen Release-Zeiten, um Verzerrungen zu verhindern),
Release Curve (logarithmisch/linear
für einen weicheren Sound) und
Channel Link (normal/wide für eine
leichte Stereoverbreiterung). Saturation verfügt nur über einen Regler
und addiert zweite und dritte Harmonische zum anliegenden Signal. Shaping gliedert sich in einen L.F.- und
einen H.F.-Bereich mit jeweils einstellbarer Frequenz, Filtercharakteristik (Bell, Shelving) und Level. Über
einen „In“-Button kann das Tone
Shaping ein- und ausgeschaltet werden. Output umfasst Regler für das
Make-up Gain sowie für Wet/Dry, um
parallele Kompression zu nutzen. Außerdem kann hier der Kompressor
auf Bypass geschaltet werden. In die-

sem Fall wird der Eingang direkt mit
dem Ausgang verbunden und die VUMeter zeigen den Eingangspegel an.
Zur Kontrolle sind zwei VU-Meter für
den Ausgangspegel angeordnet,
deren Arbeitsbereich über einen PADButton um +10 dB verschoben werden kann. Auf der Rückseite gibt es
symmetrische XLR-Ein-/Ausgänge
sowie Insert-Buchsen für den Sidechain.

Tone Shaping
Das Tone Shaping geschieht durch
die drei Bereiche Charakter, Saturate
und Shaping. Während die vier Character-Buttons in erster Linie den
Charakter der Kompression an den
diverser Vintage-Vertreter angleichen, wirkt der Saturation Level
deutlicher. Hier gilt es, mit Fingerspitzengefühl vorzugehen und sich
daran zu erinnern, dass die Sättigungseffekte nicht von einer Röhre
stammen. Per Shaping ist der Arbeitsbereich des Kompressors gezielt
einzustellen. Das Bass- und HöhenFilter kann dabei entweder im Shelving Modus (Bass: 60/125/250/500
Hz, Höhen: 2/4/8/16 kHz) oder im
Bell Modus arbeiten (Bass: 200/400
Hz, Höhen 3/6 kHz). Stehen Bassund Höhen-Filter auf 400 Hz Bell
und 3 kHz Bell, lässt sich der Mittenbereich kontrollieren. Sind die FilterFrequenzen eingestellt, entscheidet
die Stellung der Level-Regler darüber,
wie stark der Kompressor auf diese
Bereiche reagiert. Je weiter aufgedreht, desto weniger stark werden die
betreffenden Bereiche von der Kompressor-Schaltung erfasst. Anzumerken ist, dass der EQ auch auf das
Signal selbst wirkt und nicht nur auf
den Sidechain. Stehen die Level-Regler auf 10, wird der betreffende Bereich im Signalweg um +3 dB
angehoben. Ist das Verhalten unerwünscht, kann es durch interne Jumper unterdrückt werden. Auskünfte
dazu erteilt Drawmer auf Anfrage.

Praxis
Das Gerät wirkt erstklassig verarbeitet. Die Abstände zwischen den elf
Reglern sind groß genug gewählt, sodass dieses Gerät auch ohne „spitze
Finger“ zu bedienen ist. Die VU-Meter
leuchten, ohne zu nerven und zeigen
darüber hinaus durch eine Rotfärbung den Sättigungsanteil an. Eine

FET-Kompression
In FET-Kompressoren werkeln Feld-Effekt-Transistoren (daher der Name FET) und übernehmen die Gain-Regelung.
Sie zeichnen sich durch extrem schnelle Attack-Zeiten aus und werden deshalb auch gerne als Limiter eingesetzt.
Bekanntester Vertreter sind der Urei 1176 LN und sein Stereo-Bruder 1178. FET-Kompressoren zeichnen sich
durch eine „gewisse Bissigkeit“ aus.

Sidechain-Kompression
Über den Sidechain, einen Insert-Weg, der direkt auf den Detector-Zweig des Kompressors wirkt, lässt sich Kompression frequenzselektiv gestalten. Wer kennt nicht den Pump-Effekt, wenn die kräftige Bassdrum eine Pegelreduktion des ganzen Mixes bewirkt? Über einem in den Sidechain eingeschleiften EQ lassen sich gezielt
Frequenzbereiche von der Kompression „ausnehmen“. Auch ein De-Esser funktioniert auf diese Art und Weise.
Man kann dem Kompressor über den Sidechain mitteilen, auf was er „hören“ soll. Im 1978 ist bereits ein EQ mit
zwei Bändern integriert, der parallel zum rückwärtigen Sidechain für externe Geräte arbeitet und getrennt oder
gemeinsam mit diesem benutzt werden kann.

Parallele Kompression
Der Kompressor gehört klassischerweise zu den sogenannten Insert-Effekten, die direkt in den Signalpfad eingeschleift
werden. Damit unterscheiden sie sich von den Send- (oder Zumisch-) Effekten, deren Ausgangssignal parallel zum
unbearbeiteten Original am Pult anliegt. Doch auch Kompressoren machen sich gut bei den Send-Effekten, weil dann
selbst drastische Kompressionen möglich sind, ohne dass sie sich zu negativ auf das Gesamtergebnis auswirken. So
kann beispielsweise problemlos die Lautheit eines Signals per paralleler Kompression erhöht werden, indem das stark
komprimierte Signal dem unbearbeiteten Signal hinzugemischt wird. Moderne Kompressoren und Plug-ins verfügen
dafür ähnlich wie andere Send-Effekte (Hall, Delay, Chorus) über einen Wet/Dry-Regler, der das Verhältnis zwischen
bearbeitetem und unbearbeitetem Signal bestimmt. Auf diese Weise kann im Studio der Kompressor im Insert-Weg
verbleiben und trotzdem als Send-Effekt eingesetzt werden.

tolle Lösung, vor allem für RegieRäume. Weiterhin positiv zu vermerken ist das integrierte Netzteil – in
dieser Preis-Leistungs-Klasse ein angemessenes Detail. Ein weiteres Lob
gibt es für die gedruckte und ausführliche Bedienungsanleitung: kein Faltblatt, kein Zettel mit URL, sondern
ein „echter Druck“ mit vielfarbigem
Deckblatt und Ringbindung. Ein
Block-Diagramm und ein „Session
Recall Sheet“ (wer erinnert sich
noch?) sind ebenfalls enthalten.
Für den Test wurde der 1978 mit
Subgruppen- und Einzelsignalen aus
Ableton „Live“ gefüttert und das Signal anschließend zurückgeführt und
gemischt. Als Testsignale dienten
komplette Mixes, Bass, Schlagzeug,
Gesang und Keyboards. Es fiel im
Test auf, dass der 1978 kein „Terminator“ und auch kein starker „Klangfärber“ ist. Vielmehr wird der Klang
subtil geformt und die Dynamik in
Zaum gehalten. Zwar lassen sich
durch eine hohe Ratio und den entsprechenden Threshold starke Eingriffe vornehmen. Aber dafür ist der
1978 meines Erachtens nicht gedacht. Hier geht es darum, ein Signal
in den Mix einzubetten. Und genau
das gelingt wirklich sehr gut. Mit Saturate lässt sich das Signal etwas an-

rauen, was mir insbesondere beim
E-Bass gut gefallen hat (so bekommt ein Slap Bass etwas mehr
„Schmutz“). Mit dem Shaping-EQ
können dann bestimmte Anteile
von der Kompression ausgenommen und betont werden. Hat der
Slap Bass zu wenig Substanz und
zu viele obere Mitten? Die Becken
nerven? Der Background-Gesang
steht noch zu weit im Vordergrund? Mit dem 1978 ist ein derartiger „Eingriff“ kein Problem.
Und nein, es handelt sich nicht um
einen Multiband-Kompressor, demnach auch nicht um einen Spezialisten für chirurgische Eingriffe. Der
1978 hat Tools an Bord, die für einen
Einsatz in der Subgruppe oder Summe sinnvoll sind und dadurch Möglichkeiten schaffen, die bei anderen
Kompressoren nur durch einen EQ
im Sidechain möglich wären. Gerade
im hybriden Studio, in dem nicht Unmengen an externen EQs zur Verfügung stehen, sondern in der Regel
einige wenige, ausgesuchte Geräte
(meist für das Tracking), wird man
sich freuen, dass der EQ für andere
Aufgaben frei bleibt und nicht mit
dem Sidechain des Kompressors verkabelt werden muss.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Von der Saturate-Schaltung ist

Fakten
Hersteller: Drawmer
Modell: 1978
Bauform: FET-Kompressor
Eingänge/Ausgänge:
XLR (symmetrisch), Insert: Klinke TRS
(asymmetrisch)
Frequenzgang:
20 Hz - 20 kHz, ± 0,2 dB
Übersprechen: <-70 dB @ 1 kHz
Eingangsimpedanz: 20 kOhm
Maximaler Eingangspegel:
+21 dBu
Ausgangsimpedanz: < 100 Ohm
Maximaler Ausgangspegel:
+21 dBu an 10 kOhm Last
SNR: -88 dB
(22 Hz - 22 kHz, EQ flat)
Verzerrung (THD+Noise):
0 dB (ref +4): 0,02 %,
+10 dB (ref +4): 0,2 %
Attack-Zeit:0,2 - 100 ms
Release-Zeit: 0,05 - 3,5 s
Ratio: 1:1 - 10:1
Spannungsversorgung:
230 V, 15 VA
Maße:
482 (B) x 88 (H) x 202 (T) mm,
1 HE
Gewicht: 2,7 kg
Verkaufspreis: 975 Euro

tools4music 69

TEST ■ ■ ■

ter)! Zur Freude des Mastering Engineers, weil er dann endlich Mixes angeliefert bekommt, die mehr als 1 bis
2 dB Dynamik aufweisen.

Wer will?

Neben üblichen Parametern wie Threshold, Ratio, Attack und Release freuen sich Drawmer 1978 User über vier Charakter-Schaltungen, die auf Release-Zeit und Stereo-Breite Einfluss nehmen

Die Saturate-Schaltung sorgt für eine Sättigung oder Verzerrung des Signals (von subtil bis stark ist alles möglich); die VU-Meter zeigen
durch den Grad der Rotfärbung den Einsatz der Saturate-Schaltung und deren Intensität an; der Shaping-EQ liegt im Sidechain, wirkt
aber in Maßen auch auf das Signal selbst (mit ihm lässt sich der Bereich bestimmen, der vom Kompressor bearbeitet wird)

Bei derartiger Hardware kommt
immer die gleiche Frage auf. Lohnt
sich die Anschaffung wirklich, wenn
es doch viele Plug-ins gibt, die externes Outboard emulieren? Schließlich
muss der Drawmer 1978 auch in die
digitale Welt eingebunden werden,
was ein entsprechendes Interface
oder Mischpult beziehungsweise
einen analogen Summierer mit Inserts voraussetzt. Die Antwort ist
nicht so ganz einfach. Meiner Meinung nach eignet sich der 1978 für all
diejenigen, die noch hybride Studios
besitzen und mit analogem Outboard
arbeiten oder ein Mischpult als
Schaltzentrale nutzen. Alternativen
zum knapp 1.000 Euro kostenden
1978 finden sich im Elysia „Xpressor“
für 1.169 Euro, allerdings ist das
Sidechain-Filter nicht so ausgeklügelt. Ohne zusätzliche EQs im Sidechain, dafür aber mit Röhren-Sättigung arbeitet der SPL „Kultube“ Stereo-Kompressor. Er kostet 1.249
Euro und lässt sich mit 24 Bit/96kHz-Wandlern, digitalen I/Os sowie
Lundahl Übertragern ausstatten.

Finale
In der Output-Sektion finden sich der Gain-Regler für das Make-up Gain sowie ein Mix-Regler, um das Verhältnis zwischen komprimiertem und unkomprimiertem Signal zu bestimmen (es ist also auch parallele Kompression möglich); natürlich darf ein Bypass nicht
fehlen – dieser verbindet die Eingänge direkt mit der Ausgangssektion; es ist auch möglich, den Eingangspegel auf den VU-Metern
anzeigen zu lassen, wenn der Bypass aktiv ist, ansonsten zeigen die VU-Meter den Ausgangspegel und den Grad der Sättigung

Pro & Contra
+ hochwertige Verarbeitung

nicht die „Crema“ einer Röhre zu erwarten. Zu weit aufgedreht, kratzt es
brutal. Für Synth-Bässe passt das für
mein Empfinden ganz gut, für Gesang oder akustische Instrumente
weniger. Mit den Charakter-Buttons

lassen sich ungewolltes Pumpen oder
Verzerrungen sehr gut unterbinden.
Wer gerne mit paralleler Kompression arbeitet, freut sich über den MixRegler. Was der 1978 nicht ist? Ein
Lautmacher (wie ein Brickwall Limi-

+ gedruckte und ausführliche
Bedienungsanleitung

NACHGEFRAGT

+ integriertes Netzteil
+ symmetrische Ein- und
Ausgänge (XLR)
+ parallele Kompression möglich
-

Investitionshürde

70 tools4music

Peter Lagemann, Teamleiter Sales Studio/MI, beim deutschen DrawmerVertrieb S.E.A.:
„Wir freuen uns sehr über den enormen Erfolg, den Ivor Drawmer und sein Team in den letzten Jahren erleben. Die aktuellsten Drawmer-Produkte – die Monitor-Controller MC 2.1 und
MC 1.1 sowie der 1973 Multiband-Stereo-Kompressor – treffen allesamt den Nerv der Zeit
und haben sich zu absoluten Topsellern in unserem Sortiment entwickelt. Wir sind zuversichtlich, dass der 1978 den gleichen Weg gehen wird – die aktuelle Nominierung für den TEC
Award 2016 bestätigt dies bereits.“

Obwohl analoge Technik aus vielen
Studios verschwunden und das Mischen „in the box“ auch bei Profis
„salonfähig“ geworden ist, üben
analoge Geräte nach wie vor einen
großen Reiz aus. Es mag an der
Haptik liegen oder am „analogen
Sound“ (falls es den gibt?), denn
Kompressoren, EQs und Mikrofonvorverstärker in analoger Bauweise
hat fast jeder Hersteller wieder im
Programm. Drawmer, schon immer
ein Spezialist für analoge Technik,
macht da keine Ausnahme und beschwört mit dem 1978 nicht nur
namenstechnisch eine längst vergangene (aber nicht vergessene)
Ära herauf. Er passt zu all denjenigen, die noch ganz bewusst AudioEntscheidungen für ihren Sound
treffen, um sich nicht im Dschungel ihres Plug-in-Ordners vor dem
eigentlichen Mix zu verlieren. Übrigens: Wer sich für ein solches Tool
entscheidet, weiß warum und diskutiert selten über den Preis.




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TEST ■ ■ ■

Tascam US-20x20 Audio-Interface

Kann das auch singen?

Von Markus Galla

Der Markt für I/O-Geräte für Mac, PC, iOS und Co expandiert. Immer wieder erscheinen neue, vermeintlich noch bessere Interfaces. Mehr Kanäle, mehr Features, DSP-Effekte, neue unterstützte
Schnittstellen (Stichwort USB 3 und Thunderbolt), Netzwerkfähigkeiten. Für gestandene Homerecording-Aktivisten stellt sich gerade in der umkämpften Preisklasse bis 500 Euro die Frage, ob
sie ihre lieb gewonnene Hardware nun gegen das vermeintlich bessere und neuere Produkt tauschen
sollen (oder müssen, weil beispielsweise keine Treiber für Win 10 zur Verfügung stehen). Neueinsteiger fühlen sich oft vom Angebot und den entsprechenden Features geradezu erschlagen. Der
Tascam US-20x20 kann zwar nicht singen (zumindest blieb uns dieses Feature im Test verborgen),
aber verspricht ein opulentes Feature-Feuerwerk, das in der 500-Euro-Klasse die Messlatte neu definiert. Wir fragen: sinnvolle Vollausstattung oder überflüssiges Beiwerk?

Die Firma Tascam gehört zum japanischen TEAC-Konzern und produziert seit Beginn der 1970er
Jahre für den Homerecording- und
professionellen Recording- und
Broadcast-Sektor. Manche erinnern
sich mit glänzenden Augen an das
„Portastudio“ oder Tascams 38er
Bandmaschine, die mit acht Spuren auf 1/2“-Band professionelles
Feeling ins Homestudio brachte.
Mit der MSR-16 kombinierte der
Hersteller schließlich luxuriöse 16
Spuren auf das 1/2“-Band. So war es
Bands möglich, sogar live und ohne
Spur-Bouncing einzuspielen. Aus
analog wurde auch bei Tascam digital – unvergessen sind der DA-30
DAT-Recorder und der ADAT-Konkurrent DA-88. Zusammen mit
einem TM-D4000 Digitalpult und
einem Computer konnten Projekt-

72 tools4music

studios den Traum komplett digita- diskreter Aufbau und NE5532 Opler Produktionen verwirklichen.
Amps sollen den Unterschied machen. Zero-Latency und 24-BitRecording sind genauso selbstverTascam US-Serie
Die US-Serie liefert vom kleinen ständlich wie MIDI I/Os und iOSUS-2x2 mit zwei Ein- und Ausgän- Kompatibilität. Symmetrische Eingen über US-4x4 und US-16x8 bis und Ausgänge zeugen vom profeszum großen US-20x20 für unter- sionellen Anspruch der Entwickler.
schiedliche Bedürfnisse das pas- Und mit 56 dB Gain möchte Tascam
sende Interface. Charakteristisch Freunde von Bändchen-Mikrofonen
für die USB-Interfaces sind die sil- für sich gewinnen.
bernen Seitenteile, die das Interface
zu einem Desktop-Gerät machen. Außen
Schraubt man sie ab und ersetzt sie Das Flaggschiff der Serie hört auf
durch Winkel, können die 19“-In- den Namen US-20x20 und verterfaces ins Rack geschraubt wer- spricht insgesamt 20 Ein- und Ausden. Alle Modelle der Serie verfügen gänge. Es verfügt über eine USB
über Tascams Ultra-HDDA (High 3-Schnittstelle, wandelt mit 24 Bit
Definition Discrete Architecture) und Abtastraten bis 192 kHz. Ein inMikrofonvorverstärker, die sich laut tegrierter DSP-Mischer ermöglicht
Hersteller durch besonders niedri- zudem den Einsatz als kleines Digiges Eigenrauschen auszeichnen – talpult (für Keyboard-Racks) mit

EQs und Kompressoren pro Kanal
sowie Hall im Ab- hörkanal. Acht
Mikrofon/Line-Eingänge (Combo),
zwei Line-Eingänge (TRS) und weitere digitale Eingänge im weitverbreiteten optischen ADAT- und koaxialen S/PDIF-Format bieten vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Natürlich darf ein Wordclock Ein- und
Ausgang nicht fehlen (inklusive integrierter, schaltbarer Terminierung).
Die analogen Eingänge auf der Vorderseite sind als symmetrische
Combo-Buchsen ausgeführt, während die analogen Eingänge 9 und
10 sowie die Ausgänge mit TRSBuchsen auskommen müssen und
auf der Rückseite positioniert sind.
Dafür besteht die Möglichkeit, die
rückseitigen TRS-Eingänge von
-10 dBV auf +4 dBu umzuschalten.
Praktisch, denn so lässt sich das
eine oder andere Studiogerät mit
+4 dBu Ausgängen problemlos einbinden. Die Eingänge 1 und 2 sind
für hochohmige Instrumente wie
E-Gitarren oder Bässe geeignet. Die
in zwei Gruppen schaltbare Phantomspeisung ergänzt die Ausstattung des US-20x20.
Eine Besonderheit ist der ModeTaster auf der Vorderseite des Geräts: Er aktiviert einen von drei
Betriebsmodi des Geräts. Im Modus
Mic Pre arbeitet das US-20x-20 als
reiner Mikrofonvorverstärker. In
diesem Modus werden die Signale,
die an den Mikrofonkanälen anliegen, direkt an den Line-Ausgängen
wieder ausgegeben. Im Modus Audio I/F arbeitet das Gerät als AudioInterface an einem Computer. Per
Software kann festgelegt werden,
welches Signal vom Computer an
welchem Ausgang des US-20x20
ausgegeben werden soll. Der letzte
Modus heißt Mixer und macht aus
dem US-20x20 ein kleines Digital-

pult samt Vierband-EQs, Kompressoren und Hall-Effekt. Auch hier
kann das Ausgangs-Routing flexibel
eingestellt werden. Anzumerken
sei noch, dass das Interface über
eine Stromspar-Funktion verfügt.
Ist auf der Rückseite „Powersafe“
aktiviert, schaltet sich das Interface
ab, sobald 30 Minuten lang das Eingangssignal -60 dBFS unterschreitet. Ansonsten darf gerne der
Standby/On-Schalter auf der Vorderseite genutzt werden. Ein USBLämpchen gibt Aufschluss über
eine bestehende USB-Verbindung
zu Computer oder iOS Device.
Auf der rechten Seite der Frontplatte befindet sich eine Gruppe
von acht Reglern: pro Kanal ein
Gain-Regler sowie eine zweifarbige
Signal-LED (grün = Signal > -32
dBFS anwesend, rot = Übersteuerung mit Signal > -1 dBFS). Außerdem können per Regler die Pegel
von Line Out 1/2 und Kopfhörer 1
und 2 eingestellt werden. Die beiden Kopfhörer TRS-Anschlüsse finden sich dankenswerterweise auf
der Frontseite. Das US-20x20 wird
über ein externes 12-Volt-Netzteil
mit Strom versorgt.

Inbetriebnahme
Zur Inbetriebnahme als Interface
muss das Tascam US-20x20 mit
einem Computer per beiliegendem
USB 2- oder USB 3-Kabel verbunden werden. Hier stellt sich für Mac
User derzeit Ernüchterung ein.
Zwar verfügen die aktuellen Modelle über einen USB-3-Anschluss,
Tascam unterstützt diesen aber
(noch) nicht offiziell. So zeigte sich
im Test, dass das Interface funktionierte, allerdings war der Betrieb
durch Knackser und Aussetzer getrübt. Mit der USB-2-Übertragung
funktionierte am Mac dagegen alles
einwandfrei. Die gute Nachricht ist,

dass das Interface auch zu MacOS
X „El Capitan“ kompatibel ist. Die
zweite gute Nachricht ist, dass es
keine Funktionseinbußen im USB2-Betrieb gibt. Obwohl das Interface an sich ohne Treiberinstallation (Class Compliant) funktioniert, sollten von der Tascam Internetseite der aktuelle Treiber und
das Control Panel für Windows (für
Mac nur das Control Panel) installiert werden. Letzteres wird für das
Ausgangs-Routing sowie für den
internen Digitalmischer zwingend
benötigt. Nach einem Neustart unter Windows ist das Interface betriebsbereit. Mac User kommen
ohne Neustart aus. Für die Nutzung unter iOS ist das optionale
Camera Connection Kit von Apple
nötig, welches separat erworben
werden muss. Vermisst habe ich die
Möglichkeit, ein angeschlossenes
iPad mit Strom zu versorgen.
Das Interface funktioniert nach
Aussage von Tascam mit allen Core
Audio kompatiblen Apps, also mit
dem Großteil der im App Store verfügbaren Audio Apps. Die Sampling-Raten von 176,4 und 192 kHz
werden unter iOS nicht unterstützt. Eine DAW für Windows oder
MacOS X wird nicht mitgeliefert,
ist in dieser Geräteklasse wohl auch
nicht sinnvoll, denn hier werden
Anwender wahrscheinlich längst
ihre bevorzugte DAW gefunden haben.

Control Panel
Nach der Installation des Control Panels ergibt sich der Zugriff auf drei
Tabs: Mixer, Interface und Output
Setting. Im Control Panel können
zudem die Interface-Einstellungen
als Szene auf zehn Plätzen abgespeichert werden. Außerdem kann eine
Szene für den Standalone-Betrieb
ins Gerät selbst übertragen werden.

Auf der Rückseite finden sich alle analogen und digitalen Ausgänge sowie die digitalen Eingänge; zwei weitere analoge Eingänge im TRS-Format
(6,3-mm-Klinke) sind ebenfalls vorhanden – für das Einbinden in den Digitalverbund stehen darüber hinaus Wordclock-Anschlüsse im BNCFormat zur Verfügung

tools4music 73

TEST ■ ■ ■

Einstellungen auf der Mixer-Seite
nicht mit aufgenommen werden.
Arbeitet das Interface mit 176,4
oder 192 kHz, stehen Kompressoren, EQs und Effekte nicht zur Verfügung.

Interface Tab

Fakten

Beim Frequenzgang gibt es nichts zu bemängeln – er verläuft gleichmäßig
über den gesamten Hörbereich

Digital

Hersteller: Tascam
Modell: US-20x20

Output Setting Tab

Bauform: AudioInterface/Mixer/Mic Preamp

Unter Output Setting lassen sich
die Ausgänge des US-20x20 verschiedenen Bussen zuweisen. Das
Aussehen des Output-Setting-Tabs
ändert sich mit dem Modus, in dem
sich das US-20x20 befindet. So lassen sich im Audio-Interface-Modus beispielsweise Master L/R, Aux
1-4 oder Computer 1-20 zuweisen,
während im Mixer-Modus Master
L/R, Aux 1-4 und Solo L/R zuzuweisen sind. Das hat damit zu tun, dass
im Mixer-Modus das US-20x20 eher
wie ein kleines Mischpult verschaltet ist und auch dessen Bus-Struktur übernimmt. Im Interface-Modus
möchte der Anwender vielleicht
eher die verschiedenen Busse, die
vom Computer zurückkommen, auf
die Ausgänge verteilen oder Monitor-Mischungen für die aufnehmenden Musiker anlegen. Die verschiedenen Signalpfade dienen nur zur
Veranschaulichung der Abgriffe und
lassen sich nicht ändern. Im Mic-

Eingänge: 10 x analog
(8 x Combo XLR/TRS, 2 x TRS),
10 x digital (8 x ADAT/2 x koaxial
S/PDIF oder AES/EBU), MIDI In (DIN),
Wordclock (BNC)
Ausgänge: 10 x analog (10 x TRS),
10 x digital (8 x ADAT/2 x koaxial
S/PDIF oder AES/EBU), 2 x Phones
(TRS), MIDI Out (DIN), Wordclock
(BNC)
Frequenzgang: 20 Hz - 20 kHz
(44,1/48 kHz Sampling Rate, ± 0,5
dB), 20 Hz - 80 kHz (176,4/192 kHz
Sampling Rate, ± 5 dB)
SNR: 104 dB oder mehr
Verzerrung: 0,005 % oder
weniger (1 kHz, Eingang-Ausgang,
nominaler Eingangspegel,
maximaler Ausgangspegel)
Übersprechdämpfung: 100 dB
oder mehr (1 kHz, Eingang-Ausgang)
Verstärkung: +56 dB
Computer-Anschluss:
USB 2/USB 3
Betriebssystem: Windows 7 - 10,
MacOS X Mountain Lion –
El Capitan, iOS ab iOS 7

Das Interface Tab zeigt nicht nur die
wichtigsten Parameter des Interfaces
(Firmware Version, Clock Source,
Sample Rate etc.) im Überblick, sondern ermöglicht zudem, die Quelle
der Sample Clock, die Sampling Rate
und das digitale Ausgangsformat
(S/PDIF oder AES/EBU) einzustellen. Auch hier ist die schematische
Darstellung der Interface-Rückseite
als Überblick zu verstehen, Einstellungen kann man nicht vornehmen.

Pre-Modus ist die Output-SettingSeite inaktiv, da hier ohnehin die
Verschaltung der Ein- und Ausgänge fix ist.
Der Mic-Pre-Modus dient beispielsweise zur Erweiterung eines digitalen Mischpults oder Interfaces (eines weiteren US-20x20) mit weiteren Vorverstärkern. Dazu benötigt
man lediglich einen ADAT-Eingang
am Pult.

Mixer Tab
Auf der Mixer-Seite wird ein herkömmliches Mischpult mit vier
Aux-Wegen (pre/post), Vierbandparametrischem-EQ, Kompressor
und Hall (Room, Live, Plate und
Studio) dargestellt. Jeder, der
schon mal mit einem Mischpult
gearbeitet hat, wird sich schnell
orientieren können. Die Qualität
der Effekte ist befriedigend – eben
eine nette Zugabe für das Monitoring während der Aufnahme. Anzumerken sei ferner, dass die

Am Rechner angeschlossen, zeigt
sich das US-20x20 von der besten
Seite: „Logic“ ermöglicht bei einem
I/O Buffer von 32 Samples eine
Roundtrip -Latenz von 5,8 ms. Ein
sehr rechenintensives Probe-Projekt mit virtuellen Instrumenten
läuft ohne Knackser selbst auf
einem betagten iMac (Mid 2010,
3,06 GHz Intel Core i3, 12 GB
RAM). Auf dem aktuellen MacBook
Pro (15“, größte Ausbaustufe, vier
Kerne) bleibt deutlich „Performance-Luft“.
Der Vollständigkeit halber wurde
noch der Frequenzgang im LoopTest ermittelt – er zeigt sich bis hinauf zur Nyquist-Frequenz schnurgerade. Das hört man, denn die
Mic-Vorverstärker sind rauscharm
und frei von Verfärbungen.

Alternativen?
Mitbewerber findet das US-20x20
beispielsweise in der PreSonus „AudioBox 1818 VSL“, die ähnlich
strukturiert ist und im Prinzip das

Spannungsversorgung:
12 Volt extern
Leistungsaufnahme: 20 Watt
Maße: 19“, 1 HE
Listenpreis: 579 Euro
Verkaufspreis: 494 Euro
www.tascam.de

74 tools4music

Bis auf zwei Line-Eingänge sind die wichtigsten analogen Eingänge auf der Frontseite untergebracht

TEST ■ ■ ■

Das Control Panel bietet nicht nur Zugriff auf den DSP-Mixer, sondern auch auf das Ausgangs-Routing sowie einige Interface Einstellungen – das Ausgangs-Routing passt sich dem
Modus des Interfaces (Mixer, Audio Interface, Mic Preamp) automatisch an

Pro & Contra
+ drei Betriebs-Modi (Mic Pre,
Interface, Mixer)
+ koaxialer Ausgang zwischen
S/PDIF und AES/EBU
umschaltbar
+ MIDI I/O (DIN)
+ Qualität der Wandler
+ viele Ein- und Ausgänge
(analog/digital)
+ Wordclock I/O
-

Einschränkung im Mac-Betrieb
via USB 3.0

76 tools4music

bekannte „StudioLive“ 16.0.2-Pult
abbildet (Verkaufspreis ab 500 Euro). Apple-User sollten sich als Alternative das Zoom „Tac 8“ Interface anschauen, welches zwar mit
knapp 700 Euro deutlich teurer angeboten wird, aber mit Thunderbolt-Schnittstelle ausgestattet ist.

Finale
Zwar verzichtet Tascam mit dem
US-20x20 Flaggschiff auf Netzwerktechnik, setzt dafür jedoch auf
Rauschfreiheit, MIDI I/O und
Wordclock-Anschlüsse sowie eine
Vielzahl von Ein- und Ausgängen.
Das Interface richtet sich meines
Erachtens an diejenigen, die in erster Linie eine Menge Signale in und
aus dem Computer heraus bearbeiten wollen (Stichwort Live-Recording).
Als nette Zugabe ist dieses Interface
ebenso als Mic-Vorverstärker oder
kleines Digitalpult inklusive interner Effekte einsetzbar. Mit knapp

500 Euro Verkaufspreis und Vollausstattung ist das Preis-LeistungsVerhältnis in Ordnung. Um auf die
Frage in der Einleitung dieses Artikels einzugehen: Wer auf die digitalen Ein- und Ausgänge verzich-

ten kann, schaut sich die Ausstattung des kleineren Bruders US16x08 als Alternative an. Für knapp
290 Euro bekommt der Interessent
hier vergleichbare technische Qualität zum Budget-Preis geboten. ■

NACHGEFRAGT
Dirk Born, Technical Marketing Manager bei Teac Europe:
„Bereits mit der Verfügbarkeit des US-1641, das über 14 analoge und zwei digitale Eingänge verfügte, kam vonseiten unserer Anwender der Wunsch, doch ein Interface anzubieten, das auch in eine digitale Umgebung besser einzubinden ist. Weiterhin gab es viele
Anregungen, dass es toll wäre, wenn man die Audio-Interfaces als Ersatz für das Kleinmischpult im Übungsraum oder sogar als kleinen Standalone-Mixer für kleinere Veranstaltungen verwenden könnte. Es ist uns gelungen, diese Wünsche alle umzusetzen und in das
US-20x20 einzubringen. Um dann alle Eingänge mit den gleichen Mic Preamps verwenden
zu können, kann das US-20x20 als reiner Mic Preamp oder A/D Wandler fungieren, sodass
man mit zwei US-20x20 insgesamt 16 Mikrofone über Tascam HDDA Preamps aufnehmen
kann. Und so ganz nebenbei haben wir für höherwertige Aufnahmen noch die Unterstützung von 192 kHz als Abtastrate mit eingebracht. Daher entstand in Kombination mit der
USB 3.0 Übertagungsmöglichkeit der neue Produktname Celesonic, der ‚Celerity‘, also Geschwindigkeit, mit ‚Sonic‘ für Schall kombiniert.“

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TEST ■ ■ ■

Ist k(l)einer
besser?
SPL „Creon“ Audio-Interface
und Monitor-Controller

Von Michael Nötges

Warum nicht noch eine Nummer kleiner, hat sich der deutsche Hersteller SPL gedacht und
zur Musikmesse 2015 mit dem „Creon“ ein abgespecktes Einsteigermodell in Sachen USBAudio-Interface und Monitor-Controller vorgestellt. Im Gegensatz zum großen Bruder
„Crimson“ (Test in Ausgabe 2/2015), konzentriert sich der Neuling auf das Rudimentäre
zum Track-by-Track-Recording und Monitoring, verspricht aber bei einem Listenpreis von
439 Euro gute Noten in puncto Verarbeitung, Klang- und Treiberqualität.

In Ausgabe 2/2015 stellte ich den
„Crimson“ als „professionellen Einstieg ins Kreativleben“ vor, was das
USB-Audio-Interface respektive der
Monitor Controller sicherlich immer
noch ist. Aber schon jetzt – ein knappes Jahr später – scheint der bereits
auf der Musikmesse 2015 vorgestellte „Creon“ dem „Crimson“ als Ein-

78 tools4music

stiegs-Lösung in der Kategorie Audio-Interface/Monitor Controller den
Rang abzulaufen. Der „Crimson“ ist
derzeit (Januar 2016) für 429 Euro
und darunter erhältlich, während der
Verkaufspreis für den „Creon“ bei 435
Euro liegt.
Ich frage bezüglich der vergleichbaren Preise bei SPL nach. Und Sascha

Flocken, verantwortlich für Marketing und Support, erklärt mir dazu:
„Technisch sind der ‚Crimson‘ und
‚Creon‘ identisch. Lediglich die Grenze beim Volume-Poti wurde beim
‚Creon‘ von +7 auf 0 dB gesetzt. Da
viele mit aktiven Monitoren arbeiten,
liegt dann die Lautstärke-Range im
optimalen Bereich. Der ‚Creon‘ ist

der Eingangspegel helfen 2 x 3 Monitor-Controller
LEDs, wobei die unterste der beiden Da der „Creon“ aber eben nicht nur
Dreierketten grün, die mittlere Audio-Interface, sondern auch Moorange (- 6 dB) und die oberste An- nitor-Controller ist, verfügt er auf
zeige bei Übersteuerung rot leuch- der Rückseite des Stahlgehäuses
tet. Zwei weitere Status-LEDs (PWR über zwei symmetrische Ausgänge
und Host) informieren darüber, ob (Main Out) zum Anschluss der Abder „Creon“ mit Strom versorgt und höre. Alternative analoge Ausgänge
mit einem Mac oder PC verbunden gibt es nicht. Dafür zwei Stereoist. Apropos Mac: Spezielle Treiber Source-Eingänge (Cinch und 6,35sind nur für PC notwendig. Macs – mm-Klinke), um weitere Zuspieler
dazu gehören dank USB 2 Audio- anschließen zu können. Für die AusSystem in diesem Fall auch iPhone wahl der Signale, welche über Kopfund iPad – erkennen den „Creon“ hörer oder die Monitore abgehört
unmittelbar ohne jede weitere In- werden sollen, stehen zur besseren
stallation. Wer also unterwegs den Unterscheidung orange oder rot hin„Creon“ andockt, kann dies mit sei- terleuchtete Taster aus durchscheinem iPhone oder iPad ohne Treiber- nendem weißem Kunststoff zur
Audio-Interface
Verfügung. Die gleichen BedieneleZunächst ist der „Creon“ ein zweika- installation tun.
naliges USB-Audio-Interface, das
Aufnahmen mit bis zu 192 kHz bei
24 Bit ermöglicht. SPL setzt wie
schon beim „Crimson“ auf USB 2
und einen 32-Bit-HochleistungsController. Um gute Jitter-Werte zu
erhalten, verwendet SPL eine fixe
Master-Clock und setzt im Sinne des
guten Sounds bei den beiden Mikrofoneingängen auf diskrete Preamps.
Der „Creon“ kann außerdem wie
schon der „Crimson“ stand-alone benutzt werden.
Neben den beiden symmetrischen
Mikrofoneingängen bietet hier der
„Creon“ Klinken-Pendants für die
Aufnahme von Line-Signalen und
einen hochohmigen InstrumentenEingang, der zum direkten AnDer große Volume-Regler für die Main-Outputs eignet sich gut zur komfortablen
schluss einer E-Gitarre oder eines
Kontrolle der Abhörlautstärke
E-Basses an der Vorderseite des Geräts angebracht ist. Das war es dann
schon mit den Eingangskanälen zum
Recorden. Aber reicht ja auch, zumindest, wenn nicht mehr als zwei
Kanäle gleichzeitig aufgenommen
werden sollen. Wer also seine Ideen
und Aufnahmen sowieso im Trackby-Track-Verfahren aufnimmt, hat
alles zur Hand, was er braucht.
noch kompakter als der ‚Crimson‘
und absolut intuitiv zu bedienen, was
für manchen ein klarer Vorteil ist, besonders, wenn man keine komplexen
Routing-Möglichkeiten und Zusatzfunktionen benötigt. Der Straßenpreis für den ‚Crimson‘ ist derzeit
einfach viel zu niedrig und dem
Preiskampf im Handel geschuldet,
wo teilweise große Kontingente abgenommen wurden. Da sich die
Preise bei den Händlern aber ständig
ändern, wird sich sicher in naher
Zukunft wieder das richtige Verhältnis zwischen ‚Creon‘ und ‚Crimson‘
einstellen.“

Die beiden Mikrofoneingänge verfügen je über eine zuschaltbare Phantomspannung, um Kondensatormikrofone oder aktive DI-Boxen mit
Strom zu versorgen, und ein Hochpassfilter (75 Hz, 6 dB/Oktave) pro
Kanal, um Tritt- und Körperschall
zu entschärfen. Der Hi-Z-Eingang
liegt auf Kanal 2 und hat neben den
beiden Mic- einen separaten Instrument-Gain-Regler. Beim Aussteuern

Fakten
Hersteller: SPL
Modell: Creon
Typ: USB-Audio-Interface und
Monitor Controller
Analoge Eingänge:
2 x Mikrofoneingänge
(1/2, XLR, symmetrisch),
2 x Line-Eingänge
(6,35-mm-Klinke, unsymmetrisch),
1 x Instrumenteneingang
(6,35-mm-Klinke,
unsymmetrisch); Source-1-Eingang
(2 x 6,35-mm-Klinke, L und R),
Source-2-Eingang
(2 x Cinch, L und R)
Analoge Ausgänge: 2 x SpeakerA-Ausgang (XLR), 1 x Kopfhörerausgang (6,35-mm-Klinke, stereo)
Digitale-Schnittstellen:
Highspeed USB 2.0 (480 Mbit/s)
Sampling-Frequenzen:
44,1 bis 192 kHz
Bitrate: 16 oder 24 Bit
Besonderheiten: diskrete
Mikrofonverstärker, integrierter
Class-2-Treiber für iPad-Recording/
Monitoring, Stand-Alone-Monitoring
Abmessungen: 67 x 260 x 175 mm
Gewicht: 2,7 kg
Listenpreis: 479 Euro
Verkaufspreis: 439 Euro
www.spl.info

Bis auf den Instrumenteneingang und den Kopfhörerausgang befinden sich alle Anschlüsse
auf der Rückseite des „Creon“ – über die USB-Schnittstelle lässt sich der „Creon“ per optional erhältlichem Apple-Camera-Adapter ohne Treiber auch ans iPhone anschließen

tools4music 79

TEST ■ ■ ■

Im Highspeed-Performance-Mode sind sehr kurze Latenzen möglich – vorausgesetzt, die Leistungsfähigkeit
der DAW spielt mit

Für Aufnahmen, bei denen Regie und
Musiker in Personalunion zusammenfallen oder sich in einem Raum
Der USB-Reiter ermöglicht das Einstellen der Sampling-Frequenz, der Bitrate und die Aktivierung der Einbefinden, eignet sich der „Creon“ herund Ausgänge
vorragend. In kleinen Projektstudios
mit getrennter Aufnahmekabine vermente übrigens, die für das Schalten fall die beste Position zu wählen, da misse ich eine Talkback-Möglichkeit,
der Phantomspannung und des HPF sich das Verhältnis von direkten ana- wie sie der „Crimson“ mit dem Artistder Eingangskanäle zum Einsatz logen Eingängen und DAW-Returns Mode und einem separat angeschlosPro & Contra
bestimmen lässt.
senen Talkback-Mikrofon bietet.
kommen.
Main- und Kopfhörerausgang haben Schlussendlich bietet der „Creon“
+ Ergonomie durch übersichteinen separaten Volume-Regler, noch einen Dim-Button, um das Ab- Für diesen Test schließe ich zwei
liches Bedienfeld (hinterwobei gerade der große Drehknopf hörsignal um -20 dB absenken zu Kondensatormikrofone an, um eine
leuchtete Taster) und große
besonders gut, angenehm und prä- können. Eine Talkback-Funktion Akustikgitarre (stereo) aufzunehmen.
Drehregler
Mithilfe der Meter-LEDs ist die optizise zu bedienen ist. Bei Aufnahmen steht nicht zur Verfügung.
+ geringe Latenzen möglich
male Eingangsverstärkung schnell
lässt sich dadurch die Lautstärke des
+ Klangniveau der diskreten
eingestellt, obwohl die eine oder anKopfhörer-Mixes für den Musiker Praxis
Mikrofon-Vorverstärker
anders einstellen als die des Abhör- Der „Creon“ ist zunächst wirklich dere LED mehr für ein etwas siche+ kompakte Abmessungen
Systems. Die analogen Eingänge komplett intuitiv zu bedienen, was reres Gefühl sorgen würde. Die
ermöglichen mobilen
können durch das direkte Signal- natürlich auch daran liegt, dass es Preamps und der KopfhörerverstärEinsatz
Routing des „Creon“ latenzfrei abge- kein ausgefuchstes Signal-Routing ker klingen gut und liefern ein
+ Monitor-Mix mit nur einem
hört werden. Kommen allerdings die oder besondere Spezialfunktionen hochwertiges Audiosignal. Ich verRegler schnell einstellbar
Streams aus der DAW dazu, sind La- gibt. Der aktuelle Treiber ist schnell misse zwar kurz einen Schalter zur
+ sehr gut klingender
tenzen – selbst wenn sie noch so heruntergeladen und installiert, und Phasenumkehrung, greife dann aber
Kopfhörerverstärker
kurz sind – vorhanden. Soll also bei- der „Creon“ läuft in diesem Testsze- auf die DAW-Software zurück, um die
+ Stand-Alone-Betrieb möglich
spielsweise ein Sänger zu einem in nario problemlos. Großen Komfort Phasenlage eines Kanals bei Bedarf zu
+ technisch identisch zum
der DAW aufgenommenen Playback bietet die rudimentäre GUI allerdings korrigieren. Absolut überzeugend ist
SPL „Crimson“
singen und dafür die Stimme für das nicht, vielmehr lassen sich die Ein- das latenzfreie Monitoring. Besonders
- GUI des Treibers eher
besser Gefühl und einen komfortab- und Ausgänge aktivieren, die Sample- im direkten Vergleich – einmal stelle
„nüchtern“ aufgemacht
len Kopfhörer-Mix mit Effekten ver- und Bitrate festlegen und Einstellun- ich den Monitor-Mix-Regler auf
(ohne Zusatzfunktionen)
sehen werden, lässt sich das in der gen zur Buffer-Size in einem zweiten Links-, einmal auf Rechtsanschlag –
- keine Talkback-Funktion
wird deutlich, dass selbst bei kürzesSoftware bewerkstelligen.
Reiter vornehmen.
vorgesehen
Die Potis der Regler laufen sehr an- ten Latenzen (Highspeed), die dann
- Mic-Inputs ohne
Kommt der Musiker mit den Verzö- genehm und machen einen guten bei angezeigten 2 ms liegen, der UnArretiermechanismus
gerungen in Anhängigkeit zum ver- Eindruck, was beim Einpegeln terschied zwar sehr gering, dennoch
wendeten Rechner-System nicht gut ebenso wie beim Bestimmen der wahrnehmbar ist.
klar, hilft der Monitor-Mix-Regler. Ausgangslautstärke komfortabel ist. Hieraus lässt sich Folgendes ableiSteht dieser auf Linksanschlag, sind Besonders der große Volume-Regler ten: Das Direct-Monitoring funkdie analogen Eingänge latenzfrei auf wirkt beim Arbeiten sehr ange- tioniert beim Einspielen sehr komdie Ausgänge geroutet. Auf Rechts- nehm. Die hinterleuchteten But- fortabel und der Treiber arbeitet
anschlag sind nur die von der DAW tons sind speziell in dunklen gut, denn wenn ich das DAW-Rekommenden Signale zu hören. Zwi- Umgebungen hilfreich und tragen turn-Signal zum Aufnehmen verschen diesen beiden Polen ist stufen- auch bei Tageslicht dazu bei, den wende, sind die Verzögerungen
derart gering, dass sich problemlos
los für den individuellen Aufnahme- Überblick zu behalten.

80 tools4music

arbeiten lässt. Ein wichtiges Kriterium bei Gesangsaufnahmen. Die Gitarre „trocken“ einzuspielen, geht
noch sehr gut, für das nötige Feeling
jedoch ist es angenehm, etwas Wohlfühl-Hall und leichte Kompression
nutzen zu können. Das am ersten
Mic-Eingang angeschlossene Audio
Technica AT-4040 liegt zunächst im
Panorama links – mithilfe des MonoButtons lässt sich die Stimme aber
sehr schnell in die Mitte legen. In der
DAW wird später der gewünschte Gesangs-Sound festgelegt und mit der
zuvor eingespielten Gitarre ins richtige Mischverhältnis gerückt. Um
mich bei den Aufnahmen etwas präsenter hören zu können, mische ich
mir mit dem Monitor-Mix-Regler das
Direct-Monitoring hinzu, was das
Einsingen erleichtert. Übrigens hinterlässt der Instrumenteneingang
im Test einen ähnlich guten Eindruck wie die Mic-Inputs. Egal, ob
ich das Signal eines Piezo-Tonab-

nehmers oder direkt eine E-Gitarre
anschließe, das Ergebnis zeigt sich
in direkten und störgeräuschfreien
Aufnahmen, die sich bestens zur
weiteren Bearbeitung in der DAW,
beispielsweis durch Amp-Simulations-Software, eignen.

Finale
Was für den „Crimson“ gilt, zeichnet
auch den „Creon“ aus, denn in
puncto Audio- und Wandler-Qualität,
Treiber-Programmierung und Be-

dienkomfort kann sich dieses kompakte Controller-Interface sehen und
hören lassen. Der „Creon“ bietet
alles, was benötigt wird, um hochwertige, weil hochauflösende Trackby-Track-Aufnahmen anzufertigen
und in kleinen Aufnahme-Szenarios
die Kontrolle fürs Monitoring zu
übernehmen. Für darüber hinaus
gehende Ansprüche zeigt der Blick
auf den derzeit günstig angebotenen
„Crimson“ aus gleichem Hause eine
Alternative auf.


NACHGEFRAGT
Sascha Flocken, SPL electronics GmbH:
„Wir freuen uns besonders darüber, dass wir neben dem SPL ‚Crimson‘ jetzt auch ein weiteres, kleineres USB-Interface mit integriertem analogem Monitor Controller anbieten können. Der große Funktionsumfang des SPL ‚Crimson‘ war für einige User einfach mehr als
das, was sie im kleinen Homestudio benötigt haben. Mit dem SPL ‚Creon‘ gibt es eine
ideale Lösung für alle, die alleine im Homestudio produzieren und ein hochwertiges, aber
einfach und intuitiv zu bedienendes Interface gesucht haben.“

Anzeige

tools4music 81

TEST ■ ■ ■

What’s new ...?
Fractal Audio „Axe-FX II/XL+“ und MFC-101 Mk III
Von Chris Adam

„What’s new Pussycat?“ ist nicht nur der Titel einer 1965er Jahre Filmkomödie mit Peter
O’Toole und Romy Schneider in den Hauptrollen, sondern soll auch unser Motto bei der
Vorstellung der aktuellsten Version des Fractal Audio „Axe-FX“ Amp-Modelers sein. Der
geneigte Leser mag sich entsinnen dass wir die verschiedenen Inkarnationen des Gerätes
in den vergangenen Jahren schon ausführlich vorgestellt, unter verschiedenen Aspekten
getestet und stets für gut befunden haben. Darum diesmal also kurz und knapp: Was
sind die wesentlichen Unterschiede zwischen neuester Generation und Vorgängern und
wie viel Mehrwert bringen sie dem Gitarristen?
Eingangs kann gleich Entwarnung gegeben werden:
Zwar werden die Modelle der ersten Generation, das
originale „Axe-FX“ und das „Axe-FX Ultra“, seit Jahren
nicht mehr unterstützt, doch Besitzer älterer Modelle
der „Axe-FX II“-Generation bleiben im Rennen, ihre
Geräte werden weiterhin upgedatet, denn auch das
aktuellste „Axe-FX“-Modell nutzt weiterhin die gleiche grundlegende Rechnerarchitektur und ebendiese
Algorithmen. Kräftig geschraubt wurde vornehmlich
an vielen kleinen Details und dem Speicher der Hardware-Plattform.

Geschichtsstunde
„Axe-FX II/XL+“? Wie erklärt sich ein so kryptischer
Name? Ein kleiner Exkurs in die Geschichte verspricht Aufklärung. Das ursprüngliche „Axe-FX II“Modell wurde Ende 2012 von der „Mark II“-Version
abgelöst, deren Hauptverbesserung in einem Ethercon-Anschluss lag, welcher die RJ45/Cat5-Verbindung zum Foot-Controller mechanisch belastbarer
machte. Anfang 2014 kam das „XL“-Modell, das zwar
nicht mehr Rechenpower als seine Vorgänger bot,
aber wesentlich mehr Speicher und dadurch Platz für
512 Presets sowie 512 Lautsprecher-Impulsantwor-

82 tools4music

ten. Zudem wurde der Speicherplatz innerhalb der
einzelnen Presets verdoppelt, was insbesondere die
X/Y-Umschaltung (einem einzelnen Effekt werden
zwei unterschiedliche schaltbare Einstellungen verpasst) von mehr Effektblöcken als bislang ermöglichte. Die geänderte Preset-Größe hat allerdings die
Nebenwirkung, dass das XL-Modell zwar Presets seiner Vorgänger nutzen kann, dies in umgekehrter
Richtung allerdings nicht mehr geht. Weitere Verbesserungen sind ein sogenannter Faslink-Anschluss
(mittels dem sich der MFC-101 Mk III Foot-Controller via herkömmlichem XLR-Kabel mit dem „Axe-FX“
verbinden und mit Strom versorgen lässt) sowie ein
verbesserter Rauschabstand am Input.
Zum Test hatten wir das Mitte 2015 erschienene
„XL+“-Modell. Technisch laut Fractal Audio im Wesentlichen identisch mit der „XL“-Version, allerdings
mit einem anderen Display, da die Produktion der
bislang verwendeten Displays vom Zulieferer eingestellt wurde. Dieses Display erfordert eine eigene
Firmware für das neue Gerät und darum gibt es einen
neuen Namen (respektive das angehängte „+“-Zeichen), um hier die Unterscheidung zu ermöglichen.

Firm mit Firmware
Produktpflege wird bei Fractal Audio seit jeher groß
geschrieben, regelmäßig kommen neue FirmwareVersionen heraus, die nicht nur Bugfixes enthalten,
sondern vor allem auch die Messlatte in Sachen
Sound höherlegen. Manchmal hat es schon was von
„Running Gag“, dass die jeweils letzte Version vom
Hersteller als ultimativ und quasi nicht mehr vom
echten Amp zu unterscheiden angepriesen wird. Marketing hin oder her, nach meinem Dafürhalten werden Ansprache und Klang der Amp-Modelings tatsächlich eine Nuance besser oder sogar komfortabler
im Handling. Und es ist auf jeden Fall vorbildlich, dass
nach dem Hardware-Kauf mit den kostenlosen Updates an der Entwicklung teilgenommen werden
kann, um das System lange Zeit aktuell zu halten.
Zum Testzeitpunkt war zunächst Firmware-Version
19 aktuell, mit einem Amp-Modeling-Verfahren, das
der Hersteller als „G3“ bezeichnet. Aber die Firma
blieb der Update-Philosophie treu – so galt es noch
während der Testphase, eine neue Firmware zu installieren, welche nun auf den Namen „Quantum“ hört
und laut Fractal-Audio ein wiederum akkurateres Modeling-Verfahren an den Start bringt.
Ich muss zugeben, für meine Ohren stellt sich der Unterschied nicht drastisch dar. „Die Axt“ klang vorher
wie hinterher spitze. Gefühlte subtile Unterschiede
kann ich mangels direkten A/B-Vergleichs nicht mit
Sicherheit nachvollziehen. Wesentlich handfester
sind da schon andere Features wie weitere Amp-Modelle, Simulationen diverser Analog-Delays und nicht
zuletzt 512 zusätzliche Speicherplätze für User-Cabs.
Ansonsten gilt, was wir schon in den Tests der Vergangenheit festgestellt haben: Natürlich ist der Gebrauch eines Modelers über Studiomonitore etwas
anderes, als mit einem Amp in einem Raum zu stehen, aber in einen Blindtest, bestehend aus „Axe-FX“
versus abgenommenem Amp über Studiomonitore,

Fakten
Hersteller: Fractal Audio

Lustiges Detail im Editor-Programm: Wenn der Input-Drive voll aufgedreht wird (und der Zerrfaktor gen unendlich geht), erscheint statt
einer nüchternen Zahl der Text „Melt Faces“ samt passender Grafik

würde ich keinen Cent darauf setzen, den Unterschied
zuverlässig und reproduzierbar zu erkennen.
Für meinen Geschmack macht der Modeler selbst mit
abgeschalteter Boxensimulation über eine leistungsstarke Transistor-Endstufe in eine 4x12er Box eine
prima Figur. Druck, Reaktion auf Anschlag und Volumenregler – bei meinen Feldversuchen im Proberaum setzte sich das System von Funk bis Heavyrock
wie eine „Axt“ im Bandsound durch. Auf diese Weise
habe ich dann auch das „mit dem Amp im Raum stehen“-Erlebnis, welches beim DI-Gebrauch fehlt. Erweitert allerding um eine Menge verschiedener
Amp-Möglichkeiten und ein Arsenal amtlicher Effekte, die auf Knopfdruck blitzschnell umschalten.
Zwei schöne Features, die seit etlichen Firmware-Versionen an Bord sind, doch in unseren Tests (für AboLeser kostenlos im Archiv auf www.tools4music.de)
bislang noch nicht beleuchtet wurden, sind zum
einen die „IR Cap“-Funktion im Utility-Menü, mit der
sich unter Zuhilfenahme eines externen Mikro-Preamps bequem eigene Impulsantworten von Speakern
erzeugen und im Gerät speichern lassen, und zum anderen der „Tone Match“-Block, ein Effektmodul, das
einen adaptiven EQ bereitstellt.

Modell: „Axe-Fx II/XL+“
Typ: digitaler Modeling-Gitarrenprozessor und Multieffekt
Anschlüsse Frontseite: Instrument-Input: 6,3-mmKlinkenbuchse, asymmetrisch,
Phones, 6,3-mm-Stereo-Klinke
Anschlüsse Rückseite: Input
1 L/R, 2 x Klinke, Input 2 (Fx-Return) L/R, 2 x Klinke, Output 1
L/R in 2 x Klinke und 2 x XLR
parallel, Output 2 (Fx-Send) L/R,
2x Klinke, AES/EBU Digital I/O
(XLR weiblich und männlich),
S/PDIF Digital In und Out (jeweils Cinch) 24 Bit/48 kHz, USB,
MIDI In (7-polig), Out und
Through, MFC-Anschluss RJ-45,
MFC-Anschluss Faslink (XLR
männlich) für MFC-101 Mk III,
2 x Pedalanschluss, 6,3 mm
Stereo-Klinkenbuchse, Phantompower-In für Foot-Controller-Versorgung via MIDI-In
Pins 6&7, Netzkabelbuchse
Technische Daten
(laut Hersteller)
A/D-Wandlung: 24 Bit/48 kHz
Dynamikumfang: > 110 dB
Frequenzumfang:
20 Hz - 20 kHz (0 /-1 dB)
Display: 160 x 80 Dot Matrix
Grafik LCD
Abmessungen:
483 × 88 × 362 mm
Gewicht: 4,5 kg
Eingangsspannung:
100 - 240 VAC, 47 - 63 Hz
(universeller Anschluss)
Listenpreis: 2.899 Euro
www.g66.eu
www.fractalaudio.com

Rückansicht mal zwei – oben die
Anschlüsse des Foot-Controllers,
darunter das „Axe-FX“

tools4music 83

TEST ■ ■ ■

Die IR Cap-Funktion funktionierte bei meinen Versuchen problemlos und es ist natürlich sehr praktisch,
ohne Rechner und Extra-Software Impulsantworten
von eigenen Boxen erstellen zu können.

Fakten
Hersteller: Fractal Audio
Modell: MFC-101 Mk III
Typ: Foot-Controller für Axe-FX
II und neuere Modelle, via MIDI,
aber auch als Controller für andere Geräte nutzbar
Anschlüsse: MIDI In (7-polig
DIN), MIDI Out, 2 externe Schaltereingänge (Stereo-KlinkenBuchsen für je zwei Schalter pro
Eingang), 4 x Expression-PedalEingänge (Klinke), Axe-FX Anschluss RJ-45, Anschluss Faslink
(XLR weiblich) für „Axe-FX II“
und neuer Netzteilanschluss 9
Volt AC
Anzeige: LCD-Display
Abmessungen:
400 x 76 x 254 mm
Gewicht: 4,5 kg
Listenpreis: 799 Euro

Ebenso nützlich ist die Tone-Match-Funktion. Wenn
etwa auf der CD der Lieblingsband einmal die
E-Gitarre alleine steht, kann man diesen Sound ins
Axe-FX einspielen, das jeweilige Riff mit einem eigenen Preset (das im Grundcharakter dem Endergebnis
schon möglichst nahekommen sollte) mitspielen und
erhält dann eine EQ-Kurve, die sich im Optimalfall
ganz dicht an der Vorlage bewegt und speicherbar ist.

Foot-Controller
Beim rasanten Preset-Wechsel macht sich der Fractal
Foot-Controller natürlich besonders gut. Auch den
haben wir in der Vergangenheit schon eingehend an
dieser Stelle betrachtet. Ist superstabil, passt zwecks
Transports in der Breite bequem ins 19-Zoll-Rack und
ist via MIDI sogar zur Steuerung anderer Gerätschaften als dem „Axe-FX“ einsetzbar. Aber natürlich stellt
er zusammen mit dem „Axe-FX“ die ultimative HiEnd-Lösung dar: Verbindung herstellen und schon
spielen beide Geräte miteinander, ohne dass eine Konfiguration zwingend erforderlich wäre (was natürlich
ebenfalls geht, wenn spezielle Wünsche in Sachen
Tastenbelegung bestehen). Sehr schön finde ich bei
der Mark- III-Version die neue „Faslink“-Verbindung
zum Effektgerät. Das hier verwendete XLR-Kabel lässt
sich im Live-Betrieb einfach ersetzen oder gegen ein
langes Kabel (große Bühne) austauschen.

Finale
Mit dem Erscheinen des „Axe-FX II/XL+“ wurde die
Produktion aller anderen Fractal Audio VorgängerModelle eingestellt. Das Flaggschiff schlägt derzeit
mit rund 2.900 Euro zu Buche, der passende FootController mit weiteren knapp 800 Euro – wahrlich
kein Pappenstiel. Und bevor an dieser Stelle Schnappatmung einsetzt oder Herzattacken drohen, sei die
folgende Kalkulation empfohlen, die schon vielfach
aufgestellt wurde. Jeder, der sich für den „Axe-Fx“ interessiert, weiß, welche Preise für High-End-Röhrenamps aufgerufen werden, die letztendlich meist nur
ein bis vier Kanäle am Start haben. Und was man
sonst so an Bodentretern, Switchern, Loopern und Digitaleffekt-Peripherie anschaffen müsste, um an die
Effektvielfalt des Fractal Audio-Systems heranzukommen. Nicht zuletzt wird in Sachen Produktpflege und
Qualität die Luft, in denen dieser Modeler sich bewegt, dünn. Und die Antwort auf die Frage, ob sich
ein Upgrade von „Axe-FX II“ oder „Axe-FX II Mark II“
lohnt? In vielen Fällen dürfte die Antwort darauf eher
nein lauten, denn der grundsätzliche Sound ist der
gleiche wie beim XL+.


NACHGEFRAGT
Jacques Isler vom deutschen Fractal Audio Vertrieb
G-66:
„Vielen Dank für den positiven Test. Es freut uns sehr, dass die
überragende Qualität der Produkte von Fractal auch von immer
mehr Fachredakteuren erkannt und gewürdigt wird.“

www.g66.eu
www.fractalaudio.com

Pro & Contra
„Axe-Fx II/XL+“
+ Qualität von Amp-Simulationen
und Effekten (dazu ist in der
tools viel geschrieben worden;
mehr dazu im Archiv auf
www.tools4music.de)
+ Update-Politik von Fractal Audio
MFC-101
+ Faslink Anschluss per XLR-Kabel
+ per MIDI auch zur Steuerung
anderer Geräte als dem
„Axe-Fx“ nutzbar
+ weitreichend konfigurierbar

Der MFC-101 MK III Foot-Controller

84 tools4music

tools Top 300
VERGLEICHEN =
CLEVER KAUFEN
Vergleichstest auf einen Blick – tools Top 300
Von Jannis Moss und Christoph Rocholl

Neues Equipment verspricht, die letzten Millimeter an Soundqualität aus der Backline, der PA oder dem Studio-Setup herauszukitzeln. Vor dem Neu- oder Gebrauchtkauf lohnt sich der Blick auf unsere tools Top-300-Produktübersicht, falls
die persönliche Befindlichkeit auf „Shopping“ steht.
Die Best-of-Liste erscheint jeweils in der ersten Ausgabe eines jeden Jahres und gibt in von der Redaktion
ausgewählten Vergleichstests aus den Jahren 2006 bis 2016 nützliche Tipps zur Produktauswahl.
Alle genannten Produkte aus unserem Test-Archiv wurden im Preis aktualisiert, auf ihre Verfügbarkeit im
Handel überprüft und jeweils bewertet mit einer Qualitätsnote (Performance) sowie im Preis-LeistungsVerhältnis. Noch mehr Details? Geht auch: Alle aufgelisteten Vergleichstests stehen für Abonnenten in unserem Archiv unter www.tools4music.de kostenlos zum Download. Manche Tests werden darüber hinaus
durch technische Daten, Messungen oder Videos ergänzt. Diese zusätzlichen Informationen finden sich
ebenfalls auf www.tools4music.de in unserem „Mehrwert“-Bereich.
Die Preisangaben basieren auf einer im Januar 2016 durchgeführten Recherche bei Online-Shops wie dem
Music Store, dem Musikhaus Thomann oder dem Rock Shop.

tools4music 85

KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
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KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
PPS
Funksysteme für Gitarren und Bässe aus tools 4 music 5.2009
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

LD Systems

LD WS 1000 Guitarset

Line 6

„Relay G-30“

3

2

kein Angebot

2

1

167 Euro

Sennheiser

ew 572 G3

1

3

888 Euro

StageClix

„Jack“

3

4

kein Angebot
Günstig und gut: Line 6
„Relay G-30“

Passive DI-Boxen aus tools 4 music 2.2010
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Behringer

DI-600 P

11

10

29 Euro

IMG

DIB-102

8

4

57 Euro

Millenium

DI-E

10

8

9,90 Euro

Otztronics

SÜK-199

6

4

kein Angebot

Palmer

PAN-04

3

1

69 Euro

Palmer

PDI-01

9

11

kein Angebot

Palmer

PLI-03

2

1

95 Euro

ProCo

DB-1

7

6

kein Angebot

ProCo

DB-2

5

9

kein Angebot

Radial

JDI

1

6

195 Euro

Radial

Pro DI

3

3

109 Euro

Die Palmer PAN-04 DI-Box bietet ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Aktive 18-Zoll-Subwoofer aus tools 4 music 5.2011

Vier aktive 18-Zöller: Testsieger wurde The Box
TA-18 (der hier ebenfalls abgebildete „Flocki“
weilt leider seit einiger Zeit in den „ewigen
Jagdgründen“)

Das Korg „Pitchblack“ Bodenstimmgerät belegte
zwei Mal den ersten Platz

86 tools4music

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Behringer
IMG Stage Line

Eurolive B-1800X Pro

2

2

333 Euro

PSUB-18L

4

3

780 Euro

Mackie

SRM-1801

3

3

850 Euro

The Box

TA-18

1

1

439 Euro

Bodenstimmgeräte für Gitarren und Bässe aus tools 4 music 4.2009
Hersteller

Modell

Artec

„Big Dots SE-PTN“

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

6

6

kein Angebot

Behringer

Chormatic Tuner TU-300

5

5

19 Euro

Coxx

„Pedal Tuner“

3

1

29,90 Euro

Digitech

Hardwire Chromatic Tuner HAT-2

3

4

kein Angebot

Ibanez

Digital Tuner LU-20

2

3

38,90 Euro

Korg

„Pitchblack“

1
1

1
1

49 Euro

PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
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KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS K
USB-Mikrofone aus tools 4 music 1.2015

Shure PG-42 USB: Das USB-Mikrofon kann sich
in beiden Bewertungs-Kategorien durchsetzen

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Aphex

„Microphone X“

4

6

231 Euro

Apogee

MiC 96k

2

3

246 Euro

Audio Technica

AT-2020 USB

5

7

99 Euro

IMG Stage Line

ECM-140 USB

8

8

129 Euro

LD Systems

D-1 USB

7

4

59 Euro

Shure

PG-27 USB

3

2

218 Euro

Shure

PG-42 USB

1

1

277 Euro

t.bone

SC-450 USB

6

5

99 Euro

PA-Controller aus tools 4 music 4.2013
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Behringer
dbx

Verkaufspreise

„DCX-2496 Ultradrive Pro “

6

5

217 Euro

„Driverack PA+“

6

4

kein Angebot

Electro-Voice

„DC One“

11

3

799 Euro

IMG Stage Line

DSM-240

4

2

465 Euro

Omnitronic

DXO-26 E

7

7

309 Euro

Phonic

I-2600

2

1

475 Euro

Xilica

XP-3060

2

5

1.199 Euro

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Preis-Leistungs-Sieger mit
umfangreicher Ausstattung:
Phonic I-2600

Koaxiale Studiomonitore in tools 4 music 5.2015
Hersteller

Modell

Emes

„Black tv HR Mk IV“

nicht bewertet

nicht bewertet

1.380 Euro

Pioneer

RM-07

nicht bewertet

nicht bewertet

1.458 Euro
Das Angebot koaxialer Nahfeldmonitore
ist überschaubar: Unsere Empfehlung geht
an den Emes „Black tv HR Mk IV“

Endstufen der Oberklasse bis 2.000 Euro aus tools 4 music 5.2009 und 6.2009
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Dynacord

LX-3000

3

3

1.849 Euro

LD Premium

SP-6K

2

2

1.898 Euro

RAM Audio

S-6000

1

11

2.199 Euro

Power ohne Kompromisse: RAM Audio S-6000

Großmembran-Mikrofone bis 300 Euro aus tools 4 music 6.2012
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Røde

NT-2A

1

-

329 Euro

Sennheiser

MK-4

3

-

289 Euro

Studio Projects

C-1 Mk II

4

-

239 Euro

t.bone

SCT-2000

2

-

269 Euro

Anm.: Wegen der geringen Preisdifferenz der Produkte bei diesem Vergleich wurde auf eine Preis-Leistungs-Wertung verzichtet

Røde NT-2A: erneuter Testsieger

tools4music 87

KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
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AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
PPS
Headsets aus tools 4 music 3.2008

Das Sennheiser HSP-4 EW gewann die
Performance- und die Preis-Leistungs-Wertung

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

DPA Microphones

DPA 4088

3

3

639 Euro

IMG Stage Line

HSE-310 / SW

5

4

kein Angebot

IMG Stage Line

HSE-152 A/SK

6

6

79 Euro

Sennheiser

HSP 4-EW

1

11

529 Euro

Shure

WCM-16

4

5

319 Euro

Shure

„Beta 54“

2

2

422 Euro

Mikrofonkabel aus tools 4 music 1.2008
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Adam Hall
Mogami

„PremiumLine“ (10 m)

7

2

kein Angebot

„Stage“ (10 m)

4

4

65 Euro

Mogami

„Studio“ (10 m)

3

3

65 Euro

Neumann

IC-3 MT

2

6

119 Euro

Sommer Cable

CB1B-600

11

4

kein Angebot

Sommer Cable

SGCE-0600 (6 m)

5

1

16,90 Euro

Vovox

„Link Direct S-750“ (7,5 m)

7

7

129 Euro

Vovox

„Link Protect S-750“ (7,5 m)

5

8

189 Euro

Preis-Tipp: Mikrokabel der „PremiumLine“ von Adam Hall

USB Audio-Interfaces aus tools 4 music 2.2014

Sechs USB-Interfaces: Der Gewinner heißt
Roland UA-55 Quad-Capture

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Avid

„Fast Track Duo“

5

5

153 Euro

Behringer

UMC-204

4

2

139 Euro

Focusrite

„Scarlett 2i4“

3

2

158 Euro

Icon

„Cube“

6

5

120 Euro

PreSonus

„AudiioBox 22 VSL“

2

2

199 Euro

Roland

„UA-55 Quad Capture“

11

11

198 Euro

Studiomonitore bis 1.500 Euro das Paar in tools 4 music 3.2015
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

EVE Audio

SC-207

nicht bewertet

nicht bewertet

1.198 Euro

Focal

CMS-65

nicht bewertet

nicht bewertet

1.158 Euro

KRK

VXT-8

nicht bewertet

nicht bewertet

978 Euro

PreSonus

„Sceptre S-6“

nicht bewertet

nicht bewertet

1.058 Euro

88 tools4music

Gehört und gemessen:
Wir empfehlen den Focal CMS-65 Nahfeldmonitor zum individuellen Probehören

PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
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KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS K
Instrumentenkabel aus tools 4 music 1.2015
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Cordial

CII 6 PP

4

3

15 Euro

Cordial

CSI 6 PP 175

2

11

28 Euro

IMG Stage Line

MCCN-600/SW

8

7

16 Euro

Monster Cable

„Performer 600 Inst 21“

11

11

49 Euro

Monster Cable

„Studio Pro 2000 Inst 21“

9

11

129 Euro

Musikhaus Thomann

„Pro Snake TPI-6“

10

9

6,90 Euro

Musikhaus Thomann

„The Sssnake IPP-1060“

12

10

3,50 Euro

Quiklok

„Vitamina C“

3

5

39 Euro

Quiklok

Standard Kabel S-204-6

6

6

12,90 Euro

Santo Angelo

„Killswitch Acoustic 20“

6

8

39,90 Euro

Sommer Cable

LXGV-0600-SW

1

11

27,90 Euro

Sommer Cable

XSTR-600

5

4

kein Angebot

Kabel im Belastungstest auf der
„Labor-Streckbank“

Großmembran-Mikrofone bis 400 Euro aus tools 4 music 3.2009

Gleich zwei Produkte von Røde setzten sich bei den Großmembranmikrofonen durch: im Bild das NT-2A

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

AKG

„Perception 420“

4

3

205 Euro

Audio-Technica

AT-4040

3

6

368 Euro

Audix

CX-112

9

9

329 Euro

JTS

JTS-1T

7

6

kein Angebot

MXL

SL-11

8

8

230 Euro

MXL

SL-51

5

5

222 Euro

Røde

NT-2A

2

1

329 Euro

Røde

NT-2000

1

2

424 Euro

Aktive 15-Zoll-PA-Subwoofer aus tools 4 music 6.2010

Zum wiederholten Mal kann sich ein
FBT-Produkt bei unseren Vergleichstests
durchsetzen: FBT „ProMaxX 15 Sa“

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

dBTechnologies

Sub 05 D

5

4

495 Euro

dBTechnologies

Sub-15 D

3

3

kein Angebot

FBT

„ProMaxX 15 SA“

1

11

1.049 Euro

IMG Stage Line

PSUB-215

4

4

1.149 Euro

RCF

Sub-705 AS

3

3

999 Euro

Voice Systems

„Impact SB-15“

6

6

kein Angebot

tools4music 89

KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUF
TIPP
Funksysteme mit Handheld-Sender aus tools 4 music 2.2011

Beachtliche Ausstattung: eW-500 G3 Empfänger
und Handsender mit 935er Kapsel

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

AKG

WMS-450

3

3

365 Euro

Sennheiser

eW-335

2

1

Sennheiser

eW-500-965

1

1

Shure

SLX-4

5

4

Shure

ULX-P4

4

5

889 Euro
(mit 935er Kapsel)

1.299 Euro
709 Euro
(mit SM-58 Kapsel)

775 Euro

Anmelde- und gebührenfreie Funksysteme für Gitarre und Bass aus tools 4 music 2.2012
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Line6
Sennheiser

„Relay G-50“

2

1

299 Euro

XSW-72

4

4

249 Euro

Sennheiser

ew 172 G3-1G8

11

2

550 Euro

Shure

PGX

3

3

kein Angebot

t.bone

TWS-16 PT

5

5

129 Euro

Gute Leistung zum
günstigen Preis
(auch für Bässe
empfehlenswert):
Shure PGX

Verkaufspreise (Paar)

Studio-Kopfhörer von 20 bis 190 Euro aus tools 4 music 2.2015
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise (Paar)

Audio-Technica

ATH M-50X

5

5

125 Euro

beyerdynamic

DT-770 Pro

1

1

135 Euro

beyerdynamic

DT-990 Pro 250 Ohm

3

4

148 Euro

IMG Stage Line

MD-6800

8

8

55 Euro

Sennheiser

HD-380 Pro

3

2

111 Euro

Sennheiser

HD-6 MIX

6

9

149 Euro

Shure

SRH-240A

12

12

54 Euro

Shure

SRH-840

2

2

138 Euro

Superlux

HD-681

9

7

19,90 Euro

Superlux

HD-668 b

7

6

29,90 Euro

Superlux

HD-669

10

10

29 Euro

t.bone

HD-990 D

13

13

26,90 Euro

t.bone

HD-880

11

11

24,90 Euro

Wir haben gemessen und im Vergleich
bewertet: Studio-Kopfhörer bis 190 Euro

Fieldrecorder aus tools 4 music 5.2014

Mit Akku-Laufzeiten von bis zu 40 Stunden
markieren die Olympus-Modelle LS-12 und -14
eine Bestmarke
90 tools4music

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Olympus
Olympus

LS-12

6

5

139 Euro

LS-14

5

4

175 Euro

Roland

R-26

4

6

459 Euro

Zoom

H4-N (SP)

3

3

199 Euro

Zoom

H-5

2

1

279 Euro

Zoom

H-6

1

2

329 Euro

PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
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USB-Audiointerfaces
mit 2 bis 20 Kanälen
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Bahnstr. 12 | 65205 Wiesbaden | Deutschland | Tel. +49 (0) 611 71580 | www.tascam.de
© 2015 TEAC Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Änderungen an Konstruktion und technischen Daten vorbehalten.

tools4music 91

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AUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KA
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
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PPS
Stagepianos bis 1.600 Euro aus tools 4 music 1.2011
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Kawai

MP-6

11

11

1.395 Euro

Kurzweil

SP-3X

3

2

kein Angebot

Yamaha

CP-50

2

3

1.111 Euro

Klingt gut, spielt sich gut: der
Testsieger Kawai MP-6

Aktive DI-Boxen aus tools 4 music 2.2010
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Behringer
Behringer

DI-20

3

2

23 Euro

„Ultra DI-100“

5

3

44 Euro
125 Euro

BSS

AR-133

11

1

Klark Teknik

DN-100

2

8

74 Euro

Millenium

DI-A

10

9

26 Euro

Millenium

DI-33

8

4

25 Euro

Palmer

PAN-02

5

5

59 Euro

Radial

J-48

9

9

195 Euro

Rolls

ADI-6

3

7

kein Angebot

Samson

s.direct

5

5

29 Euro

Der Evergreen unter
den DI-Boxen setzt sich
durch: BSS AR-133

Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone über 500 Euro (das Paar) aus tools 4 music 6.2008
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise (Paar)

AKG

C-451 B

5

4

777 Euro

Audix

M-1250

5

5

820 Euro

beyerdynamic

MC-930

3

3

790 Euro

Neumann

KM-184

1

1

999 Euro

Sennheiser

e-914

4

4

688 Euro

Shure

KSM-137

2

2

799 Euro

Qualität:
Neumann KM-184

Gebühren- und anmeldefreie Funkmikrofone für Gesang aus tools 4 music 5.2012

Preis-Leistungs-Sieger:
Sennheiser XSW 65

92 tools4music

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Audio-Technica

ATW-2120a

6

6

kein Angebot

IMG Stage Line

TXS-871 HT

4

4

kein Angebot

LD Systems

WS ECO 16

7

7

139 Euro

Sennheiser

ew 100-935 G3-1G8

11

2

649 Euro

Sennheiser

XSW 65

3

1

348 Euro

Sennheiser

ew 165 G3 E

2

3

769 Euro

Shure

PGX-24E/SM-58 (nicht mehr hergestellt)

4

4

kein Angebot

PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS
PS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPP
KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS KAUFTIPPS K
Kleinmembran-Kondensator-Mikrofone bis 500 Euro (das Paar) aus tools 4 music 5.2008
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise (Paar)

AKG

C-1000S Mk IV

6

7

300 Euro

Audix

ADX-51

6

11

460 Euro

beyerdynamic

MCE-530

13

12

185 Euro

IMG Stage Line

ECM-270

10

9

170 Euro

IMG Stage Line

ECM-285

10

7

146 Euro

JTS

NX-9

15

15

160 Euro

JTS

TX-9

15

15

kein Angebot

M-Audio

Pulsar II

10

13

kein Angebot

MXL

603 S RPR

6

6

198 Euro

Oktava

MK-012-01

5

5

299 Euro

Røde

NT-5

1

11

274 Euro

Røde

NT-55

2

2

689 Euro

Samson

CL-2

4

3

199 Euro

Shure

KSM-109

3

3

kein Angebot

t.bone

SC-180

9

9

kein Angebot

(nicht mehr hergestellt)

Testsieger zum BudgetPreis: das Røde NT-5

Aktive 12-Zoll-Boxen bis 500 Euro aus tools 4 music 6.2011

Günstige und gute 12-Zoll-Aktivbox:
Behringer B-812 Neo

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Behringer

B-812 Neo

11

11

345 Euro

IMG Stage Line

PAK-212 Mk II

5

2

369 Euro

Mackie

SRM-450 (V3)

2

5

498 Euro

Omnitronic

KPA-212A

6

6

296 Euro

Peavey

PR-12D

3

4

255 Euro

Yamaha

MSR-400

3

2

459 Euro

2-Kanal-Endstufen aus tools 4 music 1.2012
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

DAP

DSA-1000

3

2

365 Euro

DAP

„Palladium 1600“

7

4

349 Euro

Dynacord

SL-1800

1

1

698 Euro

IMG Stage Line

STA-260

5

4

435 Euro

Omnitronic

SMA-2000

7

6

310 Euro

Pronomic

TL-700

5

3

340 Euro

PSSO

HP-2400

3

6

625 Euro

QSC

GX-7

2

6

650 Euro

7,4 kg und trotzdem Leistung:
QSC GX-7

tools4music 93

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PPS
Bändchenmikrofone aus tools 4 music 4.2007

Das Samson VR-88 konnte sich den ersten Platz in beiden Wertungskategorien
sichern

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

beyerdynamic

M-130

6

7

469 Euro

CAD

„Trion 7000“

5

3

289 Euro

Crowley & Tripp

„Naked Eye“

3

7

kein Angebot

(wird nicht mehr hergestellt)

Royer Labs

R-121

2

2

1.579 Euro

Samson

VR-88

1

11

222 Euro

Sontronic

„Sigma“

3

6

619 Euro

t.bone

RB-100

8

5

kein Angebot

t.bone

RB-500

9

9

99 Euro

t.bone

RM-700

7

3

99 Euro

Bühnenverstärker für akustische Gitarren aus tools 4 music 3.2010
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Behringer

ACX-450

4

4

211 Euro

Ibanez

„Troubadour T-20“

3

2

kein Angebot

Kustom

„Sienna 65“

2

2

259 Euro

Marshall

AS-50 D

1

1

333 Euro

Mit deutlichem Vorsprung in beiden
Wertungen: Marshall AS-50 D

PA-Endstufen bis 1.200 Euro aus tools 4 music 3.2011
Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

DAP

Stage Amp 4.4

11

11

959 Euro

Electro-Voice

Q-1212

2

2

829 Euro

LD Systems

SP-1800

5

4

879 Euro

Peavey

CS-4000

6

6

kein Angebot

Peavey

PV-3800

8

7

kein Angebot

Phonic

XP-5000

3

3

kein Angebot

RAM Audio

RX-3000

3

3

kein Angebot

Yorkville

AP-4040

8

8

kein Angebot

Neuer Spitzenreiter bei den Endstufen bis
1.200 Euro: DAP Audio Stage AMP 4.4

Stereomikrofone aus tools 4 music 5.2010

Das Røde NT-4
wird doppelter
Testsieger bei den
Stereomikrofonen

94 tools4music

Hersteller

Modell

Performance (Rang)

Preis/Leistung

Verkaufspreise

Audio-Technica

AT-8022

2

3

449 Euro

Audio-Technica

BP-4025

4

5

529 Euro

beyerdynamic

MCE-72

5

4

229 Euro

beyerdynamic

MCE-82

2

2

369 Euro

MXL

V-67Q

6

7

ein Angebot

Røde

NT-4

1

11

499 Euro

t.bone

ST-1000 (wird nicht mehr hergestellt)

7

6

kein Angebot

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PRAXIS ■ ■ ■

Musik-Streaming-Anbieter im Vergleich
Von Markus Galla

Zwar fegten sie nicht wie ein Tornado durch die Musiklandschaft,
trotzdem wird sich so mancher Inhaber umfangreicher Platten- oder
CD-Sammlungen angesichts der Audio-Streaming-Abos verwundert
die Augen reiben. Niedergang der Musikkultur? Ausbeutung von
Künstlern? Umsatzeinbruch bei Labels? Kapitalismus in Reinkultur?
Nicht alle Fragen lassen sich in der gebotenen Kürze beantworten,
dennoch möchte ich hier die Thematik aufgreifen und die wichtigsten Anbieter vergleichend gegenüberstellen.
Drehen wir die Zeit einige Jahrzehnte zurück und betrachten den
Musikkonsumenten vergangener
Tage. Die Musik kam aus dem
Radio, aus dem Fernsehen, von
Schallplatte oder Audio-Kassette.

96 tools4music

Bevorzugte er eine musikalische
Richtung mit den entsprechenden
Künstlern, entstand mit der Zeit
eine kleine Sammlung musikalischer Vorlieben. Die Langspielplatte
kostete 20 bis 30 DM und wies ein

Cover aus farbig bedruckter Pappe
auf. Innen fand sich neben der sorgsam verpackten Schallplatte in der
Regel noch ein Inlay oder gar ein
vielseitiges und vielfarbiges Booklet. Wie oft ich zu dieser Zeit das
Booklet von Springsteens Live-Box
„1975-1985“ beim Hören ehrfürchtig in der Hand gehalten habe ...
Das erste Heavy-Metal-Album war
„Piece Of Mind“ und der in der
Gummizelle angekettete Eddie
sprang förmlich aus dem Cover.
Musikhören war immer auch ein
haptisches Erlebnis – für alle Beteiligten. Öfter habe ich ein Album
nur aufgrund des interessanten
Plattencovers gekauft (beispielsweise das Marillion Live-Album

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nuPro® Aktiv-Standboxen

„Real To Reel“). Der Nachteil der
schwarzen Scheiben bestand im
unweigerlichen Verschleiß bei der
Nutzung. Als Jugendlicher habe ich
mir mit dem Überspielen auf
Audio-Kassette beholfen, was praktisch war, weil einerseits der Verschleiß ungleich geringer war und
darüber hinaus Sony mit dem
Walkman die wohl segensreichste
Erfindung vor dem iPod bereitstellte. Mit Dire Straits „Brothers in
Arms“ kam sie dann, die digitale
Zukunft. Und genau dieses Album
war das erste doppelte Album in
meinem Besitz. Die Schallplatte
wurde durch die CD ersetzt, der
Walkman durch den Discman. Erneut freute sich die Musikindustrie,
die nicht müde wurde, den Musikliebhabern von digitalem Wohlklang und unvergleichlicher AudioQualität zu erzählen und davon
profitierte, dass viele LPs auf Flohmärkten und Plattenbörsen verramscht und nun durch CDs ersetzt wurden.
Doch … nun gab es keinen Verschleiß mehr und mit den ersten
CD-Brennern wurden die CDs
sogar kopiert. Also wurde eine neue
Einnahmequelle geboren: das ReMastering. Mit immer neuen Verfahren und der SACD, die 1999 von
Sony und Philips ins Leben gerufen
wurde (und die man 2007 als Fehlschlag wieder beerdigte), sollte ein
vermeintlich besseres Format den
Markt „beflügeln“, bei hohen Investitionen für neue Abspielgeräte.
Aber die Verbraucher machten
nicht mit. Sie erfreuten sich stattdessen am MPEG I Layer 3 Format,
auch bekannt als MP3, welches
dazu ansetzte, die CD zu beerben.
Die Möglichkeit, Musik digital über
das Internet zu verbreiten, nutzten
Raubkopierer wie Konsumenten
(große Schnittmenge) so ausgiebig, dass den Plattenbossen vor
Schreck die Farbe aus dem Gesicht
gewichen sein muss. Die Website
mp3.com bot dem Liebhaber von
Independent Music freie Downloads (damals bezeichnete man
damit noch Musik, die von den
Plattenfirmen als zu schlecht abgelehnt oder kommerziell wenig lukrativ eingeschätzt wurde). Napster
erschien 1999 zeitgleich mit der
SACD auf der Bildfläche.

Der Kampf zwischen hochaufgelöster und dynamischer Musik auf
teurer SACD und datenreduzierter,
dafür kostenloser Musik aus dem
Internet wurde zugunsten von
Napster und MP3 entschieden. Der
Konsument investierte das Geld
lieber in die steigenden Telefonrechnungen – man erinnere sich
an die ersten Modems (mit Telefonhörer) und Boris Becker, der für
AOL öffentlich bekannte: „Ich bin
drin!“ Mehrere Gerichtsverhandlungen später, angeführt von Bands
und Musikern wie Metallica und Dr.
Dre sowie der plötzlich nicht mehr
ganz so mächtigen Musikindustrie,
musste Napster 2001 seine Pforten
schließen. Der Trend allerdings war
nicht mehr zu stoppen. Insbesondere deshalb nicht, weil Apple im
gleichen Jahr den ersten iPod vorstellte, der es zum ersten Mal dem
Benutzer ermöglichte, seine ganze
Musiksammlung immer und überall bei sich zu tragen. Mit iTunes lieferte Apple die passende Software
zum „Rippen“ (und Kopieren) der
Musik.
Die schwindenden Einnahmen der
Plattenindustrie nutzte Steve Jobs
dann geschickt, um sein neues und
dem Zeitgeist entsprechendes Vertriebskonzept für Musik vorzustellen: den iTunes Store. Musik sollte
von nun an in einem datenreduzierten Format (AAC: Advanced
Audio Codec) legal online vertrieben und verkauft werden. Den um
Gewinne ringenden Plattenbossen
blieb nichts anderes übrig, als das
Preismodell von Apple zu akzeptieren und „mitzulaufen“. Steve Jobs
landete vielleicht den größten
Coup der Musikgeschichte und dieser Trend war durch nichts und
niemanden mehr aufzuhalten. Andere zogen nach und mit Amazon
teilte Apple schließlich den Markt
auf. Die CD verlor durch dieses Vertriebsmodell immer mehr an Bedeutung. 2013 vermeldete Apple
schließlich 25 Billionen verkaufte
Songs. Nicht nur die sofortige Verfügbarkeit von Musik, sondern vor
allem die Preispolitik Apples machte einen Großteil der Attraktivität
aus. Für 9,99 Euro konnte ein ganzes Album heruntergeladen werden, ab 69 Cent ein einzelner Song.
Nachdem Apple dann zum Schre-

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PRAXIS ■ ■ ■

Drei kostenlose Probemonate, danach kostet das Angebot 9,99 im Monat: Überraschend günstig ist der Preis für die Familien-Mitgliedschaft – 14,99 Euro im Monat kostet das Angebot für eine sechsköpfige Familie

30 Tage Probephase: „Deezer“ kostet ebenfalls 9,99 Euro im Monat

cken der Musikindustrie noch den
Kopierschutz Fairplay hat fallenlassen und der Kunde nun die Wahl
hatte, für einige Cent mehr seine
Songs ohne Kopierschutz und
damit auch für Abspielgeräte abseits des Apple Universums verfügbar zu haben, war das Schicksal der
CD endgültig besiegelt. Der Rest ist
Geschichte (zumindest, wenn für
den Musikliebhaber komprimierte
Audio-Files keine qualitativen Einbußen beim Hörerlebnis bedeuten,
die Redaktion).
Übrigens: Das Radio als wohl ältester Musikverbreiter bekam in den
1990er Jahren ebenfalls Konkurrenz durch das Internet. Das Internetradio bot, zunächst mit sehr
bescheidener Qualität, eine Alternative zum UKW-Funkempfänger.
Mit DSL und Internet-Flatrate kam

98 tools4music

nun auch die Sternstunde des Internetradios und damit des Musikstreamings. Was lag da näher, als
Musik „on demand“ per Streaming
anzubieten? 2005 startete mit MySpace die erste MusikstreamingPlattform, die sich gezielt an Musiker ohne Plattenvertrag wandte, die
dort ihre Musik zum Streaming anbieten konnten – gepaart mit vielen
Hintergrundinformationen, Bildern
und Tour-Infos. Selbst bereits etablierte Musiker entdeckten daraufhin
die schöne neue Internetwelt und
nutzten MySpace zur eigenen Präsentation.
Die A&R-Beschäftigten der Plattenfirmen wurden immer öfter auf MySpace gesichtet und mit YouTube
stand schon eine Video-Plattform
in den Startlöchern, die sich ebenfalls gut für Musiker als Sprung-

brett und Werbemittel eignete. „PirateBay“ und andere Torrent-Websites ermöglichten es durch IndexDienste, neueste und teils sogar
noch unveröffentlichte „geleakte“
Alben in Sekundenschnelle herunterzuladen. Erst 2009 setzte die
schwedische Gerichtsbarkeit dem
Treiben von „PirateBay“ ein Ende
und mit „Spotify“ füllte ein junger
Streaming-Anbieter die entstandene Lücke. Das Modell: Der Nutzer
streamt Musik aus einem riesigen
Musikkatalog, der von den großen
Plattenfirmen zur Verfügung gestellt wird. Für den Nutzer bleibt
das Angebot durch Werbefinanzierung zunächst kostenlos.
Nach drei bis vier Songs muss er
sich dafür einen Werbespot anhören und im Client werden Werbefenster eingeblendet. Als Alternative
zu den „Freemium“-Angeboten gibt
es ein kostenpflichtiges Abo-Angebot ohne Werbung, Zeit- oder BitRaten-Beschränkung und mit der
Möglichkeit, Musik offline auf Mobilgeräten zu hören. Die Rechnung
geht auf – Streaming-Dienste sprießen wie Pilze aus dem Boden. Ein
Grund könnte für Deutschland in
den anhaltenden Streitigkeiten zwischen der GEMA und YouTube liegen, die dafür sorgen, dass viele in
anderen Ländern offiziell per YouTube erhältliche Titel in Deutschland nicht angehört/-gesehen werden können. Weltweit gibt es mittlerweile eine große Anzahl an
Streaming-Diensten, die zu Preisen
von knapp 5 Euro bis 19,99 Euro
Musik rund um die Uhr bieten.

Streaming-Anbieter
Die Kosten gestalten sich bei den
Anbietern ähnlich, sodass sich der
Musikkonsument selten aufgrund
des Preises entscheidet. Im Schnitt
liegen die Preise für ein Abo bei
9,99 Euro im Monat. Bei den meisten Anbietern kann dafür monatlich unbegrenzt Musik konsumiert
und auf stationären wie mobilen
Plattformen abgespielt werden. Dafür bekommt man je nach Streaming-Dienst unbegrenzten Zugriff
auf etwa 20 bis 30 Millionen Titel.
Zahlen, die verlockend sind. Aber
lohnt sich die Geldausgabe? Immerhin kommen im Schnitt 120

Streaming nicht entgehen lassen
würde, war klar. Nach der Übernahme von Beats Music von Dr. Dre
und Jimmy Lovine, Toningenieur
und Produzent vieler Klassiker der
Rockgeschichte, war es nur eine
Frage der Zeit, bis Apple den
Streaming-Dienst in sein eigenes
iTunes-Angebot integrieren würde.
Der Startschuss für Apple Music
fiel am 30. Juni 2015. Apple bietet
drei kostenlose Probemonate, danach kostet das Angebot 9,99 im
Monat. Überraschend günstig ist
der Preis für die Familien-Mitgliedschaft: Für nur 14,99 Euro können
sechs Familienmitglieder das Angebot in Anspruch nehmen. Das ist
deutlich günstiger als bei der Konkurrenz. Integriert ist Apple Music
wie zu erwarten in iTunes, welches
für Apple User (egal ob iOS oder
MacOS X) sowieso die Schaltzen„Apple Music“
Dass Apple sich den Streaming- trale für Musik darstellt. Die VerMarkt für Musik nach seinem er- knüpfung ist dabei so geschickt
folgreichen Einstieg in das Video- gewählt, dass in der eigenen MusikEuro pro Jahr an Abo-Gebühren
zustande. Die Zeitschrift Chip
(www.chip.de) hat recherchiert,
dass 65 % der Deutschen im Jahr
2013 überhaupt keine Musik gekauft haben und diejenigen, die gekauft haben, dafür im Schnitt 56
Euro investierten. US-Amerikaner
investierten laut Chip 105 US Dollar in Musik, die Hälfte davon allerdings in Konzerte. Im Vergleich zu
den 120 Euro für ein StreamingAngebot erscheint der Preis also
nicht als „Schnäppchen“. Dennoch
geht für Apple & Co die Rechnung
auf – die Abo-Zahlen steigen. Aus
diesem Grund stelle ich anbei die
wichtigsten Streaming-Anbieter im
Überblick vor (entsprechende Vergleiche hat auch die Stiftung Warentest durchgeführt).

bibliothek die übernommenen
Streaming-Alben und Singles gar
nicht weiter auffallen. Befindet sich
die Musik dank iTunes Match ohnehin in der Cloud, lässt sich gar
nicht mehr unterscheiden, was
nun gekaufte und was gestreamte
Alben sind. Diese Unterscheidung
ist allerdings wichtig, denn alle
Streaming-Inhalte sind, wahrscheinlich auf Druck der Urheber
und Rechte-Inhaber, mit Fairplay
geschützt. Sie lassen sich somit
weder in ein MP3-File kodieren
noch außerhalb des Apple-Universums abspielen oder auf CD brennen. Mit der gekauften oder selbst
hochgeladenen Musik von CD ist
das natürlich weiterhin möglich.
Ein kleiner Test, den ich sofort
nach dem Start von Apple Music
durchgeführt habe, zeigt, dass
Apple gut über Audio-Besitz und
Audio-Nutzung „Buch führt“. Playlists gehören wie bei allen anderen
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PRAXIS ■ ■ ■

Einst von der Musikindustrie gefürchtet, ist von „Napster“ nur der Name geblieben: Das Napster-Angebot teilt sich in die Musik-Flatrate für 7,95 Euro monatlich und die Musik-Flatrate plus Mobile für 9,95 Euro monatlich

Browser. Für fast alle Endgeräte
gibt es Apps, die jedoch nur bei Abschluss des Premium-Abos nutzbar
sind. Eine Besonderheit von „Deezer“ besteht darin, dass mit Herstellern von hochwertigen HiFi-Produkten kooperiert wird und
somit „Deezer“ nahtlos in diese
Produkte zu integrieren ist. Besonders Hi-Fi-Enthusiasten sollten
sich deshalb „Deezer“ genauer anschauen. Mit Auto-Herstellern besteht ebenfalls eine Kooperation,
sodass Deezer sogar in manchen
Autos mit den dort integrierten
Multimedia-Systemen nutzbar gemacht werden kann. Kooperationen existieren derzeit mit Fiat,
Jeep, BMW und Mini. Außerdem
integrieren alle namhaften TV-Hersteller „Deezer“ in ihre Fernseher.
„Deezer“ kostet ebenfalls 9,99 Euro
im Monat, möchte man das Premium-Angebot ohne Werbung und
mit unbegrenztem Streaming sowie der Möglichkeit zum OfflineHören nutzen. 30 Tage gibt es zum
Testen gratis.

„Napster“

Das Spotify-Basis-Angebot ist kostenfrei und werbefinanziert – wer darauf verzichten kann (hohe Nerverei) und auch offline hören
möchte, schließt ein monatlich kündbares Abo für 9,99 Euro/Monat ab

ist die Rubrik „Für Dich“, in der
dem Nutzer auf Basis der Auswertung des eigenen Hörverhaltens
Musik vorgeschlagen wird. Das ist
die meiste Zeit über erstaunlich
treffsicher und lädt dazu ein, neue
Musik zu entdecken. Der „Beats 1“Radiosender stellt von DJs generierte Playlists rund um die Uhr zur
Verfügung und Apple verspricht,
reichlich „Indie Musik“ einzustreuen, was auch immer Apple darunter versteht und wie auch
immer diese ausgewählt wird. Es
gibt sogar personalisierte Radiostationen, die ich „Beats 1“ vorziehe.
Mit iTunes „Connect“ führt Apple
einen Teil von „Ping“, dem ehemaligen Social Networking Dienst von
iTunes, wieder ein. Künstler können hier in Kontakt mit ihren Fans

100 tools4music

treten. Aktuell wird der Dienst nur
spärlich genutzt. Schön ist, dass
das Abo ebenso iTunes „Match“
umfasst und es mir ermöglicht, eigene Songs hochzuladen und in
das Streaming-Angebot zu integrieren.
Ab Herbst ist Apple Music im mobilen Sektor nicht mehr auf iOS
und MacOS X beschränkt, sondern
genauso auf Android Devices und
Windows verfügbar.

„Deezer“
Dieser Dienst bietet mit fast 35 Millionen verfügbarer Songs eine riesige
Musikauswahl. Die Bedingungen
und Features gestalten sich ähnlich
wie bei „Spotify“. Hinzu kommt
personalisiertes Radio. „Deezer“
funktioniert per Client und im

An den Filesharing-Giganten erinnert lediglich der populäre Name.
Das Napster-Angebot teilt sich in
die Musik-Flatrate für 7,95 Euro
monatlich und Musik-Flatrate plus
Mobile für 9,95 Euro monatlich.
Auch „Napster“ unterstützt wie
„Deezer“ viele Endgeräte und arbeitet mit Kfz- sowie Hi-Fi-Herstellern zusammen. Dafür bekommt
man Zugang zu 30 Millionen Songs
und Hörbüchern. Beim Blick auf
die Website und die „Firmeninfo“
wird deutlich, dass Napster zum
US-amerikanischen StreamingDienst „Rhapsody“ gehört.
Anders als bei den Mitbewerbern
bietet „Napster“ keinen kostenlosen werbefinanzierten Zugang. Wer
einen mobilen Zugang nicht benötigt, kommt mit der Musik-Flatrate
günstiger ans Ziel. „Napster“ bietet
darüber hinaus eine Musikredaktion, die neue Musik auswählt und
für die Hörer zusammenstellt. Mit
MTV Mobile powered by „Napster“
bieten MTV und „Napster“ gemeinsam Mobilfunktarife an, in denen
die „Napster“ Musik-Flatrate bereits enthalten ist.

grieren und steht dann ebenfalls
Mit „Base“ (ehemals E-Plus), „Sim- „Google Play Music“
yo“ und „Simfinity“ bestehen eben- Natürlich darf Google im bunten online zur Verfügung. Ein Grund,
falls Kooperationen.
Reigen der Anbieter nicht fehlen. warum es die App für iOS und AnGoogle bietet mit „Google Play droid gibt.
Music“ 30 Millionen Songs plus Vi„Spotify“
Beim Aufruf der „Spotify“-Website deos zu einem Preis von (wer hätte Amazon „Prime Music“
wird man gleich zur kostenlosen das gedacht?) 9,99 Euro monatlich. Außerdem hat das Angebot des OnRegistrierung „animiert“. Weitere Hier sind wiederum die ersten 30 line-Giganten „geöffnet“. Amazon
Informationen zum Dienst fehlen. Tage kostenlos. Personalisiertes hat Erfahrung mit dem Streaming
Wer es sich einfach machen möch- Radio gehört zum guten Ton ge- von Filmen und Serien und baut
te, registriert sich mit seinem be- nauso wie der mobile Zugang. Weil darauf auf. Für 49 Euro im Jahr bestehenden Facebook-Account, was dem direkten Mitbewerber Apple kommt man kostenlosen Prezwar in Mode ist und einfach von etwas entgegengesetzt werden soll mium-Versand ebenso wie eine
der Hand geht, hinsichtlich des Da- und versucht wird, auch User von Film-Flatrate und Zugriff auf den
tenschutzes aber nicht unbedenk- iTunes auf die eigene Seite zu zie- E-Book-Verleih. Amazon wird also
lich ist. Nach der Registrierung hen, lässt sich die iTunes Biblio- „Prime Music“ starten, um seinen
und Anmeldung liest man „Danke, thek in Google Play Music inte- Teil vom „Kuchen“ abzuschneiden.
dass Du Spotify heruntergeladen
hast“ und tatsächlich wurde bereits
automatisch ein Download des
Spotify-Clients initiiert (Achtung:
Nicht den Zurück-Button des
Browsers betätigen! Der Download
startet bei jedem Betreten der
Startseite erneut.). Nach der Installation des Client, dessen Start und
der Anmeldung besteht sofortiger
Zugriff auf das „Spotify“-Repertoire, das aus rund 20 Millionen
Songs besteht. Das Angebot ist kostenfrei und werbefinanziert. Wer
darauf lieber verzichtet, weil er
durch die Werbung genervt ist und
zudem offline hören möchte,
schließt ein monatlich kündbares
Abo für 9,99 Euro/Monat ab. Dafür
wird bessere Klangqualität zur Ver„Google Play Music“ bietet 30 Millionen Songs plus Videos zu einem Preis von 9,99 Euro monatlich – auch hier sind die ersten 30
fügung gestellt, zudem besteht die
Tage kostenlos
Möglichkeit, beliebig in Alben und
Playlists hin- und herzuspringen
und jeden Song sofort und ohne
Werbung abzuspielen. Drei Monate
Premium für 99 Cent sind als Probezeit deklariert, danach startet das
Abo. Familienkonten können zu
einem um 50 % reduzierten Preis
angelegt werden.
Das klingt zunächst verlockend,
kostet aber bei einer dreiköpfigen
Familie mit drei Accounts rund 20
Euro. Das Angebot bei „Spotify“ ist
vielfältig. Im Client ist es möglich,
lokale Dateien hinzuzufügen, die
mit der Anwendung auf Mobilgeräten synchronisiert werden können.
Auch Internet-Radio, sortiert nach
Genres, hat „Spotify“ im Programm. Über einen Web-Player
können sich „Spotify“-Mitglieder
Musik ohne installierten Client anDer „Online-Riese“ möchte sich mit Amazon „Prime Music“ den „All-Inklusive-Audio-Abo-Markt“ (was für eine Wortschöpfung, die
Redaktion) nicht entgehen lassen
hören.

tools4music 101

PRAXIS ■ ■ ■

Streaming – für wen?

Und die Moral?

Gelegenheitshörer oder Menschen
mit einem sehr auf einzelne Künstler fokussierten Musikgeschmack
sollten um das Streaming-Abo
einen Bogen machen. Hier bietet
sich entweder das werbefinanzierte, aber dafür kostenlose „Spotify“ an oder kostenloses Internetradio. Auch auf YouTube finden
sich zum Hören von bekannten
Künstlern Playlists (sofern sie
nicht aufgrund des GEMA-Streits
gesperrt sind). Des Weiteren ist
„VEVO“ eine gute Anlaufstelle für
Gelegenheitshörer. Wer hingegen
gerne und viel Musik hört und darüber hinaus ständig auf der Suche
nach neuer Musik ist, sollte sich
einen Anbieter auswählen und dessen kostenlosen Probemonat (im
Fall von Apple Music drei Probemonate) wählen.
Übrigens: Nichts hindert daran, sofort nach dem Registrieren für den
Probemonat gleich die Kündigung
hinterher zu schieben. Nutzt jemand die Probezeiten geschickt
aus, kommt er bei den oben genannten Anbietern auf sieben Monate kostenlosen Streaming-Musikgenuss und kann ganz nebenbei
testen, welcher Anbieter am besten
den eigenen Anforderungen genügt.
Die Unterschiede sind gering, dennoch stechen einige Anbieter
heraus: „Deezer“ mit seiner umfassenden Unterstützung von Hardware, außerdem Apple mit seinem Familientarif und der guten
iTunes-Integration sowie der fast
schon erschreckend guten Analyse
individueller Hörgewohnheiten
und der darauf basierenden personalisierten Playlist.

Wer beim Streaming aufgrund der
Berichterstattung in der Presse
moralische Bedenken hat (Stichwort: niedrige Beteiligung der
Künstler), dem sei gesagt, dass die
Zeiten für Musikschaffende nie so
gut waren wie heute. Vor nicht einmal 30 Jahren hätten viele der
heute bekannten Künstler keinen
Plattenvertrag bekommen und ihre
Musik wäre ungehört geblieben. Im
Radio wurde nur gespielt, was die
Plattenfirmen diktierten. Das Internet hat all das verändert – für Konsumenten und Musiker.

INFOS

UND

Wer hingegen seine Musik bei iTunes & Co selbst verkauft oder gar
zum Streaming anbietet, ist direkt
und ohne Umwege am Umsatz beteiligt und steckt zwischen 70 %
(„Deezer“, „Spotify“) und 73 %
(„Apple Music“) in die eigene Tasche. Wenn es letztlich klappt, sich
im Wust der 30 Millionen Songs
durchzusetzen. Wer viel live spielt
und sich eine treue Fangemeinde
aufgebaut hat, darf auf Klicks hoffen. Bei der Nutzung vieler Kanäle
(Streaming, Online-Verkauf, CDKleinauflagen, YouTube) und falls
darüber hinaus die eigenen YouTube-Videos für WerbeeinblendunDie „Produktionsmittel“ liegen nun gen freigeschaltet werden, lassen
beim Musiker, nicht mehr bei eini- sich durchaus nennenswerte Eingen wenigen Monopolisten. Heute nahmen erzielen.
kann jeder Musik produzieren und
sich präsentieren. Mit einigen we- Das große Jammern erheben vernigen Handgriffen und für wenig mehrt etablierte Künstler: Taylor
Geld steht die eigene Musik inner- Swift, die erfolgreich die Ausschüthalb weniger Tage weltweit in den tung von Tantiemen an Künstler
virtuellen Schaufenstern und bei während der dreimonatigen Appleallen Streaming-Anbietern. Um die Music-Probezeit durchgedrückt hat
Promotion muss sich der Künstler und immer wieder gegen Streamallerdings selbst kümmern. Der ing-Dienste wettert, steht auf Platz 8
von vielen ersehnte „Plattenver- der Forbes-Liste der bestverdienentrag“ bedeutet dazu im Vergleich den Stars und gilt als bestbezahlteste
nicht den Hauptgewinn in der Ver- Sängerin. Laut Forbes hat sie 2015
marktungs-Lotterie. Schließlich bereits 80 Millionen US-Dollar ververdient erst einmal die Platten- dient. Nicht schlecht für eine angebfirma, die aus den Verkaufserlösen lich unterbezahlte 25-Jährige. Bei
die Promotion und die Produktion Indie-Musikern sind hingegen Apple
& Co sehr beliebt, sie strömen gerabezahlen muss.
Hier liegt denn auch der Hase im dezu auf die Streaming- und VerPfeffer, wenn gewettert wird, dass kaufsplattformen.
Streaming zu wenig einbringe. Die Streaming ist das All-In-Radio des
Erlöse aus dem Streaming gehen 21. Jahrhundert. Niemand wird alzunächst an Plattenfirmen und lerdings daran gehindert, Musik,
Verwertungsgesellschaften – die die gefällt, tatsächlich zu kaufen –
Künstler werden auf Grundlage der auf CD oder sogar Schallplatte,
dort geschlossenen Verträge be- denn letztere gibt es, allen Widrigkeiten zum Trotz, noch immer. ■
zahlt.

QUELLENANGABEN

www.chip.de/news/Apple-Music-Lohnt-sich-das-Streaming-nur-fuer-Apple_80718296.html
https://musicbusinessresearch.wordpress.com/2015/07/13/music-streaming-revisited-the-superstars-music-streaming-income
www.forbes.com/profile/taylor-swift
http://consequenceofsound.net/2015/03/streaming-music-services-made-more-money-than-cd-sales-for-the-first-time-ever/
www.cnet.com/news/streaming-music-drowns-out-us-cd-sales-for-the-first-time
Anm.: Alle Infos zu den Streaming-Angeboten stammen von der Website des jeweiligen Anbieters.

102 tools4music

PRAXIS ■ ■ ■

Drahtlos
auf der Bühne

Drahtlos
Von Frank Pieper

Änderungen ab 2016

Jahreswechsel 2015/2016 – knallende Sektkorken, Konfetti-Parade, Feierlaune. Wie jedes Jahr ist
das Feuerwerk schnell vorbei und die Party wird vom Alltag abgelöst. Bei diesem Jahreswechsel gilt
das leider auch für die Ära der Verfügung „91/2005“. Mit jener amtlichen Bekanntmachung erteilte
die Bundesnetzagentur im Jahre 2005 einst die Freigabe der UHF-Frequenzen 790 bis 814 und 833
bis 862 MHz, die es Musikern und Dienstleistern der Veranstaltungstechnik gestattete, in diesen
Bereichen drahtlose Mikrofone, Instrumentensender und In-Ear-Systeme kosten- und anmeldefrei
einzusetzen. Damit ist jetzt Schluss. Viele Beteiligte müssen sich umorientieren, im Frequenzspektrum enger zusammenrücken und eventuell künftig mit Kosten für Lizenzen rechnen.

104 tools4music

Dass in der Silvesternacht alle noch
auf den alten Frequenzen arbeitenden Drahtlos-Anlagen um Mitternacht pflichtschuldigst abgeschaltet wurden, ist unwahrscheinlich.
Unbekannt ist ferner, ob in jener
Nacht bereits Bundesnetzagenten
auf der Suche nach Drahtlos-Sündern fündig wurden.
Tatsache dagegen ist, dass das sogenannte D-Band, also der Frequenzbereich von 790 bis 822 MHz, ab
2016 ausschließlich der Mobilfunkbranche vorbehalten bleibt. Gleiches gilt für Teile des E-Bandes,
hier sind es die Frequenzen 833 bis
862 MHz, welche von „Sekundärnutzern“, also Musikern und Veranstaltungstechnik, nicht mehr belegt
werden dürfen. Die Hintergründe
für diese Umstellungen sind klar
und in den letzten Wochen und
Monaten immer wieder durch die
Medien gegangen. Die Mobilfunkbranche möchte flächendeckend
schnelle drahtlose Internet-Verbindungen vornehmlich für mobile
Tablet-Computer und Smartphones
etablieren. Dieser als „Long Term
Evaluation“ (LTE oder 4G) bezeichnete Mobilfunkstandard benötigt
Bandbreiten im UHF-Bereich.
Im Zuge einer Auktion seitens der
Bundesnetzagentur wurden die
Nutzungsrechte für die erforderlichen Frequenzbereiche im Jahre
2010 versteigert und der Ausbau begann. Bis 2016 galt eine Übergangsregelung, doch das sukzessive in
Betrieb genommene LTE-Netz
sorgte für mehr und mehr unberechenbare Störungen beim WirelessBetrieb, sodass professionelle, auf
Zuverlässigkeit ihrer Funkstrecken
angewiesene Anwender schon lange
in andere, vermeintlich sichere Frequenz-Regionen abgewandert sind.
Mit dem Jahreswechsel 2015/2016
müssen letztendlich alle hier noch
Verbliebenen die Segel streichen.
Nur im Rahmen sogenannter „optionaler Zusatzkapazitäten“ (OZK,
siehe Info-Box) ist eine eingeschränkte kostenpflichtige Nutzung
bis Ende 2017 möglich. Alle anderen handeln bei sogenannter kostenloser Sekundärnutzung der
genannten Frequenzen illegal und
können – so sie erwischt werden –

mit Geldbußen und Beschlagnah- ISM-Frequenzen einstellbar. ISM
me der Geräte bestraft werden.
steht für „Industrial Scientific and
Medical“ und bezeichnet mehrere
Frequenzbänder, die eigentlich für
Mut zur Lücke
Trotz alledem ist im 800-MHz-Be- den Einsatz industrieller, medizinireich nicht alles verloren. Per Verfü- scher und wissenschaftlicher Gerätgung „02/2015“ hat die Bundes- schaften vorgesehen sind und deren
netzagentur die sogenannte „Mitten- Nutzung jedermann erlaubt ist.
lücke“, einen 9 MHz breiten Korri- Im UHF-Bereich ist das ISM-Band
dor zwischen 823 und 832 MHz, zur lediglich 2 MHz breit und erstreckt
allgemeinen kostenfreien Nutzung sich von 863 bis 865 MHz. Wegen
freigegeben. Wessen drahtloses Mi- der allgemeinen Freigabe tummeln
krofon im E-Band sendet, der sollte sich hier nicht nur Musiker mit
einmal nachschauen, ob dieses nicht Funkmikrofonen und In-Ear-Strezumindest einen Teil des genannten cken, sondern auch Anwender von
Frequenzbereiches abdeckt. Ist das Babyfonen, drahtlosen Kopfhörern
der Fall, lässt sich das Equipment und den diversen Funk-Spielzeugen
dort legal weiterbetreiben. Geräte, (Stichwort: Drohnen >>> sehr podie ausschließlich das D-Band (790 pulärer und expandierender Markt).
bis 822 MHz) nutzen, haben hingeDementsprechend ist es um die Zugen ausgedient.
Somit bleibt meist nur der bittere verlässigkeit einer Funkstrecke in
Gang in die Elektroschrott-Entsor- diesem Frequenzbereich nicht begung. Der Wechsel in einen anderen, sonders gut bestellt, vor allem nicht
legalen Frequenzbereich durch Aus- in Ballungsgebieten. Erschwerend
tausch der Quarze und Modifikation wirkt sich dort die Intermoduder Software durch qualifiziertes lations-Problematik aus (mehrere
Personal klappt nur bei einigen we- gleichzeitig und nahe beieinander
nigen Markengeräten (nähere Infor- betriebene Sender beeinflussen sich
mationen dazu finden sich bei den gegenseitig und erzeugen StörträHerstellern). Ob sich der Umbau der ger), die die Anzahl der gleichzeitig
üblicherweise schon älteren Geräte störungsfrei betreibbaren Funkstrewirtschaftlich rechnet, muss im Ein- cken in dem schmalen Frequenzzelfall geklärt, darf aber in den meis- Korridor auf vier limitiert. Professionelles Arbeiten in der Veranstalten Fällen bezweifelt werden.
tungstechnik ist auf diesen FreHäufig sind bei E-Band-Geräten am quenzen nicht möglich. Aus Sicht
oberen Ende der Frequenz-Skala des semiprofessionellen Musikers
zusätzlich noch die sogenannten hingegen spricht zunächst nichts

Warum die Mittenlücke „Mittenlücke“ heißt
Internet-Verbindungen funktionieren prinzipiell in zwei Richtungen, jeder Teilnehmer ist Sender und Empfänger
zugleich. Drahtlose LTE- oder 4G-Verbindungen arbeiten künftig in vier UHF-Bereichen: Von 703 und 733 sowie
790 und 822 MHz erstrecken sich Downlinks, über die das Herunterladen von Daten vom Provider zum Teilnehmer
abgewickelt wird. Die Uplink-Gegenrichtung zum Abrufen und Hochladen findet zwischen 758 bis 788 und 832
bis 862 MHz statt. Dazwischen befinden sich die sogenannten „Mittenlücken“. Im E-Band ist dies der 9 MHz breite
Bereich von 823 bis 832 MHz, der bei der Frequenz-Neuordnung als Sicherheitsabstand zwischen dem Down- und
dem Uplink eingerichtet wurde. Laut Verfügung 02/2015 der Bundesnetzagentur ist dieser bis zum Ende des Jahres
2025 weiterhin zur kostenfreien Nutzung allgemein zugeteilt. Hier dürfen sich Musiker, DJs, VA-Dienstleister und
alle sonstigen Anwender niederlassen, die keinen vorherigen bürokratischen und finanziellen Anmeldeaufwand
betreiben, sondern einfach nur einschalten und loslegen möchten. Was ist davon in puncto Betriebssicherheit zu
halten? Testmessungen haben ergeben, dass besonders in unmittelbarer Nähe von LTE-Sendemasten vermehrt
Störungen entstehen können, speziell bei weitverbreiteten Low-Budget-Funksystemen mit eher mäßiger Filterselektivität. Dennoch kann es sich lohnen, einmal nachzusehen, ob bereits vorhandene UHF Wireless-Technik diesen
Frequenzbereich mit abdeckt, denn dann darf sie dort weiterhin anmelde- und gebührenfrei genutzt werden. Was
das Angebot am Markt angeht, haben fast alle Hersteller und Vertriebe reagiert und bieten den neuen Regularien
entsprechende „E-Band“-Varianten ihrer etablierten Systeme an (beispielsweise Sennheiser evolution G3, Shure
BLX/SLX-Serie). Häufig ist auch der ISM-Bereich von 862 bis 865 MHz mit abgedeckt.

tools4music 105

PRAXIS ■ ■ ■

Euro für Bearbeitung und Verwaltung, zusätzlich schlägt jede beantragte und genehmigte Strecke mit
jährlich 9,43 Euro zu Buche. Die Zuteilungen sind 10 Jahre gültig. Bei
der Angabe der Frequenzen ist es
ratsam, ein intermodulationsfrei zusammenspielendes Setup zu wählen,
damit alle vorhandenen Geräte tatsächlich störungsfrei nebeneinander
funktionieren, sollten sie bei einer
größeren Produktion alle gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus ist es möglich, für
jede vorhandene Funkstrecke mehrere alternative Frequenzen zu erhalten, ohne jede Mehrkosten. Dies
ergibt Sinn, denn es ermöglicht legale Frequenzwechsel, wenn die eigentlich zugeteilte Frequenz wider
Erwarten vor Ort doch Probleme
bereitet. Solche können beispielsweise durch das neue Digitalfernsehen DVB-T2 entstehen. Ursprünglich auch im 800-MHz-Band angesiedelt, wandert DVB-T ob der erforderlichen Räumung ebenfalls in
untere UHF-Bereiche und vollzieht
dabei gleich eine Systemumstellung auf DVB-T2 (mehr Programme, bessere Bildqualität, HD). Die
Frequenz-Belegungen sind bundesweit leider nicht einheitlich. So
können für die VA-Technik lokal
Frequenzen blockiert sein, die andernorts frei sind und funktionieren. Deshalb sind für professionelle
Anwender nur Geräte empfehlenswert, die eine dementsprechend
große Auswahl an Frequenzbereichen bieten. Damit ist der Anwender gegen weitere, zukünftig mögliche Versteigerungs-Aktionen seitens der Bundesnetzagentur einigermaßen gewappnet.

Der UHF-Frequenzbereich vor und nach der Neuordnung zum Jahreswechsel 2015/2016

gegen die Nutzung des 863 bis 865
Bandes, besonders dann, wenn bei
auftretenden Problemen ein kabelgebundener Ersatz verfügbar ist.

Bezahlen für Zuverlässigkeit
Beansprucht der professionelle Anwender eine gewisse Zukunftssicherheit, bleibt ihm nichts anderes übrig,
als in untere UHF-Bereiche auszuweichen. Beispielsweise in das ABand, das sich von 470 bis 608 MHz
erstreckt, gefolgt vom B-Band (614
bis 703 MHz). Zwischen 608 und 614
MHz herrscht ab 2016 übrigens ab-

106 tools4music

solutes Funkverbot, dieser Bereich
wurde der Radio-Astronomie zu Forschungszwecken eingeräumt. Als
dritte Alternative existiert schließlich noch das C-Band (710 bis 790
MHz). Allen drei Bereichen ist gemein, dass für sie keine Allgemeinzuteilungen existieren und die
Nutzung nur in Verbindung mit kostenpflichtigen Lizenzen erlaubt ist.
Zu diesem Zweck sind alle diesbezüglichen Geräte bei der Bundesnetzagentur anzumelden und für
jede Funkstrecke eine Lizenz zu beantragen. Das kostet einmalig 130

Als mahnendes Beispiel sei nur die
„Digitale Dividende II“ genannt. Im
Jahre 2010 erhielt die Veranstaltungsbranche als Ersatz für das
800-MHz-Band den lizenzpflichtigen Bereich 710 bis 790 MHz im CBand eingeräumt. Im Mai 2015
wurden dann die Bereiche 703 bis
733 MHz und 758 bis 788 MHz wiederum an die Mobilfunkbranche
zur erweiterten LTE-Nutzung versteigert. Prognosen zufolge gibt es
hier schon ab Mitte 2017 für Funkmikrofone keine Funktionsgaran-

tien mehr, bis der Betrieb 2020 und kann mit vorhandener Technik
schließlich gänzlich untersagt wird. lizenzpflichtig weiter benutzt werden, falls die Geräte die verbliebenen
Problematisch bei dem ganzen Wirr- Frequenzbereiche abdecken.
warr sind die teils beträchtlichen
Geldsummen, die VA-Firmen, Thea- Weiter oben
ter und andere Nutzer für neue Die mit den Neuordnungen einher(Funk-)Technik ausgeben. Der größte gehenden Verknappungen frei zuTeil des vorhandenen 800-MHz-Gerä- gänglicher Frequenzen haben alle
teparks (dazu zählen auch Antennen, bekannten Hersteller von DrahtlosSplitter, Combiner, Booster und An- technik bewogen, sich nach Alternatennenkabel) lässt sich nämlich nicht tiven umzusehen und neue Überoder nur unter wirtschaftlich selten tragungsverfahren zu entwickeln.
vertretbarem Aufwand auf die neuen Besonderes Augenmerk fällt dabei
Frequenzen umrüsten, sodass dieses auf höhere Frequenzen im GigaMaterial entweder verschrottet oder hertz-Bereich, denn auch dort gibt es
unter Wert verkauft werden muss. von 1.492 bis 1.518 MHz sowie 1.785
Bitter – wer vor fünf Jahren in neue bis 1.805 MHz zwei allgemein zuge700-MHz-Geräte investiert hat, dem teilte kostenfrei nutzbare Bereiche.
droht unter Umständen jetzt wieder Laut Bundesnetzagentur gilt in letzdas gleiche Schicksal. Konsequenter- terem eine noch recht lange Nutweise werden von der Bundesnetz- zungsdauer bis 2026 mit wahragentur keine Lizenzen für die beiden scheinlicher Verlängerung. Vorreiter
neu versteigerten 30-MHz-Blöcke in diesem Bereich sind Hersteller wie
vergeben. Die 25-MHz-Lücke zwi- Shure (GLX-D) und Sennheiser mit
schen 733 und 758 MHz hingegen den „1G8-evolution“-Systementen,
soll der VA-Branche erhalten bleiben von denen bis zu zwölf Strecken

Frank Pieper, der Autor dieses Artikels, ist auch Verfasser
der aktualisierten Ausgabe von „das PA Handbuch“
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tools4music 107

PRAXIS ■ ■ ■

Weiterfunken dank
optionaler Zusatzkapazität?
Das wirklich allerletzte Hintertürchen für die weitere Nutzung des D-Bandes sind die
von der Bundesnetzagentur eingeräumten „optionalen Zusatzkapazitäten“ (OZK). Findet vor Ort zwischen 758 und 788 MHz (OZK 1) sowie 791 und 821 MHz (OZK 2) kein
LTE-Betrieb statt (was aufgrund des noch nicht vollständig abgeschlossenen Ausbaus
vielerorts der Fall ist), darf der Frequenzbereich in Verbindung mit einer OZK-Zuteilung
weiter drahtlos benutzt werden. Das Ganze ist jedoch bis Ende 2017 befristet und mit
130 Euro Anmeldegebühr und Kosten von 9,43 Euro pro Strecke und Jahr lizenz- und
kostenpflichtig. Des Weiteren muss der Anwender sich mit der Materie auskennen und
in der Lage sein, mithilfe eines HF-Scanners festzustellen, ob LTE vorhanden ist - er also
dort senden darf oder nicht. Wer aus was für Gründen auch immer in Sachen Equipment
bislang noch nichts unternommen hat, erhält für seine alte Technik damit eine Galgenfrist von zwei weiteren Jahren. Dies allerdings nicht mehr kostenfrei, und die Betriebssicherheit dürfte aufgrund des immer dichter werdenden LTE-Netzes weiter schwinden.

gleichzeitig eingesetzt werden können. Auch von LD Systems werden
entsprechende Produkte angeboten.
Anders als auf UHF-Frequenzen, benötigen Funkverbindungen im höheren GHz-Bereich möglichst die
direkte Sicht- verbindung zwischen
Sender und Empfangsantenne,
damit sie optimal funktionieren. Antennen, Booster, Splitter und die
Kabel müssen ebenfalls „Gigahertztauglich“ sein – bereits vorhandenes
Zubehör für 800-MHz-Frequenzen
funktioniert hier nicht.
WLAN-Frequenzen von 2.400 bis
2.485,5 MHz, 5.150 bis 5.350 MHz
und 5.470 bis 5.750 MHz waren ursprünglich nur für „Wireless Local
Area Networks“ gedacht – von Routern aufgebaute lokale Funknetze innerhalb von Gebäuden oder Wohnungen, die mobilen Endgeräten wie
Laptops, Tablet-Computern und Mobiltelefonen drahtlosen Zugang zum
Internet ermöglichen. Weil für diese
Frequenzbereiche Allgemeinzuteilungen bestehen, sind auch andere
Nutzungen zulässig. Beispielsweise
mit digitalen Funkmikrofonen und
digitalen Gitarrensendern, die besonders häufig zwischen 2.400 und
2.485,5 MHz anzutreffen sind. Um
im gleichen Frequenzband mit
WLAN-Routern zu harmonieren,
müssen sich diese Wireless-Systeme an den hier vorgeschriebenen
IEEE 802.11 n-Standard halten,
welcher den Frequenzbereich in 14
Kanäle aufteilt. Bei Inbetriebnahme
scannt der Empfänger diese auf bereits bestehende Funknetze und

108 tools4music

Eventualitäten vorbereitet zu sein,
sonst kann der Bühnenmix des InEar-Systems via Tablet schnell zur
Nervenprobe geraten.

Neukauf?
Steht der Erwerb eines drahtlosen
Mikrofons, eines Gitarrensenders
oder einer In-Ear-Strecke an, sollte
vor allem die Häufigkeit und die
Wertigkeit der geplanten Einsätze
vorab überdacht werden. Professionelle Dienstleister der Veranstaltungstechnik, die explizit Drahtlostechnik vermieten, können es meiner Meinung nach nicht riskieren,
nur durch unzuverlässiges Material
wichtige Kunden zu verlieren. Folglich ist nur die Investition einer entsprechenden Summe in professionelle Technik inklusive des Erwerbs von Lizenzen im A- und BBand sinnvoll. Dies gilt ganz besonders, wenn größere Setups von 20
Funkstrecken und mehr zum Einsatz kommen. Um diese intermodulationsfrei nutzen zu können, benötigt man Kapazitäten, welche nur
noch die unteren UHF-Bänder bieten. Semiprofessionellen Musikern
und Bands hingegen genügen meist
die allgemein zugeteilten kostenfrei
nutzbaren Bereiche (823 bis 832
MHz, 863 bis 865 MHz, 1G8 oder
2.4 GHz), zumal hier die Anzahl der
gleichzeitig benutzten Funkstrecken überschaubarer ausfällt.

richtet sich automatisch auf noch
freien Kanälen ein. Der Abgleich mit
dem zugehörigen Sender erfolgt
dann häufig über eine InfrarotSchnittstelle. Um gute Übertragungsqualität bei niedriger Latenz
(Verzögerungen durch Analog-/Digitalwandler und interne digitale Signalverarbeitung) zu erreichen, belegt
ein solches Wireless-System ob des
erforderlichen hohen Datendurchsatzes nicht selten sogar zwei WLANKanäle. Werden mehrere Systeme
gleichzeitig benutzt, ist das Frequenzband recht schnell ausgelastet
und es können Konflikte mit vor Ort
bereits bestehenden WLAN-Funknetzen resultieren (besonders, da immer
mehr Netzwerktechnik zur Kontrolle
von Mischpulten und Beschallungs- Es bleibt festzustellen, dass die die
anlagen eingesetzt wird).
Wahrscheinlichkeit von Störungen in
den anmelde- und gebührenfreien
Maximal sechs Funkstrecken lassen Bereichen deutlich größer geworden
sich gleichzeitig nutzen und auch ist: Dies sollte im Hinterkopf behalten
nur dann, wenn vor Ort die Möglich- werden. Das genannte Risiko ist meikeit besteht, alle anderen WLAN- nes Erachtens aber vertretbar, soAktivitäten in den 5-GHz-Bereich zu lange die „drahtlose Freiheit“ für die
verlagern. Auf größeren Veranstal- Darbietung nicht unerlässlich ist und
tungen ein nahezu aussichtloses Un- für den „Fall der Fälle“ ein kabelgeterfangen. Mittlerweile benötigen bundener Ersatz bereitsteht.

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SERIE ■ ■ ■

ÜBER

DEN

TELLERRAND

„RiPol“-Basslautsprecher von Axel Ridtahler

Von Fabian Reimann

Normalerweise beschäftigt sich tools 4
music nicht mit Hi-Fi-Lautsprechern. Im
vorliegenden Fall jedoch lohnt es sich, dem
Produkt unabhängig von Herkunft und
Zielgruppe Aufmerksamkeit zu zollen. Wo
zur Reproduktion tiefer Frequenzen nach
gängiger Auffassung immer ein das Lautsprecherchassis umschließendes Gehäuse
nötig ist, zeigt der Karlsruher Ingenieur
Axel Ridtahler mit seinen patentierten
„RiPol“-Konstruktionen, dass es neben
dem Mainstream auch weniger ausgetretene Pfade gibt. In gewohnter Art und
Weise haben wir diese ungewöhnliche
Lautsprecherbauform im reflexionsarmen
Raum gemessen und im Hörtest beurteilt.

110 tools4music

Der allergrößte Teil der heutzutage
gebräuchlichen Basslautsprecher
arbeitet mit geschlossenen oder
ventilierten (also mit einer Bassreflexöffnung ausgestatteten) Gehäusen. Diesen Lautsprechern ist gemein, dass sie tiefe Frequenzen ungerichtet abstrahlen. Da die Wellenlängen des Schalls im Bassbereich
sehr groß sind, werden sie um das
Gehäuse herum gebeugt und in alle
Richtungen mit derselben Amplitude und Phase abgestrahlt. Diese
kugelförmig abstrahlenden Lautsprecher finden ihre Bezeichnung
als Druckwandler, da sie dem Schallfeld bei dessen Druckmaxima (wie
etwa den Ecken eines Raumes) die
größtmögliche Energie zuführen.
Im Kontrast zu diesen als „Monopo-

len“ bezeichneten Lautsprechern
stehen „Dipole“. Sie arbeiten nicht
als Druck-, sondern als Schnellewandler, sodass sie bei einer Aufstellung „mittig im Raum“ am besten
funktionieren, jedoch von einer
Eckaufstellung (im Gegensatz zu
„normalen“, sprich als Monopol
abstrahlenden Basslautsprechern)
nicht profitieren.
Prinzipiell lässt sich ein Dipol als
eine Anordnung zweier Punktschallquellen beschreiben, welche
gegenphasig Schall abstrahlen.
Somit ergibt sich das Richtverhalten einer Acht, bei welcher entlang
der Dipolachse kein Schall mehr
abgestrahlt wird. Im einfachsten
Fall trifft dies auf ein LautsprecherChassis ohne Gehäuse zu, bei wel-

chem die Vorder- und Rückseite
der Membran phasenversetzt als
Schallwandler wirkt. Im Alltag des
Musikers oder Tontechnikers lassen sich viele Beispiele finden, die
dieses Verhalten dokumentieren –
wenn auch nicht im Bassbereich,
sondern bei höheren Frequenzen.
So könnte man beispielsweise eine
Flöte (mit Berücksichtigung des
Mundlochs) als Dipol einordnen.
Noch etwas anschaulicher ist die
Bodenplatte eines Flügels, welche
in Schwingung versetzt wird und
bei geöffnetem Deckel nach oben
und unten schwingend Schall abstrahlt, aber auf einer seitlichen
Abhörposition bereits deutlich leiser wird. Der hier gezeigte „RiPol“Basslautsprecher (Abb. 1) stellt
dabei eine Sonderform des Dipols
dar.

Abb 1: 3D-Explosionszeichnung des „RiPol“-Tieftonlautsprechers, dessen als Gehäuseteile fungierende äußere Aluwangen auf der künstlerischen Interpretation des BMW-Boxermotors basieren
(ob Zwei- oder Vierventiler ließ sich bis Drucklegung nicht klären …; die Redaktion)

Konstruktionsprinzip
Der dem Namen des Erfinders Axel
Ridtahler angepasste „RiPol“ wird
in der Patentschrift als gefalteter
Montagerahmen beschrieben, welcher ein Lautsprecherchassis einfasst. So ergibt sich ein Gehäuse
aus mindestens zwei Kammern,
wobei die Kammern voneinander
getrennt die Vorder- und Rückseite
der Membran umschließen sollen.
Die gespiegelt symmetrische Variante, die auf den Fotos zu sehen ist
(Abb. 2), stellt nur die nächste Ausbaustufe dar und ist – im Sinne der

Erfindung – nicht unbedingt notwendig. Die Auslegung der Kammern wird als besonders wichtig
dargestellt. Diese sind volumetrisch so auszulegen, dass die Einbauresonanz der Chassis abgesenkt
wird. Dies stellt tatsächlich einen
interessanten Effekt dar, da ein
Einbau eines Lautsprechers in ein
Gehäuse üblicherweise dazu führt,
dass seine Resonanzfrequenz steigt
und nicht sinkt. Das hängt damit
zusammen, dass die hinter dem
Chassis befindliche Luftfeder im

Gehäuse eine Gegenkraft darstellt,
was der Abstrahlung tiefer Frequenzen eher entgegensteht. Beim
„RiPol“ ist das Gehäuse jedoch als
beidseitig offen zu betrachten. Die
in den kleinen Kammern von der
Membran befindliche Luftmasse
wird direkt an die Membran gekoppelt, sodass man hier mit einer Erhöhung der bewegten Masse im
zweistelligen Grammbereich rechnen kann (je nach dem konkreten
Volumen der Konstruktion – im
vorliegenden Fall sinkt die Einbauresonanz um etwa 10 Hz gegenüber der Messung ohne Gehäuse!).
Bei den üblichen „RiPol“-Konstruktionen fallen diese Kammern tatsächlich so klein aus, dass der Lautsprechermagnet sogar durch die
Gehäusewände hindurchstößt – in
der hier gezeigten Variante mit den
großen Wangenteilen aus Leichtmetalldruckguss (Abb. 3) wurde
aus gestalterischen Gründen jedoch
darauf verzichtet. Die symmetrische Anordnung der Basslautsprecher sorgt laut Herstelleraussage
übrigens für eine Impulskompensation der Gehäuse, weshalb diese im
Betrieb die unerwünschten Eigenschwingungen nur in stark verringertem Umfang zeigen.

Abb 2: Schematische Darstellung aus der deutschen Patentschrift (DE 19830947C2, Offenlegung im
Jahr 2000) sowie ein Mustergehäuse aus durchsichtigem Material zur weiteren Veranschaulichung
(die Abdeckung wurde für das Foto entfernt)

Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt dieses Konstruktionsprinzips

tools4music 111

SERIE ■ ■ ■

Abb 3: Lautsprecher auf dem Drehteller
im Messraum der TU-Berlin

Abb 4: Detailfoto von hinten – die massiven Aluwangen umschließen die Tieftonchassis
auf der Rückseite

Abb 5: Aktive Frequenzweiche, die speziell zur Entzerrung der „RiPol“-Tieftonlautsprecher
(deren oberer Gehäuseresonanz) entwickelt wurde

glätten den Frequenzverlauf zusehends und stellen zudem eine
leichte Anhebung um die 40 Hz her
– die Anpassungsmöglichkeiten
sind insgesamt vielfältig. In Abb. 8
werden die verschiedenen Schalterstellungen der Aktivweiche abgebildet, die die Tief- und Hochpassfilterungen ebenso wie die optionale
Messergebnisse
Der „RiPol“ wurde im reflexionsar- Tiefbassanhebung beschreiben.
men Raum der TU-Berlin gemessen. Der Frequenz- und Phasen- Nach der Glättung des Frequenzverlauf des Basslautsprechers ohne gangs kann auch das Ausschwingalle Filter wird in Abb. 6 gezeigt. verhalten betrachtet werden, welNeben einer tiefen Eckfrequenz ches im Rohzustand (also ohne die
von etwa 35 Hz sticht vor allem die unbedingt benötigten Filter) natürÜberhöhung bei etwa 250 Hz ins lich wesentlich von den GehäusereAuge, welche auf die zuvor erwähn- sonanzen dominiert und hier nicht
ten bauartbedingten Gehäusereso- abgebildet wird. Abb. 9 zeigt das
nanzen zurückzuführen ist. Daher Ausschwingverhalten mit Periist der „RiPol“ nur in Kombination odenskalierung. Im Gegensatz zu
mit den passenden Filtern zu ver- den sonst üblichen Studio- oder
wenden, was in Abb. 7 dargestellt Beschallungslautsprechern, die in
ist. Hier greift ein schmalbandiger der untersten Oktave meist auf die
Kerbfilter bei etwa 250 Hz und be- Unterstützung durch einen Resoseitigt die unerwünschte Überhö- nator setzen, ist das Ausschwinghung. Die weiteren Einstellungen verhalten hier einwandfrei und
unbedingt mit geeigneten Filtern
entzerrt werden. Dafür gibt es sowohl eine passende Aktivweiche mit
Entzerrfunktionen (Abb. 5) als auch
die Möglichkeit der passiven Entzerrung mit einem Sperrkreis (LCRGlied).

bezieht sich auf das Abstrahlverhalten. Je nach Gewichtung der Öffnungsflächen am Montagerahmen
lässt sich ein Richtverhalten erzielen, welches nicht der für einen
Dipol klassischerweise zu erwartenden Acht entspricht (bei dem gezeigten Beispiel sind die Öffnungsflächen allerdings fast gleich groß,
Abb. 4), sondern nach Bedarf „geformt“ werden kann.
Als Nachteil dieser Konstruktion mit
den sehr kleinen Kammern, die direkt an die Membranen koppeln,
möchte ich auf die kräftigen Gehäuseresonanzen hinweisen, welche im
Bereich zwischen 200 bis 300 Hz auftreten. Sie sind durch die Konstruktion unvermeidlich, müssen jedoch

112 tools4music

ohne jede Verzögerung. Wie sich
dieses Verhalten, das so gar nicht
dem derzeitigen Mainstream entspricht, in der Praxis auswirkt, wird
später noch thematisiert.
Das Richtverhalten, in der Darstellung als Isobarendiagramm bis 150
Hz und als Polardiagramm bei 55
Hz, ist in Abb. 10 abgebildet. Erwartungsgemäß ergibt sich aufgrund des symmetrischen Aufbaus
mit gegenüberliegenden Schallquellen eine nahezu perfekte „Acht“
im Richtverhalten. Wie zuvor erwähnt ist es durch die Gewichtung
der Austrittsflächen an den kleinen
Kammern auch möglich, das Richtverhalten gezielt zu formen. Für die
hier gemessene Variante wurde darauf jedoch verzichtet.
Darüber hinaus habe ich die nichtlinearen Verzerrungen bei stetig gesteigertem Schalldruckpegel gemessen.
Dabei zeigt sich der prinzipielle Nachteil der „RiPol“-Konstruktion besonders deutlich. Während die Verzerrungen bei einem Schalldruckpegel
von etwa 95 dB noch völlig unkritisch
sind (Abb. 11), geraten sie schnell in
kritische Bereiche, wenn die Membranen zu weit auslenken und die
Schwingspule nur noch unzureichend vom Magnetfeld des Lautsprechers kontrolliert wird. Bei etwa 105
dB SPL liegen die besonders „angestrengt“ klingenden Komponenten
dritter Ordnung (K3, grüne Kurve in
Abb. 12) im Tiefbassbereich deutlich
über 10 %, was ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass die mechanischen
Auslenkungsbegrenzungen des Lautsprechers überschritten wurden.

Abb 6: Frequenz- und Phasenverlauf des „RiPol“ ohne Filter

Abb 7: Frequenz- und Phasenverlauf des „RiPol“ mit den herstellerseitig vorgeschlagenen Einstellungen
der aktiven Frequenzweiche

Hör- und Praxistest
Zunächst sollte man beachten, dass
für das angewendete Konstruktionsprinzip ein im Vergleich hoher
Aufwand betrieben wurde – mal ganz
abgesehen von der kostspieligen Ausführung mit den Aluwangen, da diese
nur eine gestalterische Funktion
haben und genauso gut wie das restliche Gehäuse aus MDF hätten gefertigt werden können.
Es sind jeweils zwei Lautsprecherchassis von hoher Qualität und mit
sehr hoher linearer Auslenkung
nötig. Um den bei tiefen Frequenzen
um 6 dB pro Oktave schlechter wer-

Abb 8: Einstellmöglichkeiten der aktiven Frequenzweiche mit durchstimmbaren Tief-/Hochpassfiltern und
Tiefbassanhebung
tools4music 113

SERIE ■ ■ ■

nahezu irrwitzig schmalen Gehäuse zu verbuchen.
Wie stellen sich die Fakten beim
Hörtest dar?
Zunächst fällt auf, dass dieser Basslautsprecher mit vielen Hörgewohnheiten bricht – es gibt weder
den kräftigen „Druck“ auf dem
Brustbein noch gewaltige „ShowEffekte“ im Tiefbassbereich.
Wer das lange Nachschwingen der
üblichen Bassreflex-Lautsprecher gewohnt ist, könnte tatsächlich etwas
verwundert reagieren. Denn hier ist
eine sehr saubere und tiefreichende
Basswiedergabe festzustellen, die am
ehesten an den Klang einer geschlossenen Box erinnert. Aber das RichtAbb 9: Periodenskaliertes Ausschwingverhalten des „RiPol“ mit Filtern
verhalten ist eben nicht kugelförmig,
sodass sich seitlich neben der Hauptabstrahlachse Bereiche bilden, in
denen kaum noch etwas wahrzunehmen bleibt. Schließlich koppelt der
„RiPol“ nicht an Raummoden, die im
rechten Winkel zu seiner Achse liegen, was je nach den akustischen Bedingungen des zu beschallenden
Raums ein wesentlicher Vorteil sein
kann. Jedoch ist aufgrund seiner
Eigenschaft als Schnellewandler
immer eine andere Aufstellung als
beim klassischen Monopol notwendig. Besonders in akustisch schwierigen Räumen kann man so durch
geschickte Positionierung und Eindrehen der Lautsprecher eine gegenüber den üblichen Monopolen wesentlich verbesserte Wiedergabe erzielen.
Es gilt zu bedenken, dass trotz all
dieser nicht von der Hand zu weisenAbb 10: Messung des Richtverhaltens im Tieftonbereich bis 150 Hz als Isobarenflächen und Einzeldarstellung per
Polardiagramm bei 55 Hz, wo sich die typische „Acht“ entlang der Dipolachse gut erkennen lässt
den Vorteile immer auch der erhöhte
Materialaufwand und nicht zuletzt
der vergleichsweise geringe Maximalpegel in der Praxis bedacht werden sollte – für wirklich lautes Abdenden Kennschalldruckpegel eines offenen Gehäuses vergleichsweise hören eignet sich der Lautsprecher
Dipols auszugleichen, ist eine elek- gering, wie die Messungen gezeigt meiner Ansicht nach eher nicht.
trische Kompensation notwendig, haben.
die einen tatsächlich sehr kräftigen Auf der Haben-Seite ist für den Finale
Verstärker erfordert. Zudem wird „RiPol“ jedoch eine potenziell ver- Der „RiPol“ bricht mit etlichen Koneine Aufstellung „mitten im Raum“ ringerte Moden-Anregung des Hör- ventionen. Wo sonst ein möglichst
erforderlich, was bei begrenzten raums bei geeigneter Aufstellung großes Gehäuse als notwendige BePlatzverhältnissen eine schwer zu zu verbuchen, auch das haben die dingung für tiefreichende Basswierealisierende Bedingung sein kann Messungen des Richtverhaltens dergabe gilt, wird beim „RiPol“ aus
– im Vergleich zu einem herkömm- deutlich gemacht. Zudem sind ein einem sehr schmalen Gehäuse, wellichen Monopol irgendwo „in der sehr sauberes und störungsfrei- ches nur unwesentlich größer ist als
Ecke“. Zudem ist der Maximalpegel es Ausschwingverhalten und vor das Chassis selbst, per aktiver Entdurch die fehlende Bedämpfung des allem der geringe Platzbedarf der zerrung ein sehr neutral klingender

114 tools4music

Tieftonlautsprecher. Sein offenes
Gehäuse ermöglicht nicht nur eine
vorteilhaft einsetzbare Richtcharakteristik, sondern senkt zugleich die
Einbauresonanz der Chassis effektiv
ab. Auch wenn dieses sehr interessante Lautsprecherprinzip etliche
Vorteile wie eine bedarfsweise sehr
tiefe untere Grenzfrequenz, die Achter-Richtcharakteristik und eine hohe
Wiedergabequalität für sich verbuchen kann, sind auf der Gegenseite
der vergleichsweise hohe Aufwand bei
Verstärkerleistung und Elektronik
sowie der geringe Maximalpegel anzuführen. Wer Gelegenheit erhält,
einen Basslautsprecher dieser Konstruktionsart zu hören, wird erstaunt
sein – im Einheitsbrei der Bassreflexboxen eine tatsächlich erfrischende
Erfahrung, die mit vielen Hörgewohnheiten brechen dürfte.


Abb 11: Nichtlineare Verzerrungen des „RiPol“-Tieftonlautsprechers bei etwa 95 dB (SPL)

Info
www.ridtahler.de
NACHGEFRAGT
Axel Ridtahler schickte uns
folgenden Kommentar zu
unserem Test:
„Vorab ein großes Dankeschön, dass wir
mit unserem Exoten-Bass ein solches
Interesse erweckten und mit unserem RiPol
Hi-Fi-Lautsprecher in einem geradezu genrefremden Profiblatt eine solche
Würdigung erfahren. Wie bei tools
üblich, geschieht das messtechnisch fundiert und hochkompetent. Deshalb gibt es
auch zur messtechnischen Analyse
unsererseits nur einen Kommentar:
saubere Arbeit, Herr Reimann!

Abb 12: Nichtlineare Verzerrungen des „RiPol“-Tieftonlautsprechers bei etwa 105 dB (SPL)

Auch die Vor- und Nachteile unseres Bassprinzips sind treffend auf den Punkt gebracht: Ausschwingverhalten ohne jegliche Verzögerung – vorteilhaft einsetzbare
Richtcharakteristik – potenziell verringerte Modenanregung – geringer Platzbedarf der geradezu irrwitzig schmalen Gehäuse – ein sehr neutral klingender
Lautsprecher.
Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber, die wir in der Hi-Fi-Praxis –
also nicht auf der Bühne oder im Studio, sondern in privaten Hörräumen – so
nicht erleben, denn hier werden die Pegelgrenzen praktisch nie oder nur in sehr
großen Räumen erreicht. In solchen Fällen em-pfehlen wir, mehrere Basseinheiten einzusetzen. Auch hier reichen üblicherweise Leistungen von 100 Watt – Reserven schaden aber nie. Es ist genauso richtig, dass man RiPole nicht direkt an
die Wand stellen sollte. Aber mitten im Raum muss denn doch nicht sein. Bereits
mit einem Abstand zur Rückwand von 30 bis 50 cm funktionieren die RiPole sehr

gut. Aufstellungskritisch sind ja im Prinzip alle Bass-Lautsprecher. RiPole
haben hier, aufgrund der geringeren Modenanregung, bereits Systemvorteile.
Mittlerweile ist der D‘Appolito Mittel/Hochton-Aufsatz serienreif und auf Anfrage vorführbereit. Unsere Lautsprecher entstehen als Einzelfertigung in nur
geringen Stückzahlen. So können wir auf Kundenwünsche individuell reagieren (das außergewöhnliche Design entstand in Zusammenarbeit mit der Firma
Cognito). Die Entwicklung und Endfertigung machen wir selber und beziehen
die für uns präzise gefertigten Einzelteile aus umliegenden Zulieferbetrieben
aus dem Badener Land. Insbesondere möchte ich die Firma RMS-Akustik erwähnen, die unsere hochpräzise aktive RiPol-Weiche kongenial umgesetzt hat
und auch herstellt.“

tools4music 115

STORY ■ ■ ■

Grenzgänger

Calexico im Tollhaus, Karlsruhe

Von Nicolay Ketterer (Fotos: N. Ketterer und I. Pertramer)

Gleich sieben Musiker der Indie-Band Calexico, die lässigen Rock auch gern mit mexikanischen Mariachi-Elementen kombiniert, bevölkern die Bühne. Zum Klangbild zählen Trompeten, Akkordeon, Vibrafon oder Lap-Steel-Gitarre sowie ein Schlagzeug, dessen Klangbild
von „räumlicher“ Ästhetik samt geschlossener Bassdrum geprägt wird. Die international
agierende Truppe vermittelt sortierte Arrangements mit reichlich Dynamik – das macht die
Mikrofonierung der unterschiedlichen Instrumente zur Herausforderung.

Abb. 1: Calexico, v.l.n.r., erste Reihe:
Gründungsmitglieder John Convertino (Schlagzeug),
Joey Burns (Gitarre, Gesang), dahinter: Ryan Alfred (Bass),
Martin Wenk (Trompete), Jairo Zavala (Gitarre),
Jacob Valenzuela (Gitarre), Sergio Mendoza (Keyboards)
Foto: Ingo Pertramer

116 tools4music

Für eine Band aus Arizona scheint
die erste Veröffentlichung auf einem
bayerischen Platten-Label nur bedingt eine logische Konsequenz.
„Das zeigt eigentlich, wie viel Zeit
wir über die Jahre in Europa verbracht haben“, erzählt Gitarrist und
Sänger Joey Burns, der Calexico zusammen mit Schlagzeuger John
Convertino Mitte der 1990er Jahre
ge- gründet hat. Damals noch unter
anderem Namen, stießen sie durch
befreundete Bands auf das kleine
Indie-Label „Hausmusik“, das auf
Vinyl veröffentlichte. Mittlerweile
sind sie bei einer Berliner Plattenfirma gelandet.
Musikalisch vermitteln Calexico atmosphärische, getragene Stücke,
zwischen Indie-Rock und mexikanischen Einflüssen. „John und ich
haben uns für ungewöhnliche Instrumente begeistert.“ Joey Burns
spielte Gitarre und Bass, schleppte
ein Cello aus High-School-Zeiten an,
trieb eine Mandoline auf. Convertino
steuerte Akkordeon bei. Burns erinnert sich an die Anfangstage: „Wir
haben nur aus Spaß zusammengespielt. John kaufte ein Marimba,
schließlich ein Vibrafon.“

im Bühnenkontext einbindet. Das
Vibrafon war im Monitoring in der
Vergangenheit so problematisch,
dass wir in den Wedges lieber darauf
verzichten, um den Mix nicht zuzumüllen.“ Das kompaktere „ClubFeeling“ habe in der Vergangenheit
zum unkomplizierten Monitoring
beigetragen, erzählt Burns.
Wie sie sicherstellen, dass das Arrangement bei der komplexen Besetzung durchsichtig bleibt? „Das geht
auf die Spieldynamik zurück – viel
hängt am Schlagzeuger. John spielt
sehr dynamisch, er lässt in den Arrangements viel Raum. In der Strophe nimmt er sich zurück. Das ist
gleichzeitig ein Zeichen für den Rest
der Band, ihm zu folgen.“
Die Besetzung selbst ist international durchmischt, Trompeter Martin
Wenk etwa stammt aus Deutschland, stieß über seinen Schwager

nen Jahresurlaub. Eigentlich eine
tolle Sache – die Möglichkeit, einmal kontrolliert aus dem normalen
Berufsleben „auszubrechen“. Die
Band blieb bestehen, irgendwann
musste er sich entscheiden. „Es gab
für mich früher nie den Plan, Berufsmusiker zu werden.“ Es sei einfach passiert, lacht er. Inzwischen
spielt er auch bei der Hamburger
Band Bosse.
Die ungewohnte, für Calexico prägende Mariachi-Stilistik war für
den früheren Hobby-Musiker eine
echte Herausforderung. „Das ist
schon eine andere Hausnummer.
Damals war ich im gleichen Jahr
zum ersten Mal in Tucson, Arizona,
und habe Mariachi-Trompeter kennengelernt, die auf dem Album gespielt haben. Die haben mir viel
gezeigt und die Tür zu dieser Stilistik aufgestoßen. In Tucson findet
jährlich die ‚International Mariachi
Conference‘ statt, wo Mariachi-

Die mittlerweile siebenköpfige
Band ist gerade mit ihrem aktuellen Album „Edge Of The Sun“ auf
Tour, das teilweise in Mexiko aufgenommen wurde. Einige Musiker
wechseln auf der Bühne die Instrumente: Neben Kontrabass, E-Bass,
Drums und unterschiedlichen Gitarren – darunter Lap-Steel und
Pedal-Steel – finden sich Trompeten, Vibrafon, Akkordeon und Percussion-Elemente im Live-Konzept. Im Karlsruher „Tollhaus“
spielen sie im Rahmen des „Zeltivals“. Die Band ist bereits zum
sechsten Mal in Karlsruhe zu Gast.
Welche „schwierigen“ akustischen
Instrumente funktionieren im Bühnenkontext, welche nicht? Burns:
„Alles, was ein Mikrofon braucht, ist
empfindlich, was Lautstärke, einzelne Frequenzen oder Anregung
durch den Bassbereich auf der
Bühne betrifft. Letztes Mal, als wir
im ‚Tollhaus‘ waren, haben wir für
ein, zwei Songs eine Bouzouki mitgebracht. Ob es funktioniert, hängt
davon ab, wie man das Instrument

Abb. 2: „Tollhaus“-Arbeitsplatz für
Calexico FoH-Mann Patrick Boonstra:
Soundcraft Vi-2000 Digitalpult

zur Band, der das aktuelle Plattenlabel betreibt.
„Bei ihrer ersten Tour hatten John
und Joey keine Band. Mein Schwager hat mich gefragt, ob ich noch
genug Urlaub und Lust auf eine
sechswöchige Tour hätte.“ Wenk
stellte eine Band zusammen. „Dahinter steckte eigentlich der
Rock’n’Roll-Gedanke, einmal im
Leben so eine Tour zu machen. Zu
der Zeit war ich bei Opel in Rüsselsheim angestellt.“ Er nahm sei-

Bands aus Mexico zusammentreffen
und spielen. Das hab ich mir angesehen, viel mit den Musikern geredet und dabei gelernt.“ Statt nur
der Klischee-Nachahmung oberflächlicher Elemente, ist Wenk tief
in die Stilistik eingetaucht. Ein Vorteil: Die musikalischen Grundlagen
seien im 18. Jahrhundert durch
Einwanderer aus Deutschland und
Österreich nach Mexiko gekommen, erzählt Wenk. „Die haben
Musik mitgebracht: Walzer, Polka –

tools4music 117

STORY ■ ■ ■

Abb. 4: Materialmix: Für Sänger Joey Burns verwendet Boonstra eine Shure „Beta 58“-Kapsel
auf einem „Beta 57“-Body

Abb. 3: Mitbringsel: Strymon „El
Capistan“-Effektpedal, dessen
digitale Bandecho-Simulation
Boonstra stellenweise einsetzt

Abb. 6: Zur Tom-Mikrofonierung dienen
wie hier am Stand-Tom Sennheiser e-604

Abb. 5: Bassdrum-Abnahme:
Electro-Voice N/D-868 direkt vor
dem Resonanzfell

Abb. 7: Die Overheads (hier ein Schoeps CM-6 aus dem „Tollhaus“-Bestand) richtet Boonstra schräg von unten aus, in Richtung des Drumsets
zeigend: „Wir haben so viele Mikrofonständer auf der Bühne, da möchte
ich John noch sehen können.“
118 tools4music

Abb.8: Ein Electro-Voice RE-20 über dem gelegentlichen „Trompeten-Arbeitsplatz“ am Vibrafon –
dies wird durch zwei AKG C-391 Kleinmembraner von unten abgenommen

Akkordeon. Das haben die Mexikaner aufgesogen, mit viel Feuer angerührt und neu interpretiert. Das
erste Mariachi-Stück, das ich in
Tucson in einem Restaurant hörte,
war ‚Rosamunde‘. Das kannte ich
als Kind aus der Blaskapelle, nur
jetzt doppelt so schnell und doppelt
so hoch. Manchmal stellt sich wirklich die Frage, wer hier wen kopiert.“
Die Befürchtung mancher Kritiker,
dass bestimmte Musikstile die entsprechende gesellschaftliche Sozialisation voraussetzen, teilt Frontmann Burns nicht. Es seien nur die
richtigen Leute notwendig. „Jeder
hat Talent, jeder hat Vorstellungskraft. Mit den richtigen Instrumenten, dem passenden zwischenmenschlichen Verhältnis und guter
Stimmung braucht man nicht viel
– Inspiration ist das Wichtigste. Ich
mag die Tatsache, dass die Band aus
verschiedenen Winkeln der Erde
stammt. Auch wenn unsere Musik
durch Kalifornien, Arizona oder die
nördlichen Teile Mexikos geprägt
ist, reichen unsere Einflüsse viel
weiter. Es wäre interessant, nach Istanbul oder Marokko zu gehen, um
dort mit Musikern zu spielen.“ In
ihren Texten setzt sich die Band
auch mit dem Konflikt im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko
auseinander. „Speziell für eine Band
wie uns, die sich dem Thema Immigration widmet, passiert gerade in
Europa sehr viel.“ Er berichtet von

seinen Tour-Eindrücken, von Leuten in Griechenland, die – an Zäune
gedrängt – auf ein Boot nach Italien
oder Großbritannien wollten. „Die
Flüchtlinge haben das Schloss unseres Tourbus-Anhängers aufgebrochen, um sich zwischen den Cases
zu verstecken und nach Großbritannien zu gelangen.“ Die Band war
auf dem Weg zur Fähre von Calais
nach Dover. „Unser Busfahrer hatte
den Zoll informiert – die wollten
ihn als Schlepper bestrafen.“ Das
zeige die komplexe Problematik auf,
die unterschiedlichen Bedürfnisse
und die Ohnmacht, wie darauf reagiert werde. Flucht sei ein natürliches Bedürfnis. „Amerika basiert
auf der Pionierarbeit von Immigranten. Das Land zieht Leute an,
denn es gibt immer noch bezahlte
Jobs. In Bezug auf die kommenden
Wahlen werden von den Präsidentschafts-Anwärtern hinsichtlich der
Ausländerfrage eher polarisierende
Signale gesendet.“
Was kann Musik bewirken? „Als
Band in Gegenden zu spielen, die
konfliktgeladen sind oder wo Menschen gerade schwere Zeiten durchmachen, kann den Gemeinschaftssinn stärken. Eine Wertschätzung
für gemeinsames Erleben, statt sich
zu isolieren. Und Musik hat die
Gabe, Menschen zusammenzubringen – deswegen ist es so wichtig,
daran festzuhalten.“
Dem niederländischen FoH-

Abb.9: Zur Trompeten-Abnahme hat Boonstra zwei weitere RE-20 Mikrofone im Gepäck

Mann der Band, Patrick Boonstra,
fällt die Aufgabe zu, das klangliche
Konglomerat zu transportieren. Er
versucht, die Anzahl der Kanäle
möglichst gering zu halten, trotz
und wegen der vielen Instrumente.
33 Kanäle seien es im Moment. Im
„Tollhaus“ steht ihm ein Soundcraft Vi-2000-Digitalpult (Abb. 2)
zur Verfügung. Er hat einen USBStick mit Presets der letzten Calexico-Shows im „Tollhaus“ dabei.
Durch die ausgedehnten Tourneen
hat er für praktisch jede kommende Location ein Preset als Basis
für den Soundcheck.
Eigenes FoH- und Backline-Equipment? Für Joey Burns Gesang hat
er ein Shure „Beta 57“ im Gepäck,
kombiniert mit einer „Beta 58“
Kapsel (Abb. 3). „Wir haben viele
Mikrofone für seine Stimme ausprobiert. Normale SM-58 ‚zischeln‘
leicht, das ‚Beta 58‘ mag ich grundsätzlich lieber.“ Burns Timbre
klinge sehr interessant, die Stimme
sei aber mitunter schwierig zu verstärken: Sein Rezept? „Ich verändere die Equalizer-Einstellungen
bei jedem Song.“ Boonstra nutzt
einen Retro Instruments „Powerstrip“-Kanalzug für die Gesangsstimme: „Falls ich zum Beispiel an
einem Yamaha M7-CL arbeite – ein
gutes Pult, aber für meinen Geschmack fehlt die klangliche Wär-

Abb.10: Standard-„Besteck“: Die Gitarren-Amps sind mit einem Shure SM-57 mikrofoniert,
ebenso wie die Snare

tools4music 119

STORY ■ ■ ■

Abb.12: In Spiellaune:
Frontmann Joey Burns
(rechts)

Abb.11: Calexico live im „Tollhaus”

me. Mit dem Preamp kann ich
immer sicher sein, dass der Gesang
im Mix ‚steht‘.“ Neben dem Pult
liegt ein Strymon „El Capistan“Gitarren-Effektpedal, das Boonstra
ebenfalls mitgebracht hat – eine digitale Bandecho-Simulation, die er
bei einem Song als Effekt auf der
Trompete verwendet (Abb. 4).
Für die geschlossene Bassdrum von
Drummer John Convertino hat er
ein Electro-Voice N/D-868 zur Außenmikrofonierung im Gepäck
(Abb. 5). „Ein Shure ‚Beta 52‘ hat
für den Sound nicht funktioniert.“
Das geschlossene Frontfell spiegelt
die Ästhetik der Calexico-Alben
wider. Boonstra: „Ich weiß, dass
viele Leute geschlossene Felle meiden, weil sie Angst vor Übersprechungen und dem fehlenden Kick
haben.“ Es gehe allerdings darum,
einen speziellen Sound zu transportieren. Es funktioniere eben
nicht, aus einer geschlossenen
Bassdrum einen „normalen“ Bassdrum-Sound zu zimmern: „Du
willst hier keinen kurzen, klickenden Hardcore-Sound, sondern
einen ‚schönen‘, sich entfaltenden
Bassdrum-Ton.“ Diese Bassdrum
klinge an sich sehr schön. Für ihn
gelte deshalb: „Don’t gate it, let it
go.“
Aus dem Bestand des Clubs verwendet er Sennheiser e-604 zur TomMikrofonierung (Abb. 6), außerdem ein Shure SM-57 an der Snare.
Die Overheads – Schoeps-Kleinmembraner vom „Tollhaus“ – fährt
er von unten an die Becken heran,
auf das gesamte Kit ausgerichtet

120 tools4music

(Abb. 7). „Wir haben bereits so viele
Mikrofonstative auf der Bühne, da
möchte ich John, unseren Drummer, noch sehen können.“
Für die beiden Trompeter sowie den
dritten Trompeten-„Arbeitsplatz“
am Vibrafon hat er je ein ElectroVoice RE-20 im Gepäck (Abb. 8, 9).
Zur Akkordeon-Abnahme dient
Boonstra am Abend ein Shure „Beta
98 H/C“-Clip-Mikrofon, GitarrenAmps mikrofoniert er jeweils mit
einem Shure SM-57 (Abb. 10). Die
Keyboards werden zwar über einen
Gitarren-Amp wiedergegeben, allerdings nur zum eigenen Monitoring
für Keyboarder Sergio Mendoza. Im
Mix landet ein DI-Signal. Die Konzertgitarre von Joey Burns nimmt
Boonstra ebenfalls direkt ab, über
einen Avalon U-5-Preamp. E-Bass
und Kontrabass werden über ein
Radial „Tonebone“ Preamp/DI-System abgegriffen. Beim Monitoring
setzt die Band auf Wedges.

Feedback-Probleme? Zur Spieldynamik der Band gehören Lautstärkespitzen. „Sie werden sehr laut,
wenn beide Trompeten am Limit
spielen, sechs Gesangsstimmen
dabei sind oder die E-Gitarren entsprechend aufdrehen.“ Das größte
Problem auf der Bühne? Das Vibrafon, von unten mit zwei AKG
Kleinmembranern abgenommen,
gehe in den lauten Songs „verloren“, so Boonstra.
Sein „Sounddesign“? „Da ich keine
Gates an den Drums nutze, kann es
im Bassbereich recht ‚eng‘ werden.“ Er „formt“ die Signale per
Equalizer. „Sogar auf großen Festivals verwende ich keinerlei Gates
auf den Signalen, und es funktioniert immer.“ Kompression nutzt
er nur wenig, meist als Sicherheitsnetz, am deutlichsten auf Trompete
und Gesang wahrnehmbar. Snare
und Toms ergänzt er mit einem dezenten Raumhall. „Meine Overheads sind sehr laut im Mix – das

ist praktisch der ‚Raum-Sound‘.“
Am Abend sind laut Auskunft des Veranstalters über 1.300 Zuschauer gekommen. Durch die Mariachi-Stilistik der Trompetensektion und die
unterschiedlichen Klangfarben von
Akkordeon, Konzertgitarre sowie
Lap- oder Pedal-Steel entstehen tragende Klanglandschaften. Das Ergebnis klingt lebendiger als auf den
Alben. Gerade der Tiefbassanteil beim
Kontrabass wird von der Anlage angenehm und definiert transportiert.
Boonstra: „Ich achte sehr auf störende Tiefbassanteile im Mix, aber der
Kontrabass klingt immer noch sehr
kraftvoll.“
Im Gesamtklang fallen nuancierte
Passagen auf – so schwebt etwa das
Vibrafon, mit Vibrato gespielt, in verhaltenen Momenten deutlich hörbar
im Klangbild. Kurzzeitig spielt
Trompeter Martin Wenk mit Dämpfer, samt „El Capistan“-Delay-Kaskaden entsteht im großen „Tollhaus“

Jazz-Keller-Flair. Drummer John
Convertino arbeitet sich erstaunlich
filigran durch die Arrangements, mit
der Laufruhe und den Kraftreserven
eines grundsoliden Schiffsdiesels.

Probe im Backstage-Bereich ohne
Mikrofon vermitteln konnte. Zum
Schluss der Show zieht die Band alle
Register, wobei der Background-Gesang stellenweise in Rückkopplungen untergeht.

Vereinzelt verwendet die Band Backing-Tracks: Beim spanischsprachigen „Cumbia De Donde“ etwa gibt
ein Loop aus Cowbell und Congas
die rhythmische Basis vor. Der Song
„Volviendo“ baut auf einer orientalisch anmutenden Streicher-Spur
auf, die die Band mit griechischen
Musikern aufgenommen hat, „eine
‚Wall of Sound‘ in Richtung Phil
Spector – Bouzouki, Oud und Violine, die unisono spielen“.

Das begeisterte Publikum nimmt
diese „Unschärfen“ gelassen. Denn
die Band beeindruckt nicht zuletzt
dadurch, auch nach über zwei
Jahrzehnten große Spielfreude und
nimmermüden Facettenreichtum
zu vermitteln – fernab gängiger
Indie-Bands, die mit recycelten
Classic-Rock- und Beat-Anleihen
durch die hiesigen Clubs marodieren. Im „Tollhaus“ lag Tucson zusammen mit dem Rest der Welt
Klanglich ist der verstärkte Gesangs- während dieses Konzerts zuminSound von Burns einer der wenigen dest gefühlt in Reichweite.

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